Tschänne
Liebe Frau Welter, ich habe ein Anliegen, bei dem ich überfragt bin, deswegen suche ich Hilfe bei Ihnen. Mein Sohn wird Ende des Monats 11 Monate alt. Bis zum 6. Lebensmonat wurde er voll gestillt und als es mit Beikost immer besser lief, hat sich das Stillen am Tag vor Kurzem ausgeschlichen- er wirkt glücklich und ich kann es auch gut annehmen. Er wird nachts 2- 5 gestillt- davon auch abends vor dem Schlafen (kein Stillen mit Einschlafen, sondern eher ein „Zur-Ruhe- kommen- Stillen“). Davor bekommt er Abendbrot- momentan noch Milchbrei, den er komplett verputzt. Auch so isst er sehr gut über den Tag. Jetzt zu meinem Anliegen- demnächst habe ich von der Arbeit aus (trotz Elternzeit) eine wichtige Besprechung, an der ich zukunftsorientiert teilnehmen sollte- diese fällt in die Abendstunden. Somit wäre es mir nicht möglich, ihn vor dem ins Bett gehen zu stillen. Nun habe ich vor abzupumpen- davon aber überhaupt keine Ahnung, da ich bis jetzt nur mal für Badewasser abgepumpt habe, aber nie zum Trinken, da ich immer da war. Aber irgendwann tritt der Fall ein- wie jetzt. Können sie mir bitte helfen. Wieviel Milch muss ich für eine Mahlzeit abpumpen? Und im Milchwärmer, den wir haben, erwärmt der Papa dann die Milch einfach und kann los füttern? Wann pumpe ich am besten ab? Morgens nach meinem Morgenstillen oder bevor ich am späten Nachmittag aufbreche? Ich würde ungern einen Probelauf im Vorhinein machen, lieber an dem Abend auf Abruf sein, sodass ich kommen kann, wenn was ist. Ist es für ein Baby eine krasse Bindungsherausforderung, wenn das stillen nicht wie gewohnt stattfindet? Er trinkt momentan noch aus einer Schnabeltasse mit Sauger- wir sind gerade dabei auf einen Becher/ normale Schnabeltasse umzustellen und ich stille auch seit Anfang an mit Stillhütchen, deswegen habe ich keine Angst, dass er die Falsche nicht annimmt- er versteht die Logik glaube ich, oder sehen sie da trotzdem eine Herausforderung? Ich stelle mir noch die Frage, was wäre, wenn er nichts von der Flasche trinken würde- er benötigt ja nicht mehr dringlich die Muttermilch, um satt zu werden oder drastisch gesagt, um zu „überleben“, stimmt´s? Es ist ja nur eine Art „Geborgensheitsritual“, was ihm zusätzlich gute Stoffe einbringt. Nur das ich beruhigt sein kann, falls er die Flasche nicht möchte. Bis zum nächsten Stillen bin ich wieder da, es geht nur um das erste Stillen am Abend. Ich habe so viel geschrieben, aber ich wollte ihnen einen Einblick in unseren Rahmen geben. Ich hoffe sehr, dass das in Ordnung ist und würde mich sehr freuen von ihnen zu hören! Danke im Voraus und liebe Grüße, Tschänne
Liebe Tschänne, das wird ganz sicher klappen, mach dir keine Sorgen! Zunächst kann dein Mann die erwärmte Milch einfach aus der Flasche anbieten, wenn das nicht klappt, kann auch eine Schnabeltasse angeboten werden. Nach Möglichkeit solltest du keine zu großen Mengen auf einmal abpumpen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen. Mengen zwischen 30 und 50 ml zwei oder drei Mal täglich ergeben recht rasch einen stattlichen Vorrat. Da sich nur schwer vorhersagen lässt wie viel ein Baby bei einer Mahlzeit trinken wird, empfiehlt es sich die Milch in kleinen Portionen von etwa 60 ml einzufrieren. Diese kleinen Portionen sind schnell aufgetaut und es bleibt kein so großer Rest, der weggeworfen werden müsste. Solange das Baby trinkt, ist es auch hungrig, denn Babys haben da noch ein sehr gutes Gefühl dafür und mit Muttermilch kann ein Baby nicht überfüttert werden. Wenn ein Kind häufiger mit abgepumpter Milch gefüttert wird, lässt sich meist ein Erfahrungswert erkennen, nach dem sich der Babysitter (oder dein Mann) in etwa richten kann. Vertrauen deinen Männern, die schaffen das! Oft machen wir Mütter uns viel zu große Sorgen, deine Familie wird einen Weg finden und irgendwann schläft die Maus. Mein Mann ist damals (ich musste in die Klinik) mit dem Auto durch die Stadt gefahren und die Kinder haben Lichter gezählt, bis ihnen die Augen zufielen, an anderen Tagen durften die Kinder auf der Couch in Papas Arm einschlafen und wenn es gar nicht gegangen wäre, hätten Sie eben gekuschelt bis zum Umfallen ;-). Lieben Gruß Biggi
Tschänne
Ganz sehr lieben Dank für die liebe und individuelle Beantwortung, das Mutmachen und Ihre eigenen Erfahrungsberichte! Das hat mir sehr geholfen und beruhigt mich :-) Liebe Grüße
Danke für die liebe Rückmeldung - ich freu mich! Biggi
Tschänne
Liebe Frau Walter, Ich hoffe sehr, dass es in Ordnung ist, dass ich mich nochmal an Sie wende. Ich habe eine Herausforderung bei meinem "Abpump- Abendmilch- Experiment". Als ich noch regelmäßig auch am Tag stillte, konnte ich immer gut kleine Mengen Abpumpen und alles hat geklappt. Nun versuche ich, seitdem sie mir geantwortet haben, kleine Mengen abzupumpen und es wirklich so gut wie kein Erfolg zu verbuchen -vor oder nach dem Stillen, mit oder ohne Kind dabei. Höchstens 20ml. Würden sie jetzt jeden Tag diese geringe Menge abpumpen und einfrieren, um eine Flaschenfüllung zu erreichen? Oder auf eine Fertigmilch umsteigen für die eine Situation? Und wenn ich die Milch auftauen möchte-wie mache ich das am besten? Ich würde mich sehr freuen von Ihnen zu lesen und bedanke mich im voraus sehr! Liebe Grüße, Tschänne
Tschänne
Entschuldigung! Mein Handy hat ihren Namen automatisch verändert- ich meine natürlich Liebe Frau Welter! :-)
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