Mitglied inaktiv
Hallo, ich habe diese Frage schon einmal weiter unten gestellt: Wächst mit dem Säugling (voll gestillt, ganz selten mal Tee/ "Notfläschchen" bei nicht genügend abgepumpter Milch 2x pro Woche) der Kalorienbedarf der Mutter, wenn ja, gibt es da Richtwerte im Bezug auf Alter, Größe und Wachstumsgeschwindigkeit,... des Kindes? Weiterhin würde ich gerne wissen, ob es stimmt, daß bei hoher körperlicher Aktivität (Sport) die Milch "sauer" wird, wenn ja, sollte man auf zu viel Sport verzichten, oder kann man den Körper austricksen (langsam dran gewöhnen)? Würde mich gerne jeden Tag so richtig austoben (Joggen, Fahrrad fahren, schwimmen, ... traue mich jedoch nicht so richtig... War vor der Schwangerschaft sehr sportlich und brauche einfach die Bewegung. Danke für die Antwort Tina
? Liebe Tina, der Kalorienmehrbedarf der stillenden Frau wurde lange Zeit drastisch überschätzt und inzwischen weiß man, dass die alte Formel „pro Milliliter Milch eine Kcal" schlicht falsch ist. Sehr viele Frauen kommen mit einem Mehrbedarf von 200 bis 300 kcal pro Tag aus, da der Stoffwechsel in der Stillzeit verändert ist und sich außerdem in vielen Fällen ja „Reserven" in der Schwangerschaft gebildet haben, die erst einmal aufgebraucht werden. Außerdem steigt die gebildete Milchmenge nicht ins „Unermessliche" sondern bleibt relativ gleich. Prinzipiell gilt dass die Nahrungszufuhr in der Stillzeit nicht unter 2200 kcal pro Tag fallen sollte und wenn die Frau abnehmen will, nicht weniger als 1800 kcal pro Tag aufgenommen werden sollen. Dabei ist darauf zu achten, dass bei verringerter Energiezufuhr durch eine sorgfältige Nahrungsauswahl die ausreichende Zufuhr von Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen weiterhin gewährleistet wird. Selbstverständlich kann, darf und soll eine stillende Frau Sport treiben! Allerdings sollten Sie es mit dem Sport gerade zu Beginn etwas langsam angehen und auf Sportarten, die eine hohe Belastung der Oberarmmuskulatur mit sich bringen, oder bei denen ein hohes Risiko für Stöße gegen die Brust (z.B. Barrenturnen) besteht eher meiden. Prinzipiell können Sie jedoch jede Sportart betreiben und es gibt auch (voll) stillende Spitzensportlerinnen. Viele Frauen empfinden einen gut sitzenden Sport-BH als angenehm, aber auch dies ist kein Muss. Es ist ein Ammenmärchen, dass Sport die Milchmenge zurückgehen ließe oder die Milch sauer macht oder was sonst noch so alles erzählt wird und immer wieder in der Regenbogenpresse aufgewärmt wird. Entgegen anderslautenden Veröffentlichungen in Zeitschriften, gibt es auch keinen Grund, das Stillen nach sportlicher Betätigung hinauszuschieben. Im Jahr 1992 berichteten die Zeitungen über eine Untersuchung, die sich mit der Zusammensetzung der Muttermilch vor und nach anstrengendem Training befaßte und Vergleiche dazu anstellte, wie die Babys auf die vor dem Training bzw. nach dem Training abgepumpte Milch reagierten (Wallace 1992). Nach dem Training wurde in der Milch eine Erhöhung der Milchsäure festgestellt. Die Babys hätten die Milch nach dem Training weniger gerne angenommen. Die Schlußfolgerungen aus dieser Untersuchung erregten großes Aufsehen: stillende Mütter sollten ihre Babys vor dem Training stillen oder Milch für eine spätere Mahlzeit abpumpen und es vermeiden, unmittelbar im Anschluß an das Training zu stillen, eventuell sogar etwa 90 Minuten lang nicht. Diese Schlußfolgerungen sind aus mehreren Gründen zu hinterfragen. Zunächst einmal erhielten die Babys die Vor- und Nachtrainings-Milch mit einer Tropfpipette, einer neuen, für sie ungewohnten Art der Fütterung. Die Forscher zogen aber nicht in Betracht, dass diese veränderte Fütterungsmethode die Babys in Bezug auf ihre Akzeptanz der Milch beeinflußt haben könnte. Bei der Durchsicht der Literatur zum Thema Stillen und Sport führten Dewey und McCrory (1994) noch weitere Beispiele für die eingeschränkte Aussagekraft dieser Studie an. Die Mütter in dieser Untersuchung trainierten bis an ihre Leistungsgrenze, aber die Empfehlungen der Forscher unterscheiden nicht zwischen moderater und maximaler sportlicher Betätigung. Die Milchsäurewerte sind bei maßvoll trainierenden Müttern wahrscheinlich viel niedriger. Außerdem waren die Unterschiede in der Akzeptanz der Vor- bzw. der Nachtrainingsmilch durch die Babys nur gering, auch wenn die Mütter angaben, dass die Babys die Milch nach dem Training weniger akzeptierten. Auf einer Scala von 1 (Schreien) bis 9 (Lachen) erreichte die Einschätzung einen Punktwert von 6,7 für die durchschnittliche Vortrainingsmilch und 4,7 für die durchschnittliche Nachtrainingsmilch. Es kommt noch dazu, dass keine der Mütter davon berichtete, dass ihre Babys bei einer früheren Gelegenheit negativ auf das Stillen nach dem Training reagiert hatte. Nach der Durchsicht verschiedener Studien kamen Dewey und McCrory zu dem Schluß, dass Sport bei stillenden Müttern die kardiovaskuläre Leistungsfähigkeit verbessert und sportliche Betätigung während der Stillzeit bei den meisten Frauen kein Gefahrenpotential birgt. Auch "ist es in den meisten Fällen unwahrscheinlich, dass sich aus der veränderten Akzeptanz der Muttermilch aufgrund erhöhter Milchsäurewerte nach dem Training Probleme ergeben". Allerdings sollten Sie unbedingt darauf achten, dass der Beckenboden wieder erholt ist, ehe Sie Sportarten betreiben, die den Beckenboden belasten und nach einem Kaiserschnitt sollte auch das Bauchmuskeltraining entsprechend abgestimmt werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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