Mitglied inaktiv
hallo! Ich bekomme im Jänner mein drittes kind. jetzt hab ich seit einiger zeit beim krebs-abstrich einen PaPIIId und mein FA hat mir gesagt das ich nach 6-8 wochen nach der geburt ins krankenhaus zur konisation muss. ich möchte aber diesmal wirklich gerne stillen was bei den ersten beiden leider nicht geklappt hat und wenn ich jetzt nach 6-8 wochen eine op habe denk ich mir das es durch diese op wieder nicht klappt. oder das durch die medikamente die ich bekomme und durch die narkose die muttermilch darunter leidet. auch wenn ich mit dem baby 4 tage im krankenhaus bin. vielleicht mach ich mir ja zuviele sorgen ich brauch vielleicht nur jemanden der mir ein par tips oder ratschläge gibt um mir die angst zunehmen mein kind wieder nicht stillen zu können danke patrizia
? Liebe Patrizia, eine Konisation ist meist kein sehr gravierender Eingriff und er muss nicht zwangsläufig einen mehrtägigen Krankenhausaufenthalt bedeuten. Hier gilt es, sich mit der behandelnden Ärztin/Arzt abzusprechen, wie lange tatsächlich ein Verbleiben im Krankenhaus erforderlich ist. Die Narkose und OP als solche ist durchaus so zu gestalten, dass nur eine ganz minimale Stillunterbrechung erforderlich wird, nämlich die Zeit, in der Sie im OP sind und bis Sie wieder richtig aufgewacht sind. Wenn Sie (weiterhin) stillen wollen, dann ist das auch trotz einer Operation möglich. Dein Arzt wird vielleicht zum Abstillen raten, weil er keine Vorstellung davon hat, was es bedeutet von einem Moment zu anderen abzustillen. Viele Leute werden Ihnen auch raten abzustillen, weil es doch für Sie „einfacher" ist, ohne darüber nachzudenken, dass Sie sich sehr viel besser erholen können, wenn Sie Ihr Kind einfach nur anzulegen brauchen und nicht aufstehen, Flaschennahrung zubereiten und Flaschen und Zubehör reinigen müssen. Was noch viel häufiger nicht bedacht wird, ist die Tatsache, dass ein kürzlich abgestilltes Baby ein sehr viel höheres Risiko hat, selbst krank zu werden und das Letzte, was eine frischoperierte Mutter brauchen kann, ist ein krankes Kind. Theoretisch können Sie Ihr Baby stillen bis unmittelbar vor der OP und auch gleich wieder nach der Operation, sobald Sie wach genug sind, um es selbst zu halten. Narkosemittel, Schmerzmittel und was sonst noch erforderlich ist, können so gewählt werden, dass es mit dem Stillen zu vereinbaren ist. Eventuell müssen die Ärzte nachschauen, welche Medikamente für stillenden Mütter geeignet sind oder sie fragen bei Unklarheiten im Institut für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin (Tel.: 030-30686734) nach. Wegen der Narkose zitiere ich Ihnen aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, 6. Auflage 2001: „Andere in der Anästhesie verwendete Mittel Empfehlung für die Praxis: Wenn die Mutter nach einer Narkose wieder in der Lage ist Ihr Kind anzulegen, darf sie stillen. Weder die pharmokinetischen Eigenschaften der im Zusammenhang mit der Narkose heute verwendeten Mittel noch die klinischen Erfahrungen begründen eine zusätzliche Stillpause. Dies gilt auch für die Narkose im Rahmen einer Sectioentbindung, bei der ohnehin der diaplazentar übergehende Anteil an Narkotika gegenüber der geringen Kolostrummenge quantitativ im Vordergrund steht!" Dr. Schaefer (Mitautor des o.g. Buches) hat in mehreren Vorträgen immer wieder darauf hingewiesen, dass die Frau wieder stillen kann, sobald sie das Baby selbst halten kann. Denke daran, dass Frauen nach einem Kaiserschnitt auch stillen können und dürfen. Als nächstes sind Sie auf die Kooperationsbereitschaft des Pflegepersonals und auf die Hilfe durch Ihren Partner, Ihre Mutter, eine Freundin usw. angewiesen. Da es leider in Deutschland nur in wenigen Kliniken gemacht wird, dass das Baby in einer solchen Situation mit der Mutter mitaufgenommen wird (was das einfachste wäre, sprechn Sie diese Möglichkeit einfach einmal an, solange niemand danach fragt, so lange wird es auch in Deutschland nicht populär werden, dass dies eine Möglichkeit ist), brauchen Sie jemanden, der zumindest an dem Tag der OP viel Zeit mit Ihrem Baby bei Ihnen im Krankenhaus verbringt. Ihr Partner oder sonst jemand, müsste sich um die Versorgung des Babys kümmern, so dass Sie es lediglich stillen und mit ihm kuscheln. Eventuell werden Sie in den ersten Stunden nach und selbstverständlich während der Operation nicht in der Lage sein Ihr Kind zu stillen. Diese Zeit muss dann durch abgepumpte Milch (oder wenn diese nicht vorhanden sein sollte, künstliche Säuglingsnahrung überbrückt werden) Wichtig ist, dass Sie immer dann, wenn die Brust voll wird und Ihr Baby nicht in der Nähe ist, abpumpen. Je nachdem wie lange die Operation dauert, kann es auch ratsam sein, dass während der Operation abgepumpt wird. Das kann eine Schwester machen. Da bei Ihnen eine medizinische Indikation vorliegt, übernimmt die Krankenkasse die Kosten für das Pumpenzubehör und die Miete. Allerdings sollten Sie sich unbedingt von einer Stillberaterin vor Ort eingehend über das Abpumpen beraten lassen, auch darüber, welche Pumpe empfehlenswert ist und welche nicht. Überhaupt halte ich es für ratsam, dass Sie sich baldmöglichst an eine Kollegin vor Ort wenden und noch vor der Geburt des Babys Stillgruppentreffen besuchen. Bei dem Stillgruppentreffen bekommen Sie viele, wichtige Informationen rund ums Stillen, können sich mit anderen Müttern austauschen und lernen dann auch gleicht die Stillberaterin und damit eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, für den Fall, dass irgendwelche Probleme nach der Geburt auftreten sollten. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Ich wünsche Ihnen ein schöne restliche Schwangerschaft, eine gute Geburt, eine problemlose Stillzeit und eine komplikationslose OP mit guten Ergebnis. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo, vielleicht kann ich Dir Deine Angst ein wenig nehmen. Prinzipiell ist es möglich einen Pap IIId zunächst durch eine gezielte Knipsbiopsie (Entnahme von stecknadelkopfgroßem Gewebsstück, schmerzfrei) unter kolposkopischer Sicht abzuklären.(Kolposkopie: Lupenbetrachtung des Gebärmutterhalses). Dies kann man in Spezialsprechstunden ambulant durchführen lassen, die einige Frauenkliniken anbieten. Je nach Ergebnis wird dann entschieden, ob eine Konisation gleich durchgeführt werden muß oder abgewartet werden kann. Empfehlenswert wäre auch ein Abstrich, um abzuklären ob bei Dir Humane Papillomviren vorliegen. Sollte es bei Dir in der Nähe keine Spezialsprechstunde geben und Dein Arzt empfielt Dir die sofortige Konisation 8 Wochen nach Entbindung, dann ist es auch hier in einigen Kliniken möglich, diese ambulant durchführen zu lassen (v.a. wenn "modernere" Verfahren wie Elektroschlinge oder Laser angewendet werden). Die Komplikation, die zwar selten, aber doch mal bei einer Konisation auftreten kann, sind Blutungen (meist innerhalb der ersten 24h nach OP und dann wieder nach ca. einer Woche), deshalb bevorzugen viele Ärzte eine stationäre Aufnahme der Patientin. Auf vielen Stationen ist dabei die Mit-Aufnahme des Kindes möglich!!! Vorher auf alle Fälle mit der Klinik abklären!!! Erwähnen solltest Du dem Anästhesisten gegenüber, daß Du stillst.Die Narkose, die bei einer Konisation notwendig ist, schadet Deinem Kind, auch wenn Du es direkt nach Deinem Aufwachen stillen solltest, nicht. Was das angeht, brauchst Du Dir auf keinen Fall Sorgen zu machen. Ich wünsche Dir alles Gute Helena
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