Mitglied inaktiv
Mein Julian ist jetzt 11 Wochen alt. Gestern waren wir bei der U4. Es ist alles in Ordnung ausser die Neugeborenen-Gelbsucht, die er schon seit der Geburt hat. Nicht hoch, im KH wurde auch gar nichts gemacht, der Wert war "grenzwertig". Als er 10 Tage alt war, meinte die Hebamme er sei gelber geworden und hat uns zur Kontrolle ins KH geschickt. Dort wurde ihm (aus dem Kopf) Blut abgenommen. Aber auch dieser Wert war nur leicht erhöht, also nicht behandlungsdürftig. Jetzt habe ich gestern die KiÄin danach gefragt, weil ich Angst vor Folgeschäden habe weil das jetzt schon so lange dauert. Am Montag müssen wir dann nochmal zur Blutentnahme (mein armer Schatz) Hat jemand Erfahrung mit so etwas? Weiß jemand was genaueres darüber? Im Internet finde ich nur unnützes Zeug wie: "Neugeborenen-Gelbsucht verschwindet nach wenigen Tagen wieder." Ich habe nichts gefunden über Komplikationen oder was ist, wenn es länger dauert. Die KiÄin hat noch gesagt, wenn es nicht der Neugeborenen-Ikterus ist, kann es sein, daß Julian die Muttermilch nicht verträgt. Das testet man dann dadurch, daß ich 2 Tage nicht stillen darf. Wird es dann besser, muß ich abstillen. Das will ich aber auf keinen Fall. Ich stille voll und das von Anfang an ohne Probleme und darüber bin ich so froh. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, daß er Mumi schlechter verträgt als Flaschennahrung. Hat jemand Erfahrung, einen Rat oder so etwas?
Liebe ChrunchyS, es gibt keinen Grund, dass Sie wegen der immer noch vorhandenen Gelbfärbung abstillen. Bei gestillten Babys kann es länger dauern, bis die Gelbfärbung abnimmt und der Biliwert endgültig sinkt, doch auch das ist kein Grund, das Kind abzustillen. Die früher Muttermilchgelbsucht genannte Form der physiologischen Neugeborenengelbsucht heißt heute verlängerte Gelbsucht. Ich zitiere Ihnen hierzu aus dem "Handbuch für die Stillberatung" Mohrbacher, Stock, 1, Auflage 2000: "Neuere Untersuchungen ergaben jedoch, dass eine verlängerte Gelbsucht und erhöhte Bilirubinwerte häufiger als früher angenommen auftreten. Ein Drittel der gestillten Neugeborenen im Alter von zwei bis drei Wochen haben eine klinische Gelbsucht (Bilirubinwerte über 5 mg/dl [85 µmol/l]) mit sichtbaren Anzeichen für eine Gelbsucht. Ein weiteres Drittel der gestillten Neugeborenen hat erhöhte Bilirubinwerte (zwischen 1,5 und 5 mg/dl [26 bis 85 µmol/l]) ohne das Auftreten sichtbarer Symptome einer Gelbsucht (Alonso 1991). Babys, die künstliche Säuglingsnahrung erhalten, weisen mit zwei bis drei Wochen Bilirubinwerte auf, die denen eines Erwachsenen entsprechen (1,3 bis 1,5 mg/dl [22 bis 26 µmol/l]). Man beginnt nun anzunehmen, dass diese spät auftretenden erhöhten Bilirubinwerte als eine "normale Verlängerung der physiologischen Gelbsucht des Neugeborenen erkannt wird", statt sie als abnormal anzusehen (Gartner 1994b). Das gehäufte Auftreten von verlängerter Gelbsucht oder erhöhten Bilirubinwerten bei gesunden, gestillten Babys bewirkt eine Veränderung "der Auffassung, Muttermilchgelbsucht sei eine Erkrankung oder ein Syndrom; vielmehr ist es eine normale zu erwartende physiologische Entwicklung" (Gartner 1994b). Daher schlagen einige Fachleute vor, die niedrigeren Bilirubinwerte der mit künstlicher Säuglingsnahrung ernährten Säuglinge als eine "Abweichung oder abnormale Situation zu betrachten" Gartner 1994b)." Ich hänge Ihnen noch einen Artikel einer Kollegin zum Thema Neugeborenengelbsucht an und hoffe, dass Ihnen diese Informationen weiter helfen. LLLiebe Grüße Biggi Welter Gelbe Babys - Was ist die physiologische Neugeborenengelbsucht? Etwa ein Drittel aller (kaukasischen) Neugeborenen entwickelt in den ersten Lebenstagen eine physiologische Neugeborenengelbsucht. Bei einigen Völkern wie zum Beispiel Indianern, Eskimos und Koreanern tritt die Neugeborenengelbsucht noch häufiger und mit höheren Werten auf. Für die Eltern kann das "Gelbwerden" des Babys mit Beunruhigung und Sorge verbunden sein, doch die physiologische Gelbsucht ist keine Erkrankung, sondern ein Zeichen für Anpassungsvorgänge nach der Geburt. Denise Both, IBCLC Bei vielen Neugeborenen verändert sich die Haufarbe etwa ab dem dritten Lebenstag ins Gelbliche. Auch das Weiss der Augäpfel verfärbt sich gelb. Dabei handelt es sich um einen normalen Vorgang, der mit der Anpassung des Babys an das Leben ausserhalb des Mutterleibes in Zusammenhang steht. Deshalb wird diese Form der Gelbsucht "physiologisch", das bedeutet "normal" genannt. Die physiologische Neugeborenengelbsucht ist nicht ansteckend und darf nicht mit anderen, krankhaften Formen von Gelbsucht verwechselt werden. Sie hat keinerlei Folgen, vorausgesetzt, die Bilirubinwerte des Babys werden nicht zu hoch. Während der Schwangerschaft wird das Kind über die Plazenta mit allem versorgt, was es braucht, auch mit Sauerstoff. Um den Sauerstoffbedarf zu decken braucht das Ungeborene mehr rote Blutkörperchen, als nach der Geburt, wenn das Baby selbstständig atmet und so der Lungenkreislauf aktiv wird, zum Sauerstofftransport benötigt werden. Diese zusätzlichen roten Blutkörperchen werden nach der Geburt abgebaut und müssen aus dem Körper ausgeschieden werden. Ein Abbauprodukt der roten Blutkörperchen ist das gelbe Bilirubin. Die Neugeborenengelbsucht entsteht dann, wenn sich das überschüssige Bilirubin im Blut anreichert und in Haut, Muskeln und Schleimhäuten abgelagert wird. Das Baby sieht gelb aus. Zu dieser Anreicherung des Bilirubins im Blut kommt aufgrund folgender Ursachen: die erhöhte Bildung von Bilirubin (ein Neugeborenes produziert beim Hämoglobinabbau mehr als doppelt soviel Bilirubin pro Kilogramm Körpergewicht wie ein Erwachsener), die noch eingeschränkte Fähigkeit der kindlichen Leber, grosse Mengen an Bilirubin zu verarbeiten und die erhöhte Aufnahmefähigkeit des Darmes für Bilirubin, wenn die Gallenflüssigkeit in den Darm gelangt, von wo es dann wieder rückabsorbiert werden kann. Weil Bilirubin zunächst wasserunlöslich ist (indirektes Bilirubin), kann es weder in Blut noch Urin gelöst werden. Es muss erst an wasserlösliche Eiweisse im Blut gebunden und von der Leber zu wasserlöslichem Bilirubin (direktes Bilirubin) umgewandelt werden. Über die Galle gelangt das direkte Bilirubin in den Darm und wird dann mit dem Stuhl ausgeschieden. Der normale Verlauf der Neugeborenengelbsucht sieht so aus, dass um den dritten Lebenstag die Gelbfärbung beginnt, sichtbar zu werden, die Werte bis zum fünften, sechsten Tag ansteigen und dann wieder deutlich absinken. Bei gestillten Babys kann die Neugeborenengelbsucht im Vergleich zu nicht gestillten Babys etwas stärker sein und länger anhalten. Es ist noch nicht sicher geklärt, warum dies so ist, doch es lässt sich ein Zusammenhang mit einem ungünstigen Stillmanagement in den ersten Lebenstagen herstellen. Wird das Baby in den ersten drei Tagen nicht häufig und nicht lange genug angelegt, verliert es mehr Gewicht und scheidet unter Umständen das Mekonium (Kindspech) verzögert aus. Die Folge kann unter anderem eine verstärkte Rückabsorption des Bilirubins aus dem Darm in die Blutbahn sein. Die Tatsache, dass gestillte Kinder gelegentlich eine stärkere oder länger anhaltende Gelbfärbung zeigen als nicht gestillte Kinder ist kein Grund, nicht zu stillen. Alle Massnahmen, die das Stillen fördern, verringern die Entwicklung der Neugeborenengelbsucht. Es ist bekannt, dass Bilirubin ein wichtiges, natürliches Antioxidans ist und so gibt es Diskussionen darüber, dass die physiologische Neugeborenengelbsucht für das Kind von Vorteil ist. Die Neugeborenengelbsucht erfordert in den meisten Fällen keine besondere Behandlung. Steigen die Werte jedoch zu stark an, wird fast immer mit einer Behandlung begonnen, denn Bilirubin ist in sehr hoher Konzentration ein Zellgift, das zu Schäden beim Kind führen kann. Hier besteht insbesondere die Angst vor einer Schädigung des Gehirns, dem sogenannten Kerninkterus oder Bilirubinenzephalopathie, da im Gegensatz zu den meisten anderen Zellen, durch Bilirubin zerstörte Gehirnzellen nicht wieder nachwachsen. Um zu vermeiden, dass es zu einer solchen Komplikation kommt, wird das Baby in der Klinik bzw. von der Nachsorgehebamme untersucht und beobachtet und gegebenenfalls wird der Bilirubinwert im Blut (mehrfach) bestimmt, damit rechtzeitig mit einer Therapie begonnen werden kann, falls es erforderlich sein sollte. Bisher wurde jedoch in keinem einzigen Fall von einer Bilirubinenzephalopathie berichtet, die ausschlich auf das Stillen oder die Ernährung mit Muttermilch zurückgeführt werden konnte und durch die heute übliche Überwachung und die zur Verfügung stehenden Behandlungsmöglichkeiten, ist der Kernikterus extrem selten geworden. In seltenen Fällen kann der erhöhte Bilirubinwert andere Ursachen als die normale Neugeborenengelbsucht haben. Hier sind vor allem Blutgruppenunverträglichkeiten (Rhesusfaktor, ABO Unverträglichkeit), Stoffwechselerkrankungen und Infektionen zu nennen. Die dann notwendigen Behandlungen sind - von Ausnahmen abgesehen kein Grund, das Stillen zu unterbrechen. Behandlungsmöglichkeiten bei Neugeborenengelbsucht Bei einer milden bis mässigen Gelbsucht ist meist keine Behandlung erforderlich. Steigen die Werte jedoch zu sehr oder zu schnell, sollte als erstes das Stillmanagement überprüft werden. Das Baby sollte zu häufigerem Stillen angeregt werden. Erhöhte Bilirubinwerte können das Kind müde machen. Die Mutter sollte ein schläfriges Baby unbedingt dazu anregen, häufig und lange genug an der Brust zu trinken. Das Kind braucht Kalorien, damit der Darm angeregt wird. Die Gabe von Tee oder Glukoselösung ist daher nicht sinnvoll. Bilirubin wird in der Haut durch die Einwirkung von Licht abgebaut. Daher kann indirektes Sonnenlicht helfen, die Werte zu senken. Die Mutter muss darauf achten, dass das Kind dabei weder überhitzt wird, noch zu sehr auskühlt. Bei der Fototherapie, wird ebenfalls die Fähigkeit des Lichtes ausgenutzt, Bilirubin durch die Haut abzubauen. Eine Fototherapie muss nicht die Trennung von Mutter und Kind bedeuten. In bestimmten Situationen kann das Zufüttern von künstlicher Säuglingsnahrung erforderlich werden. In diesem Fall sollte die Mutter über alternative Fütterungsmethoden informiert werden, um eine Saugverwirrung zu vermeiden. Als letztes Mittel kann eine Blutaustauschtransfusion in Betracht kommen. Blutaustauschtransfusionen sind jedoch nur selten notwendig.
Mitglied inaktiv
Hallo! Ich habe keinen konkreten Tip - aber etwas im Hinterkopf. Konakion (Vitamin K) löst bei Überdosierung (dann sowieso) und wohl auch typbedingt Gelbsucht aus/ belastet generell die Leber. Das wird immer mal wieder diskutiert. Die eine Seite behauptet, es wäre wertvoll, harmlos und prima verträglich - doch öfters mal sickert wieder die Verbindung Vitamin K und Ikterus durch. Schau mal bei dooyoo. Früher gab es dazu noch viel mehr öffentliche Texte. Abstillen würde ich deshalb auf keinen Fall - im Gegenteil! Wenn Dein Baby zunimmt liegt es doch nicht an Deiner Milch. Welcher Inhaltsstoff der Mumi sollte denn die Leber belasten??? Alles andere belastet den Babykörper doch viel mehr. Ich denke Homöopathisch könnte man Dir da weiterhelfen. Aber wenn Dein Kind z.b. auf die 3 Konakiongaben stark reagiert hat, dann müßte es ja nun weniger werden. Bekommt er denn sonst Medikamente? (auch Fluorit und Vitamin D sind Medikamente und werden von der Leber verstoffwechselt. Oder ist Dein Kind nach der Geburt geimpft worden? Hepatitis B ist ja ein starker Bezug zur Leber... Das hier habe ich übrigens zum Thema Mumi und Gelbsucht gefunden: "....Dieser Zustand (anm. Neugeborenengelbsucht) ist vorübergehend und vergeht normalerweise innerhalb weniger Tage oder Wochen ohne eine Behandlung. Obwohl es nicht notwendig ist, empfehlen einige Ärzte eine Unterbrechung des Stillens, um die Bilirubinwerte abzusenken. Das Zufüttern von künstlicher Säuglingsnahrung kann jedoch erforderlich werden, wenn die Milchmenge der Mutter gering ist und die Bilirubinwerte stark ansteigen." Das heißt - es wird nur vermutet, daß Du "zu wenig Milch" haben KÖNNTEST und DESHALB eventuell eine Empfehlung 2 Tage lang Ersatzmilch zu geben... Hmmm, das finde ich persönlich merkwürdig wenn Dein Kind sich normal entwicklt und zunimmt... Schau mal lieber, ob Medikamente dahinter stecken könnten, das die Leber belastet ist. - WENN sie das überhaupt ist... Du hast ja noch gar keine Werte. Alles Gute!
Mitglied inaktiv
Hallo, ich habe das mit meinen beiden Kindern durch, meine Tochter mußte zur Phototherapie und mußte unfreiwillig abstillen. Drum ging nach der Behandlung der wert runter und damit weg. Mein Sohn, voll gestillt, war auch zur Phototherapie, danach stieg der wert wieder an. Meinten alle soll zufüttern wenigstens halbe halbe. Ich dachte aber nicht daran und habe weitergestillt. Es ist so das bei gestillten Kindern das Bili länger da ist, weil wir durch die Hormonumstellung Hormone über die MuMi abgeben. Deswegen sollst du auch abstillen, aber find ich blödsinn weil auch deine Hormone von zeit zu zeit weniger werden. Selbst wenn die Haut deines Kindes nicht mehr gelb aussieht, kann das Gelb in den Augen noch ca 4Wochen länger bleiben. UV licht würde das Bili zerstören, nur wer stellt sein Neugeborenes in die bralle Sonne. 2 min von beiden Seiten würde gehen, so sagte man es mir. Und meine Freundin die nun ihr 6.Kind bekommen hat, hat bei ihm eine Schwarzlichtlampe ins Zimmer gehängt über nacht und das Bili war in nu weg. Mein Sohn war lange von der Brust ab nach oben Gelb, sein Stuhl sah auch gelb aus. Nun meinte meine Hebi aber, wenn das Bili rauskommt, wird es über den Stuhl abgegeben, der sollte grünlich aussehen, dann gänge das auch weg bzw würde abgebaut. Gesagt wurde mir noch das ich drauf achten soll das er die Fettere Milch bekommt. Gesagt getan und die Gelbsucht war weg. Hoffe konnte etwas helfen!!! LG Manu PS.: laut KH ist eine Therapie ab einen Wert von 300 nötig - laut KÄ bzw ihrem Lehrbuch ab 360! Also mußt mal schauen wie hoch!!! Ich mußte jeden tag ins KH um den Wert bestimmen zu lassen. Übrigens Fersenblut haben nur zur stationären Behandlung Venenblut genommen.
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