Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

nochmal...

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: nochmal...

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Liebe Biggi, jetzt habe ich mir mal ein paar Tage lang durch den Kopf gehen lassen, was du mir geschrieben hast. Ganz abstillen würde ich ihn auch noch gar nicht wollen, nur das Vollstillen ist mir zu viel. Denn mein Mann kann ihn z. B. abends nicht zum Einschlafen bringen und wenn er mal aufwacht, dann kann er ihn auch nicht trösten. Das heißt für mich, dass ich abends immer zu Hause sein muss. Lässt sich dieses Problem nur durch Abstillen lösen? Oder würde es auch helfen, wenn unser Kind einen Schnuller nehmen würde? Oder gibt es eine andere Lösung? Weißt du, dieses EXTREME ist mir zu viel. Gibt´s denn kein Zwischendrin zwischen 13 Monaten Vollstillen und gar nicht stillen? Ich würde gerne wieder Teilzeit arbeiten und mein Mann würde in der Zeit bei unserem Sohn sein. Geht aber nicht, wegen des Stillens. Hätte ich von Anfang an Abpumpen sollen und ihn daran gewöhnen, dass er die MuMi auch aus dem Becher nimmt? Jede muss das für sich entscheiden, aber ich möchte jetzt nicht 10 Jahre lang komplett Hausfrau sein und damit den Anschluss an meine Berufstätigkeit verlieren, nur weil ich gerne auch Kinder haben möchte. Das muss sich doch vereinbaren lassen, auch wenn ich stillen will. Eltern, die nicht stillen, haben dieses Problem nicht. Da kann von Anfang an problemlos auch der Vater die Flasche geben. Bei uns ist das jetzt seit 13 Monaten so eingespielt, dass rund um die Uhr gestillt wird. Wenn´s wirklich so gewesen wäre: 6 Monate voll stillen und dann nach und nach Beikost, wäre es wunderbar gewesen. Aber so habe ich das Gefühl, dass ich doch etwas falsch gemacht habe. Falls wir nochmal ein Baby bekommen, möchte ich es wieder stillen, nur möchte ich nicht wieder in dieses "13 Monate nur stillen" geraten. Viele Grüße, Sabine P.S. Diesen Donnerstag gehe ich zur LLL-Stillgruppe in meiner Nähe.


Biggi Welter

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? Liebe Sabine, „Eltern, die nicht stillen, haben dieses Problem nicht. Da kann von Anfang an problemlos auch der Vater die Flasche geben.“ Das lässt sich nicht so verallgemeinernd sagen. Es gibt auch nicht gestillte Kinder, die eher verhungern würden und sich wegschreien, ehe sie die Flasche von einer anderen Person als der Mutter annehmen und die sich nicht vom Vater trösten lassen. Die Ursache liegt nicht im Stillen oder Flasche geben, sondern im Charakter und Temperament des Kindes. Stillen und Berufstätigkeit lassen sich vereinbaren, Stillen und der Vater übernimmt einen Teil der Kinderbetreuung lassen sich auch vereinbaren, aber es gibt Kinder, die das dringende Bedürfnis nach nur einer Bezugsperson haben und da spielt es eine untergeordnete Rolle, ob diese Kinder gestillt werden oder nicht. Die jetztige Situation ist sicher eine Herausforderung für euch alle, das steht außer Frage. Aber die Anhänglichkeit deines Kindes an dich, wird sich auch nicht ändern, wenn Du jetzt auf der Stelle sofort komplett abstillst. LLLiebe Grüße Biggi


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