Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nährstoffversorgung

Frage: Nährstoffversorgung

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Hallo Biggi, unser Sohn wird mit 12 Monaten immer noch gestillt. Mein KiA sagt, dass ich abstillen soll, weil die Schadstoffe aus meinem Fett in die MUMI übergehen und das dem Kind schadet. Ist das nicht totaler Blödsinn? Das hätte doch vorher auch schon in die Mumi übergehen müssen, wenn das so stimmt. Ich habe ihm erzählt, dass mein Kleiner ausflippt, wenn er die Brust nicht bekommt und mit dem Kopf auf den Boden schlägt und schreit. Er sagt, ich soll mich durchsetzen. Löwenmuttis schubsen ihre Babies so lange weg, bis diese es verstanden haben, dass es keine Brust mehr gibt. Mein Kind ist schließlich keine Kuh, das nur Milch und Gras frißt. Er braucht Fleisch, sonst wird er später aufgrund von Eisenmangel und Nährstoffmangel in der Schule Schwierigkeiten bekommen. Weshalb sind denn die Kinder von Vegetariern alle so dumm? Weil ihnen das Fleisch und die Nährstoffe fehlen. Mein Eisengehalt ist übrigens super. Muss ich da was befürcheten? Dieses Gespräch fand vor einem Monat statt. Gestern war ich beim FA und auch er meinte, dass Stillen zwar in den ersten sechs Monaten das Beste wäre, aber danach keine Vorteile mehr bietet. Im Gegenteil: Er ist sich nicht sicher, ob das Kind sogar mit Nährstoffen unterversorgt wird. Er fragte noch, ob das Kind denn normalgewichtig sei. Ich bin ein wenig verunsichert. Unser Sohn ißt wirklich nur wenige Löffel oder manchmal sogar gar kein Mittagessen und möchte nur die Brust. Schade ich ihm damit? Ich esse sehr viel Obst und trinke Gemüsesaft. So, jetzt bin ich mal auf alle Antworten gespannt.


Biggi Welter

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? Liebe Conny, zum Thema Schadstoffe, lies doch mal die Antwort an Barbara Betreff „Schadstoffe in der Muttermilch" ein paar Beiträge weiter unten. Warum empfiehlt wohl die WHO (Weltgesundheitsorganisation), dass alle Kinder bis mindestens zum zweiten Geburtstag gestillt werden sollen? Sicher nicht, weil es den Kindern schadet, sondern weil sowohl das Kind als auch die Frau davon profitieren. Dass ein Kind mit einem Jahr in aller Regel nicht mehr ausschließlich gestillt wird, versteht ja wohl von selbst und dein Kind wird ja auch nicht mehr ausschließlich gestillt, sondern isst - wenn vielleicht auch eher kleine Mengen - auch andere Kost. Sicher ist auch für dich das Buch „Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3-932022-12-2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Biete deinem Kind Beikost an - mit einem Jahr muss das keineswegs mehr spezielle Babynahrung sein, es wird dann, wenn es Hunger hat und nicht dauernd zum Essen gedrängt wird, sicher auch essen. LLLiebe Grüße Biggi


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Unser Sohn ißt morgens eine halbe Scheibe Toastbrot mit Teewurst, vormittags ein paar Löffel Obst aus dem Glas, mittags 4 Löffel Mittag und dann Brust, nachmittags Getreide-Obst-Brei und abends Milchbrei.


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hallo conny, meine kleine (26 monate alt) isst auch sehr wenig und liegt leider unter der 3% Perzentile. ich stille immer noch (seit einigen wochen nur etwa 3 bis 5 mal täglich, öfter will sie nicht) und damit habe ich ein gutes gefühl, weil ich weiß dass sie dann wenigstens alle nährstoffe bekommt die sie braucht... biggi wird dir bestimmt detailliert darlegen, was die mumilch nach 6 monaten erst so richtig wertvoll macht. was mich sehr überzeugt, ist die hohe bioverfügbarkeit der nährstoffe in der muttermilch (z.B. während bis zu 50% des Eisens aus der mumilch verwertet werden können sind es aus anderen lebensmitteln gerade einmal 20% oder noch weniger. ich weiß auch, wie sehr KIA verunsichern können, aber sie sind Kinderärzte und sollten ihre arbeit tun, sie sind keine stillberater und auch keine ernährungsberater und wissen leider auch meistens nur sehr wenig über die beiden letzteren bereiche bescheid. gruß mira


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