Mitglied inaktiv
Hallo, ich habe eine Frage zum Selberkochen der Beikost: mein Kind ist 10 1/2 Monate alt und ich habe die Mittagsbreie bisher aus dem Glas genommen. Da mein Sohn ein absolut unkomplizierter Esser ist, dachte ich, daß ich nun nach und nach mit dem Selberkochen anfangen könnte. Was muß ich beachten? Gibt es ein Gemüse, das noch auf keinen Fall in Betracht kommt (z.B. Paprika, eine Freundin brachte mich drauf, da ihr Kind -gleichen Alters- nach gedünsteten Paprikastückchen einen absolut übelriechenden Stuhl und einen wunden Po bekam) und wie sollte ich zubereiten (darf Schale/Haut dran bleiben)? Wie stehts mit dem Mitessen vom "Erwachsenen-Teller"? Vielen Dank für die Auskünfte, Ulli
? Liebe Ulli, In der Zeit bevor jemand auf die Idee kam, Essen zu pürieren und in Gläser zu füllen oder Fertigbreie herzustellen und in Tüten zu verkaufen, sind die Menschenbabys auch groß geworden. Gläschennahrung und Fertigbrei sind sicher praktisch und können das Leben einer Mutter erleichtern, aber sie sind kein Muss. Es gibt Kinder, die mögen keine Breie und feinpüriertes Gemüse und wenn dein Kind Interesse an dem hat, was auf den Familientisch kommt, dann ist es möglich, dass Du da einfach etwas abzweigst, was für es geeignet ist. Es spricht überhaupt nichts dagegen, dass ein Kind ab dem ersten Bissen der Beikost vom Familientisch mitisst, vorausgesetzt, dass die Familienkost so gestaltet ist, dass etwas babygerechtes abgezweigt werden kann. So kann zum Beispiel das Gemüse für die ganze Familie gedünstet werden und ehe es gewürzt wird, wird eine Portion für das Baby weggenommen. Das Gleiche gilt für Kartoffeln usw. Außerdem weißt Du bei Selbstgekochtem was drin ist. Das Problem an der Gläschennahrung ist weniger die Altersangabe: es sind zu viele und vor allem oft auch nicht empfehlenswerte Inhaltstoffe miteinander vermischt. Daher ist das Etikettenlesen sehr wichtig, wenn Fertignahrung gegeben wird. In jedem Fall ist im ersten Lebensjahr keine große Vielfalt und Abwechslung notwendig, weniger ist hier mehr. Bei Verwendung von Fertignahrung sollte das Etikett gründlich gelesen werden, beim Selbstkochen sollte auf Zutaten aus biologischem Anbau geachtet werden. Gemüse sollte möglichst mit wenig Wasser gedünstet werden. Was dem Baby angeboten wird, hängt sehr davon ab, was in der jeweiligen Familie sowieso auf den Tisch kommt. Unverträglichkeitsreaktionen kann es im Prinzip bei jedem Nahrungsmittel geben, das lässt sich für das einzelne Kind nicht vorhersagen. Folgende Nahrungsmittel sollten im ersten Lebensjahr des Babys vermieden werden: Kuhmilch. Empfehlen Sie der Mutter, mit der Einführung von Kuhmilch bis nach dem ersten Geburtstag ihres Babys zu warten. Kuhmilch ist ein weitverbreitetes Nahrungsallergen. Ein Baby, das gut an der Brust trinkt, braucht im ersten Lebensjahr keine Kuhmilch oder andere Molkereiprodukte. Sobald das Baby begonnen, hat Kuhmilch zu trinken, sollte die Mutter Vollmilch (keine Magermilch oder 1,5 % Fettgehalt) anbieten bis das Kind zwei Jahre alt ist. Kleine Kinder brauchen für ein optimales Wachstum natürliche Fette. Eier. Eier, besonders das Eiweiß, sind ein weiteres häufiges Nahrungsallergen. Viele Ärzte empfehlen, mit der Einführung von Eiern bis nach dem ersten Geburtstag zu warten. Die Mutter sollte mit einer kleinen Menge gekochtem Eigelb, keinem Eiweiß, anfangen. Hühnereiweiß ist höchst allergen. Wie bei Gemüse, ist es auch bei Ei nicht ungewöhnlich, Eistückchen in unveränderter Form in der Windel des Babys zu finden. Zitrusfrüchte, Beeren, die Samen enthalten und Trockenfrüchte. Zitrusfrüchte sind ein weiteres stark allergenes Nahrungsmittel und sollten daher erst nach dem ersten Lebensjahr gegeben werden. Beeren können allergene Wirkung haben. Trockenfrüchte - wie Rosinen, Datteln und Feigen - sind sehr nahrhaft, aber sehr süß und neigen dazu, sich zwischen den Zähnen festzusetzen, wodurch Karies entstehen kann. Sie sollten auch, nachdem das Baby ein Jahr alt ist, nur sehr begrenzt angeboten werden. Nahrungsmittel mit einem hohen Anteil gesättigter Fette, wie z.B. fritierte Speisen. Gesättigte Fette werden nicht in großen Mengen benötigt und sollten nur in Maßen genossen werden. Speisen, die zusätzlichen Zucker oder Süßstoff enthalten oder stark gesalzen sind. Zucker enthält keine Vitamine, Mineralien oder andere Nährstoffe, daher wird er manchmal auch als „leere Kalorien" bezeichnet. Zucker verdirbt den Appetit und trägt zu schlechten Essgewohnheiten bei, da süße Speisen den Hunger dämpfen und gesunde Nahrung verdrängen - dabei spielt es keine Rolle, welche Süßmittel verwendet werden. Erinnern Sie die Mutter daran, dass sie die Etiketten sorgfältig lesen muß, wenn sie bei der Auswahl ihrer Nahrungsmittel eine informierte Entscheidung treffen will. Zucker wird oft hinter seinen anderen Bezeichnungen wie Dextrose, Rohrzucker, Maissirup, Fruktose usw. versteckt. Melasse und Honig sind fast reiner Zucker und haben die selben Nachteile. Weisen Sie die Mutter insbesondere darauf hin, gezuckerte Frühstücksflocken, Bonbons, gesüßte Nachspeisen wie Pudding, aromatisierte Gelatinspeisen, Kuchen und Plätzchen, Dosenfrüchte in Sirup und Zahnungskekse zu vermeiden. Auch Limonaden, ob mit oder ohne Kohlensäure, sollten vermieden werden. Sie sind stark gezuckert, können Koffein enthalten und haben keinen Nährwert. Diätgetränke (Getränke mit Süßstoff) sind ebenfall nicht zu empfehlen. Die natürlich in Muttermilch oder in Nahrungsmitteln wie rohem Obst und Gemüse vorkommenden Zucker entsprechen in ihrer Art und Zusammensetzung dem, was Babys (und Erwachsene) brauchen und verwerten können. Diese Nahrungsmittel liefern auch die notwendigen Nährstoffe. Stark gesalzene Speisen. Stark gesalzene Speisen, zum Beispiel Dosensuppen, Cracker, Chips und Brezeln können das Verlangen nach salziger Nahrung fördern. Honig. Babys unter einem Jahr dürfen keinen Honig bekommen, weil ihr Verdauungssystem und ihr Immunsystem, die darin möglicherweise enthaltenen Botulismuskeime nicht verträgt. Bestimmte Nahrungsmittel sollten nicht angeboten werden, bevor das Kind nicht mindestens drei Jahre alt ist, da sie Erstickungsanfälle verursachen können. Dazu gehören: • Nüsse, • ganze Trauben, • Popcorn, • große Würstchenstücke, • große Mengen Erdnussbutter vom Löffel, und • jegliche Nahrung, von der große Stücke abbrechen können, wie z.B. rohe Karotten oder roher Stangensellerie. Viele weitere Tipps rund um das Thema Beikost findest Du in dem Infoblatt „Babys erste feste Nahrung". LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Was ich vergaß: sollte es immer Bio-Gemüse sein?
Die letzten 10 Beiträge
- Baby von der Flasche zur Brust zurück bringen
- Stillstreik?
- Kind (2,5 Jahre) schläft nur mit Brust ein
- Weiterhin nach Bedarf stillen?
- Tocher (5 Monate) verweigert linke Brust
- Tagsüber abstillen
- Unruhiges Trinkverhalten / Starker Milchspendereflex
- Abstillen für Kinderwunsch
- Stillen in der 2 Schwangerschaft
- Nicht stillen aufgrund von großer Brust?!