Mitglied inaktiv
Liebe Biggi! Ich hätte auch wieder eine Frage an dich. Ich habe vor allem in der Früh ein Problem beim Stillen. Der Milchflussreflex setzt zwar ein, aber wenn Victoria den ersten Schwung getrunken hat, dann klemmt es buchstäblich. Nix kommt mehr. Sie wird dann unruhig und saugt nicht mehr kontinuierlich, sondern läßt die Brustwarze immer wieder los. So dauert es eine Ewigkeit, wenn es überhaupt funktioniert, bis der Milchflussreflex wieder einsetzt und es weitergeht. Es hilft das Seitenwechseln nicht, auch eine kleine Pause nutzt dann nichts. Wenn, dann muß ich mindestens 1/4 bis 1/2 Stunde warten, dann funktioniert es wieder. Bis dorthin ist Victoria meistens so müde, dass sie nicht mehr trinken mag und gleich nach Einsetzen des Reflexes einschläft. Auf diese Art und Weise brauchen wir oft den ganzen Tag bis sie beide Brüste einmal richtig entleert hat. Was ist da genau los und was kann ich tun? Wieder vielen Dank im voraus für deine Antwort. LG Nina
? Liebe Nina, Vicoria kann die Brust niemals „richtig entleeren", denn die Brust einer stillenden Frau ist nie leer. Die meiste Milch wird während des Stillens gebildet und es ist daher ein Ammenmärchen, dass die Brust „leer getrunken" werden müsse. Lege deine kleine Tochter nach Bedarf an und lass sie so trinken, wie sie mag. Gleichzeitig schau sie in Hinblick auf die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby an: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht, mit zunehmendem Alter verringert sich die Gewichtszunahme. • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sollten diese Punkte wider Erwarten nicht erfüllt sein, dann ist es das Beste, wenn Du dich an eine Kollegin vor Ort wendest, die sich mit dir gezielt überlegt, was Du tun kannst, um deine Milchmenge an den Bedarf des Kindes anzupassen. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Der Schlüssel zum Auslösen des Milchspendereflexes ist in erster Linie genügend Ruhe und Entspannung. Es kann schon mal vorkommen, dass der Milchspendereflex nicht gleich einsetzt. Vielleicht ist die Mutter verspannt oder das Kind saugt nicht ganz so optimal. Das ist aber kein Beinbruch und wenn die Mutter es dann schafft ruhig zu bleiben, vielleicht die Seite zu wechseln (eventuell mehrfach) und sich gezielt entspannen, dann ist meist alles bald wieder so wie es sein soll. Also: Keine Panik, sondern Ruhe bewahren und sich mit dem Kind bequem und in Ruhe hinsetzen oder hinlegen und auch mal an was anderes denken. Die Entspannungsübungen aus dem Geburtsvorbereitungskurs können ebenfalls sehr hilfreich sein. LLLiebe Grüße Biggi
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