Liebe Biggi,
kürzlich hattest du mir schonmal geholfen, heute wende ich mich erneut an dich mit zwei Fragen.
1. Das Stillen klappt inzwischen viel besser, juhu! Der Kleine ist jetzt 5 Wochen und trinkt mit einer guten Technik. Trotzdem sorge ich mich ein wenig, denn von deinen Kriterien ob genug Milch da ist, erfüllt er alle ohne Zufüttern (nasse Windeln, Gewichtszunahme etc.) außer den Stuhlgang.Den hat er selten, ca. jeden dritten Tag und das schon seit der dritten Lebenswoche. Außer mir sorgt sich da keiner drum, aber wie siehst du das?
2. Der Kleine schreit neuerdings viel und schläft zu wenig. Die Hebamme empfahl pucken und wegen des ausgeprägten Saugbedürfnisses einen Schnuller. Da hat er auch endlich mal geschlafen. Ich bin kein Schnullerfan. An meiner Brust nuckelt er auch gerne. Er schläft dann nicht nur daran ein sondern nuckelt eeeewig im Schlaf in Etappen daran, hält die Brust also lange zum non-nutritiven Saugen regelrecht fest bzw. sucht sie immer wieder. Eigentlich wie einen Schnuller. Ich möchte ihm dies soweit es mir möglich ist gewähren -es ist m.E. gerade in dieser überreizten Phase Nähe,Trost und Sicherheit für ihn und unsere schöne Zeit abseits der Schreierei. Nun die Fragen: wenn er im Schlaf nuckelt, ist das trotzdem ein tiefer, erholsamer Schlaf? Meinst du, er hört irgendwann alleine damit auf oder erziehe ich ihm sowas wie das Daumenlutschen/schnullern an und muss es ihm dann irgendwann abgewöhnen? kann ich da irgendwie meine Brustwarzen schonen/behandeln(die Nuckeltechnik scheint nämlich nicht so schonend wie seine Trinktechnik )? Gibt es gute Saugersatzalternativen zum Schnuller, denn tagsüber kann ich so ein lang gezogenes Brustnuckeln nicht immer bieten?
Ich danke ganz herzlich für deine Zeit und Antwort auf diese vielen Fragen!
von
Elchkäfer
am 28.12.2017, 22:21
Antwort auf:
Nuckeln im Schlaf
Liebe Elchkäfer,
hier erst einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby:
o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kann frau sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch
(kein Wasser, Tee, Saft usw.).
o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (nach den ersten sechs Wochen -manchmal auch schon nach vier Wochen, es geht da nicht auf den Tag genau- stellt sich die Verdauung des Baby um und seltenere Darmentleerungen sind normal. Es liegt einfach an der Reife des Darms und die ist mit dem Alter des Kindes gekoppelt.
o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut,
o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs
o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.
Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein und Du brauchst Dir keine Sorgen wegen dem seltenen Stuhlgang zu machen.
Der Schnuller ist allerdings nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonst wie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen.
• Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun.
• Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen.
• Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt.
• Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen.
Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. I
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 29.12.2017
Antwort auf:
Nuckeln im Schlaf
Hallo! Mich interessiert der noch unbeantwortete Teil von Elchkäfers Beitrag: Ist die on-/off-Nuckelzeit als erholsamer Schlaf für das Baby zu rechnen oder sollte ich zusehen, dass ich dem Kleinen zusätzlich auch „reine“ Schlafzeiten ermögliche? Vielen Dank!
von
inderkuerze
am 24.11.2021, 15:09