Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, als ich neulich nur noch auf einer Seite im Wechsel anlegen wollte (die Kleine kommt tags so alle 2-4h und nachts nach 4-6h), bekam ich prompt einen Milchstau (sehr unangenehm), der zum Glück wieder überwunden ist. Nun stille ich wieder an beiden Seiten jeweils 5-10 min. Sollte man grundsätzlich eher beide Seiten geben, oder wie könnte ich besser vorgehen? Und was regt eigentlich die Milchproduktion stärker an, häufigeres oder längeres anlegen? Kann ich denn abgepumpte Milch bedenkenlos in AVENT-Plastikflaschen einfrieren; ich habe gelesen, dass sich an glasflaschen irgendetwas festsetzen würde (???) - stimmt das, oder könnte ich hier nicht auch einfach sterilisierte Glasbehälter (z.B. kleine Marmeladengläschen) benutzen? Und wie bleiben die Fläschchen steril; nach dem dampfsterilisieren trockne ich sie derzeit mit Küchenpapier ab, weil sie so schlecht trocknen und sonst auch voller Kalkflecken sind. Hast Du hier evtl. eine bessere Lösung? Vielen lieben Dank für Deine Hilfe - Deine Stillberatung verfolge ich mit großem Interesse!!! Juli
? Liebe Juli, Die Empfehlung, dem Baby immer beide Seiten anzubieten ist vor allem in der allerersten Zeit wichtig, wenn die Milchbildung in Gang kommen und sich die Stillbeziehung einspielen muss. Sobald sich die Stillbeziehung eingespielt hat und das Kind gut gedeiht, können Sie sich von Ihrem Baby leiten lassen und wenn Ihr Kind mit einer Seite satt und zufrieden ist und gut gedeiht, dann müssen Sie ihm die zweite Seite nicht „aufdrängen". Es gibt keine feste, unumstößliche Regel, die sagt „Es müssen immer und unter allen Umständen beide Seite gegeben werden" und es gibt auch keine fixe Vorschrift „es muss mit der Seite begonnen werden, an der das letzte Mal zuletzt getrunken wurde". Wichtig ist, dass das Baby gedeiht und sich gut entwickelt und ihr beide euch wohl fühlt. Viele Frauen tasten einfach und geben die Brust, die sich voller anfühlt. Einen Grund zum Eingreifen und eventuell zu einer Veränderung des Stillmanagements gibt es nur dann, wenn das Kind nicht gedeiht oder die Mutter Probleme mit der Brust hat. In aller Regel kommen die Frauen und die Kinder aber gut zurecht, so wie sie es instinktiv machen. Nicht die Dauer des Anlegens ist unbedingt wichtig, sondern vor allem das effektive Saugen des Kindes und das Entleeren der Brust. Um die Milchmenge zu steigern ist es sinnvoller häufiger anzulegen als selten und dann lange. Muttermilch kann problemlos sowohl in Glas- als auch Kunststoffflaschen eingefroren werden. Was Du meinst ist die Sache mit den Antikörpern, die an der Wand von Glasflaschen haften bleiben. In einer Untersuchung (Paxton und Cress 1979) wurde festgestellt, dass mehr Leukozyten aus der Muttermilch an Glas haften als an Plastik. Das führte zu der Empfehlung, dass frische Muttermilch besser in Plastikbehältern als in Glasbehältern aufbewahrt werden soll. (Glas wurde weiterhin zum Einfrieren empfohlen, da beim Einfrieren die Leukozyten abgetötet werden) Eine zweite Studie (Pittard und Bill 1981) komplizierte die Sache, weil herausgefunden wurde, dass unterschiedliche Leukozytentypen unterschiedlich auf Glas reagieren. Eine dritte Studie (Goldblum 1981) überzeugte viele davon, wieder Glas zu empfehlen, weil sich herausgestellt hatte, dass es von Bedeutung war, wie lange die Milch aufbewahrt wurde. Viele der am Glas anhaftenden Leukozyten lösten sich im Laufe der Zeit wieder und nach 24 Stunden erhöhte sich der Leukozytengehalt der Milch, die in Glasbehältern aufbewahrt wurde, stärker als der der Milch, die in Plastikbehältern aufbewahrt wurde. Du siehst, selbst die Experten sind da uneins und wenn dein Kind nicht ausschließlich oder überwiegend mit abgepumpter Milch ernährt wird, ist es nicht so wichtig, ob Glas oder Plastik. Steril bleiben die Flaschen sowieso nicht, nur keimarm. Lass die Flaschen, Verschlüsse usw, nach dem Auskochen oder Dampfsterilisieren auf einem sauberen Tuch trocknen und decke sie dann bis zum nächsten Gebrauch einfach mit einem weiteren sauberen Tuch ab. LLLiebe Grüße Biggi
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