Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nochmal zu:Nach 11Monaten schon Nr.2

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Nochmal zu:Nach 11Monaten schon Nr.2

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Ist es auch möglich meinen großen nach der Geburt weiter voll zu stillen? Ich habe gelesen das Kinder nicht selten 1 Jahr und darüber voll gestillt werden.Da er sich mit fester Nahrung noch nicht besonders anfreunden kann währen da nur Tandem oder Flasche. Wie lange kann man eigentlich ohne Mangelerscheinungen vollstillen? Gruß Martina


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Martina, voll gestillte Einjährige sind zwar nicht unbedingt die ganz große Rarität, aber auch nicht unbedingt extrem verbreitet. In jedem Fall ist es sinnvoll, dass Sie Ihrem „Großen" jetzt immer wieder feste Nahrung anbieten. Rein von der Menge an benötigter Milch ist es möglich das Neugeborene und das größere Kind zu versorgen. Worauf Sie allerdings jetzt achten sollten ist die Entwicklung des Großen während Sie noch schwanger sind, da es in der Schwangerschaft zu einem Rückgang der Milchmenge kommen kann, der sich nicht beheben lässt. Ich kann Ihnen jetzt nicht sagen „jedes Kind kann xx Monate ausschließlich gestillt werden", denn eine solche allgemeingültige Angabe gibt es nicht. Manche Kinder verweigern von sich aus tatsächlich sehr lange jegliche Beikost und so lange die Initiative vom Kind aus geht (also nicht die Mutter aus irgendwelchen Gründen dem Kind die Beikost vorenthält) ist es in den meisten Fällen kein Problem, auch ein älteres Baby noch ausschließlich zu stillen. Auch Kleinkinder können durchaus Phasen haben, in denen sie wieder ausschließlich gestillt werden wollen, z.B. wenn sie krank sind. Das ist dann in aller Regel gut möglich. Verweigert ein Kind mit einem Jahr noch immer jegliche Nahrung, sollte jedoch vorsichtshalber überprüft werden, ob eventuell ein Eisen- oder Zinkmangel vorliegt. Es gibt auch Kinder, die sehr wohl essen würden, aber absolut keinen Brei wollen. Viele Kinder hassen es auch gefüttert zu werden und wollen selbst essen. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden, denn schließlich lässt sich sehr viel an fingergerechter Nahrung anbieten und außerdem hat es den Vorteil, dass diese Kinder in aller Regel sehr bald sehr gut selbst mit Besteck umgehen können und so problemlos am Familientisch mitessen können. Probieren Sie es doch einmal mit fingergerechter Nahrung und lassen Sie Ihr Kind selbst essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse- und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Auch Brot jetzt kann angeboten werden. Versuchen Sie das einmal und setzen Sie auch auf das Nachahmungsbedürfnis der Kinder. Zusammen mit ein paar anderen Kindern oder auch Erwachsenen macht Essen mehr Spaß. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.