Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nur nuckeln, meckert wenn Milch kommt

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Nur nuckeln, meckert wenn Milch kommt

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, meine Lilly (3 Wochen) liebt es, zum Einschlafen nur zu nuckeln. Da sich meine Brustwarzen auf das Stillen nun mittlerweile gut eingestellt haben, würde ich sie auch liebend gerne lassen. NUR: wenn dann die Milch zu fließen beginnt, ist sie völlig überrascht, verschluckt sich, und protestiert, weil sie oft vor dem Einschlafen keinen Hunger hat, weil wir zB eine Zeit davor ausgiebig gestillt haben. Aber nur nuckeln ohne Milchspenderreflex geht halt nicht, oder? Sie mag sonst leider nichts anderes zum nuckeln, weder meinen Finger noch Schnuller. Wenn ich sie dann herumtrage, beruhigt sie sich wieder, zeigt mir aber, dass sie doch gerne saugen würde, da sie das zum Einschlafen braucht. Tagsüber ist das Saugbedürfnis nicht so stark wie abends, da geht es ohne Nuckeln kaum. Was kann ich da tun? Hast du eine Idee? Lg Susanne


Biggi Welter

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Liebe Susanne, nicht immer möchte ein Baby die Brust, wenn es sich nicht wohl fühlt, manchmal weiß das Baby auch gar nicht, was es eigentlich will. Dann verhält es sich so "merkwürdig", gerade wenn es noch so ein kleines "Wutzelchen" ist, das noch dabei ist, sich überhaupt "hier draußen" einigermaßen zurecht zu finden. Wenn du siehst, dass sie die Brust nicht möchte, dann probiere einfach die anderen Möglichkeiten aus, Babys zu beruhigen: Tragen, Wiegen, Hinlegen, Streicheln, Ablenken, "Be-"singen... jedes Kind ist da anders und was das eine mag, ist für das andere nicht das Richtige. Wenn du deine Kleine aufmerksam beobachtest, dann wirst du bald erkennen, was sie wann braucht. Dabei hat die Natur schon vorgesorgt, und unsere Kleinen "hart im Nehmen" gemacht, so dass sie es gut verkraften, wenn wir nicht auf Anhieb "richtig" reagieren. Deiner Beschreibung nach stelle ich mir vor, dass es bei euch die folgende Situation gibt: Das Baby weint, die Mutter versucht es zu beruhigen, es gibt einen kurzfristigen Erfolg, dann weint das Baby wieder. Die Mutter versucht erneut, das Kind zu beruhigen, ist aber selbst bereits recht angespannt. Nach einer erneuten kurzfristigen Pause ist das Kind wieder unruhig und weint. Nun ist auch die Mutter überaus angespannt und diese Anspannung überträgt sich auf das Kind und beide schaukeln sich gegenseitig immer weiter hoch, bis keiner mehr Ruhe finden kann. So schwer es auch fällt, es ist wichtig, in dieser Situation nicht in Hektik und Aufregung zu verfallen. Je mehr Du versuchst um das Kind zu beruhigen und je hektischer Du wirst, umso aufgedrehter kann auch das Baby werden und dann ist man schnell in einem Kreislauf, der nur mehr schwer zu durchbrechen ist. Weniger ist hier oft mehr. Der Punkt ist, dass der Fokus vom Kind genommen wird, dass sich nicht mehr alle Anspannung auf das Kind konzentriert und es so die Gelegenheit bekommt, sich wieder zu entspannen und zu beruhigen. Der Teufelskreis der Anspannung, die sich auch bei den Eltern aufbaut und so das Kind immer unruhiger werden lässt, muss durchbrochen werden. Das kann manchmal auch dadurch erfolgen, dass das Baby auf eine Decke gelegt wird und die Mutter oder der Vater es durch unaufgeregtes, leises Sprechen und sanftes Streicheln beruhigt. Manche Eltern setzen sich in dieser Situation sogar mit ihrem Kind ins Auto und fahren ein paar Kilometer : ) oder aber es gibt eine Großmutter oder liebe Freundin mit ausgeruhten Nerven und viel liebevoller Geduld, die das Baby in den Arm nehmen kann während die Mutter einen Spaziergang für sich alleine machen kann, in Ruhe ein Entspannungsbad nimmt oder einmal für zwei Stunden ungestört schläft. Dieser Vorschlag mag für die Nacht recht schwierig umzusetzen erscheinen, doch vielleicht kann dein Partner dir in der Nacht beistehen und euer Baby trösten und beruhigen und am Tag hilft dir unter Umständen doch ein anderer lieber Mensch, damit Du die Chance bekommst, neue Kraft zu tanken. Sobald Du erst mal wieder eine Verschnaufpause hattest, wird der Alltag oft sehr rasch wieder einfacher und die Baby Tage und Nächte können wieder ruhiger werden. Falls Du bei all diesen Anforderungen, die dein Kind zur Zeit an dich stellt, noch zum Lesen kommst, möchte ich dir "Das 24 Stunden Baby" von Dr. William Sears empfehlen. Die Lektüre dieses Buches wird aus deinem Kind nicht automatisch ein ruhigeres Baby machen, doch Du findest Erklärungen und sicher den einen oder anderen Hinweis, wie euer Alltag wieder leichter werden kann. Zusätzlich kann ich dir nur wärmstens den Besuch einer Stillgruppe nahelegen. Im Austausch mit den anderen Müttern dort, wirst Du erleben, dass dein Kind nicht das einzige Baby auf der Welt ist, das so viel Zuneigung und Kraft von seinen Eltern braucht und allein das Wissen "es geht nicht nur uns so" kann enorm viel helfen. Ich wünsche euch allen baldmöglichst ruhigere Tage und Nächte und dir viel Kraft und Menschen, die bereit sind, dir jetzt mit praktischer Hilfe beizustehen. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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liebe biggi, zum glück stimmt deine vernutung nicht. ich bin nicht angespannt. lilly ist mein 3. kind, meine beiden anderen sind schon 7 und 6 und sehr verständnisvoll und helfen mit dem baby sehr. das "problem" ist einfach nur, das sie zum einschlafen an meiner brust nuckeln will, aber halt nicht immer hunger hat und somit keine "freude", wenn die milch kommt. manchmal lässt sie sich auch durch herumtragen beruhigen, aber halt nicht immer... meine beiden großen haben sich durch den schnuller in den schlaf genuckelt, davon bin ich "verwöhnt"... lg susanne


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