strandmaus70
Hallo, unser kleiner Zwerg wird morgen 12 Wochen. Nun hat er zwar die ganze Zeit zugenommen, wie ich finde jedoch am "unteren Level" von 150 g / Woche. Mit 3250 g kam er auf die Welt, nun wiegt er 5100 g. Allerdings ist er total viel gewachsen wie ich finde, und laut dem BMI hat er nun, bei 62 cm, Untergewicht. In dem Untersuchungsheft gibt es nicht mehr, wie früher, das Gewicht, welches gleich ins Verhältnis zur Größe gebracht wird, sondern nur Gewichtsperzentilen, und da bleibt er auch auf "seiner"; beim Gewicht bleibt er jedoch nicht auf seiner sondern wird eher etwas größer. Da er beim Gewicht auf seiner Kurve bleibt, heißt es vom KiA, er nimmt doch genug zu - zählt dann der BMI überhaupt nicht? Und momentan trinkt er jede Stunde tagsüber, hat gestern sogar die Brust angeschrien, weil nicht gleich was kam. Am Tag hatte er jedoch erst 450 ml getrunken, was wir ausnahmsweise mal mit Wiegeprobe getestet haben. 150 ml hat er dann zum allerersten Mal aus der Flasche bekommen, danach noch Brust (ich weiß, umgekehrt wäre sicher besser, und die Lösung möchte ich auch gar nicht haben mit der Flasche). Da war wohl doch noch viel Hunger vorhanden, denn danach hat er gut geschlafen, kam die gewohnten 2 Mal nachts. Wie ist das denn jetzt mit dem Gewicht, "dürfte" er auch mehr zunehmen als es seiner Kurve entspricht, sein Geburtsgewicht vielleicht dann eher verdoppeln? Oder muss er langsamer wachsen :-)), was man ja eher nicht beeinflussen kann. Und wie ist das mit dem BMI, es sprechen mich sehr viele Leute an dass er doch sehr zierlich wäre (hat keinen Speck an den Beinchen, er ist halt einfach lang und ziemlich schlank dabei). Und ich weiß, das mit dem stündlich trinken bleibt nicht bis 18 Jahre so - wie kann ich das besser verkraften, und wie lange ungefähr hält das an (ist heut der 3. Tag und zumindest habe ich das Gefühl, dass nach einer Stunde er auch wieder was bekommt inzwischen). Viele Fragen, hoffentlich nicht allzu verworren, mache mir grad Gedanken ob er genug zunimmt (trotz der blöden Kurve, eben wegen dem BMI). Danke und lieben Gruß Heidi
Liebe Heidi, in diesem Alter ist der BMI noch nicht wichtig, sondern das Gesamtbild. So lange Ihr Kind regelmäßig MINDESTENS 150 Gramm pro Woche zunimmt, besteht keine Grund zur Sorge. Allerdings ist Ihr Kind im klassischen Alter für einen Wachstumsschub! Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Aber auch ohne Wachstumsschub ist es normal, dass ein so kleines Baby mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden will. Die Abstände zwischen den Stillzeiten können mit zunehmendem Alter des Kindes durchaus länger werden, wann es bei Euch soweit ist, kann ich nicht sagen. Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Eventuell können Sie auch die „Nachtschicht" etwas verteilen, so dass Ihr Mann zwischendurch getrennt von Ihnen schläft oder eben z.B. am Wochenende die Nachtschicht mit dem Kind übernimmt. Auch tagsüber sollten Sie versuchen, sich selbst Nischen zu schaffen, die Sie ganz gezielt für Ihre Erholung nutzen. Gönnen Sie sich selbst in dieser anstrengenden Zeit so viel Ruhe wie möglich. Jetzt ist nicht die Zeit für blitzende Fußböden und spiegelnde Fenster. Lassen Sie den Haushalt auf Sparflamme laufen. Wenn die Fenster erst in einem halben Jahr wieder geputzt werden, dann schadet das niemandem und Tiefkühlgemüse ist nicht so schlecht und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss gebügelt werden. Machen Sie den Tragetest. Bügeln Sie etwas und tragen Sie es für zehn Minuten. Das nächste Mal bügeln Sie es nicht und tragen es für zehn Minuten. Dann vergleichen Sie ist der Unterschied nach der kurzen Tragezeit wirklich so deutlich, dass das Bügeln sich gelohnt hat? Viel Bügelarbeit lässt sich sparen, wenn die Wäsche sorgfältig aufgehängt wurde bzw. nicht lange im Trockner liegen bleibt, wenn der Trockner fertig ist. Es ist nicht viel mehr Arbeit, die doppelte Menge von zum Beispiel Nudelsauce zu kochen. Sie können dann eine Hälfte einfrieren und haben damit schnelle eine Mahlzeit, wenn ein Tag mal wieder sehr hektisch war. Nehmen Sie ALLE Hilfe an, die Sie bekommen können. Möglicherweise kann Ihnen auch Ihre Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, den Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für die Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Sie in die sich hinlegen, spazierengehen oder sonst etwas für sich tun ... Vielleicht finden Sie einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit dem Baby zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit sollten Sie dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder SICH etwas Gutes tun. Achten Sie darauf, dass Sie genügend essen und trinken. Sie müssen keine perfekten Menus kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparen Sie sich auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. Schauen Sie nach vorne. Die anstrengende Zeit wird vorübergehen. Auch Ihre beiden werden älter und reifer werden und nicht mehr soooo viel Aufmerksamkeit brauchen. Kurz: beschränken Sie viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Sie auf diese Weise mehr Zeit für sich bekommen. Diese „gewonnene" Zeit können Sie dann dazu nutzen, sich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. Vergessen Sie sich selbst nicht: Gönnen SIE SICH etwas Gutes, dann lassen sich so anstrengende Phasen leichter überstehen. Ich wünsche Ihnen bald wieder ruhigere Zeiten. LLLiebe Grüße Biggi Welter
strandmaus70
Oh Danke! Das ist so lieb geschrieben! Das Baby schläft bei mir im Bett ;-), gegen die Empfehlung des KiA. Aber so ist es nachts auf jeden Fall nicht SO super anstrengend und lässt sich gut bewältigen. Das mit den Fenstern muss ich meinem Mann erzählen, der findet, dass ich da sowieso übertreibe, und die jetzt ECHT mal, auch über Weihnachten, mal liegen lassen. Wer fragt in 20 Jahren danach ob die Fenster immer sauber waren - aber mein Zwerg fragt nach mir und ist SO UNENDLICH!!! süß wenn er lacht und quietscht vor Freude, wenn wir kleine Reime immer wiederholen und er scheinbar ALLES versteht *lach*. Tags schlafen fällt mir noch schwer, aber das werde ich mal üben, und mir regelmäßig Zeit für mich nehmen, was, im Alltag mit 5 Menschen in der Familie, gar nicht so einfach ist. Nur wie kann mein Mann eine Nachtschicht übernehmen wenn ich stille? Zwischendrin Weinen haben wir eigentlich nicht. Einmal hat er neben dem Zwerg geschlafen, damit ich nicht vom Zappeln wach wurde - werden wir mal wiederholen, das war total klasse. Ganz lieben Dank noch einmal und vielen Dank auch für die aufmunternden Worte. LG Heidi
:-)) Biggi
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