Mitglied inaktiv
Hallo, als meine Tochter vor 7 Jahren auf die Welt kam, habe ich versucht zu stillen. Sie saugte aber nicht und so bekam sie nach 3 Tagen die Flasche und ich Tabletten. Ich war damals nicht wirklich böse darüber. Nun bin ich in der 13.SSW (ich weiß, es ist noch lange bis zum Thema Stillen) dennoch beschäftigt mich das Thema jetzt schon. Irgendwie lehne ich das Stillen ab. Damals bei den Versuchen empfand ich es auch als ziemlich Schmerzhaft. Obwohl ich überhaupt nicht verklemmt bin, ist mir die Vorstellung einfach die Brüste auszupacken, peinlich. Wenn ich stillen würde, dann vermutlich nur ganz allein für mich. Ich möchte einfach nicht, dass man mich dabei sieht, was ja aber nicht immer möglich ist. Was wenn ich bei meinen Eltern bin? Klar kann ich in ein anderes Zimmer gehen, aber Oma kommt bestimmt mal nachsehen. Ich möchte gefühlsmäßig nicht mal, dass mein Mann mich stillen sieht. Vielleicht liegt es daran, dass mir meine Brüste "ausgepackt" noch nie sonderlich gefallen haben. Keine Ahnung. Zudem bietet die Flaschennahrung meines Erachtens auch Vorteile. Der Mann kann einen ablösen, man kann auch das Kind mal jemand anderem geben (um z.B. etwas schlafen zu können) ohne vorher immer abpumpen zu müssen. Und vorallem muss man nicht darauf achten, was man isst oder ob man Medikamente braucht. Von dem her und von meinem Gefühl her würde ich sagen, Nein zum Stillen. Aber bin ich dann eine Rabenmutter weil es ja so wichtig sein soll? Und wird das Nein im KH auch akzeptiert? Als ich damals die Tabletten bekommen habe, hat mich eine Nachtschwester total fertig gemacht, ich sei schuld, wenn mein Kind nun krank werden würde. Ob mir eigentlich bewusst sei, wie dies jetzt dem Kind schaden wird. Mein Mann und ich haben keine Allergien. Unsere Tochter ist allergisch auf Gräser und Bäume und hat leichtes Asthma seit sie 5 ist und als Baby leichte Neurodermitis. Aber alles gut behandelbar. Vielen Dank für Ihren Rat. Gruß Anja
Kristina Wrede
Liebe Anja, ob du eine "gute" oder "schlechte" Mutter bist hängt sicher nicht davon ab, ob du dein Baby stillst oder nicht. Und ich bin sicher, es gibt noch viel mehr Argumente GEGEN das Stillen... und könnte dir mit ebensovielen Vorteilen antworten. Doch darum geht es nicht wirklich. Die Erfahrung, die ich in vielen Jahren Stillberatung gesammelt habe hat mir gezeigt, dass manche Frau, die das Stillen kategorisch ablehnt, selbst keine liebevolle Betreuung als Baby erleben durfte, keinen intensiven Hautkontakt zu ihrer Mutter gehabt hat. Ein nicht ganz unbefangenes Verhältnis zum eigenen Körper, vielleicht auch nicht bewusste Ängste und Unsicherheiten machen das Stillen zu einer "Bedrohung", und darum ist es nur allzu verständlich, wenn eine Frau Nein zum Stillen sagt. Und das sollte auch akzeptiert werden, denn zum Glück haben wir ja heutzutage Möglichkeiten, Babys auch ohne Muttermilch groß zu bekommen. Vielen Frauen in deiner Situation hat es geholfen, mit einem Profi darüber zu sprechen. Ein paar therapeutische Gespräche können viel Entlastung bringen, und die Aufarbeitung eigener Wunden kann dazu führen, dass die Vorteile des Stillens doch überwiegen. Wenn das für dich nicht in Frage kommt, dann hat es seinen Sinn, und du brauchst nicht zu denken, dass es dich zur "Rabenmutter" macht (Raben sind übrigens extrem liebevolle und hingebungsvolle Eltern!!!). Lieben Gruß, Kristina
Die letzten 10 Beiträge
- Örtliche Betäubung - Auswirkung auf die Muttermilch
- Stillrhytmus Neugeborene
- Plötzliches Abstillen
- Schilddrüsenwerte und stillen
- Stillpause nach Zahn-OP wg Joddesinfektion
- Hand Fuß Mund unfreiwillige Stillpause
- Unruhe beim Stillen - Brustwechsel
- Frühchen von der Flasche wegbekommen
- Abstillen ohne Ersatz
- Weiterstillen nach 1 Tag nicht stillen problematisch?