Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, unser Sohn ist mittlerweile 11 Wochen alt. Von Anfang an war er eigentlich nur an der Brust zufrieden. Er hat ein riesiges Saugbedürfnis, das er aber nur an der Brust stillen mag; Schnuller nimmt er nicht, Tuch kann er noch nicht halten. Somit habe ich ihn fast den ganzen Tag an der Brust, sonst schreit er. Tagsüber haben wir Stillabstände von max. 1 Stunde; er schläft auch nur immer ganz kurz und nur auf dem Arm. Sobald ich ihn hinlege, wacht er auf. Nachts haben wir Stillabstände von ca. 3 Stunden. Er hat auch noch so gut wie keinen Rhythmus. Ab und zu ist's im Tragetuch besser, aber oft mag er da auch nicht rein oder schreit auch darin so lange, bis ich ihn anlege. Er gedeiht gut, hat ausreichend nasse windeln usw. Es scheint also wirklich um's Saugbedürfnis zu gehen. Sobald er an der Brust ist, ist er zufrieden, lacht, weint nicht mehr. Ist das normales Verhalten oder sollte ich mir Gedanken machen? Ist dieses ständige Dauerstillen okay? Viele Grüße, Saskia
Liebe Saskia, es IST okay! Babys sind von Geburt an (bzw. bereits im Mutterleib) eigene, individuelle Persönlichkeiten mit eigenem Charakter, Temperament und auch mit eigener Stimmungslage. Ob eine Mutter ein ruhiges, zufriedenes, (fast) immer lächelndes Baby hat oder ein Kind, das als "Schreibaby" bezeichnet wird, das hängt nicht zwingend von ihren Fähigkeiten als Mutter ab. Vieles ist einfach angeboren. Sehr gut beschrieben sind Hig Need Babys in dem Buch "Das 24 Stunden Baby" von Dr. William Sears und Dr. Sears gibt auch Anregungen und Erklärungen, was Eltern tun können, um zu einem einfacheren Alltag mit ihren Kindern zu kommen. Das Buch ist im Buchhandel, bei der LLL, jeder LLL Stillberaterin und im Stillshop auf dieser Seite erhältlich. Ein sogenanntes 24 Stunden Baby kann für die ganze Familie eine Herausforderung sein und es ist nicht immer einfach Wege zu finden, die Bedürfnisse der Mutter auch zu berücksichtigen. Das Tragen ist sicher eine gute Möglichkeit, um gerade diesen Babys viel Körperkontakt zu geben und damit Halt in jedem Sinn. Dabei kann eine Tragehilfe gute Dienste leisten. Lassen Sie sich unbedingt einmal von einer erfahrenen Tragetuchfrau zeigen, wie ein Tragetuch schnell und einfach gebunden werden kann, denn die Erfahrung zeigt, dass Tragesäcke auf Dauer meist unpraktisch werden. Viele Kinder, die das Tragetuch scheinbar nicht mögen, brauchen oft nur eine andere Bindetechnik und sind dann im Tragetuch sehr zufrieden. Tucherfahrene Frauen finden Sie in fast jeder Stillgruppe und auch sonst wäre es sicher ein guter Gedanke, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen. Neben vielen nützlichen Tipps bekommen Sie dort auch moralische Unterstützung. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Suchen Sie sich jetzt auch jede Unterstützung, die Sie bekommen können. Auch Ihr Partner (falls Sie nicht alleinerziehend sein sollten) kann den Kleinen tragen und beruhigen. Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Kind das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. Sie können ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. Gönnen Sie sich selbst zwischendurch etwas für sich und wenn es nur eine halbe Stunde in aller Ruhe in der Badewanne ist. In dieser Zeit kann Ihr Partner, eine Freundin oder sonst ein lieber Mensch Ihren Sohn halten oder mit ihm spielen. Legen Sie sich auch tagsüber mal mit dem Kleinen hin. Wenn er im Liegen an Ihrer Brust einschläft, sind die Chancen größer, dass er weiterschläft, als wenn Sie ihn im Sitzen stillen und dann schlafend hinlegen. Probieren Sie vielleicht auch mal aus, wie Ihr Kind auf Massage reagiert. Manche Kinder können sich dadurch gut entspannen und es gibt inzwischen ja doch schon fast überall Angebote für Babymassagekurse. Und setzen Sie auf die Zeit: Auch Ihr kleiner Mann wird älter und reifer werden und das Leben wird dann wieder einfacher. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Jupp, völlig normal. Hab auch so ein kleinen Immersauger. Nur mittlerweile fast 8 Monate. Es wird aber etwas besser, wenn sie die Welt aktiver mit allen Sinnen erobern. Ich hab auch am Anfang gedacht, ich mach was falsch. Jetzt denk ich anders, dass mein Kind völlig normal ist, nur ich mich wuschig hab machen lassen. Ich dachte eine Zeit lang, ich hab ein Kind mit besonders starken Bedürfnissen. Nein, mein Kind ist und war damals völlig normal. Glaub mir, es wird anders werden. Auch wenn dich dein Kind auch noch sehr lange brauchen wird. Vertrau ihm einfach. Es weiß, was es braucht. Du auch. SUSE
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