Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nächtliches Abpumpen

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Frage: Nächtliches Abpumpen

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Liebe Biggi Erst mal ein paar Daten zu meiner Tochter: Sie ist jetzt 6 Wochen alt, wog bei der Geburt 3000 g, erreichte nach 12 Tagen wieder ihr Geburtsgewicht und hat seither 1.2 kg zugenommen, d.h. fast 300 g pro Woche. In der Nacht schläft sie 5-7 Stunden am Stück und wenn ich sie dann stille, trinkt sie nie alle vorhandene Milch. Ich pumpe dann jeweils ab, das ergibt pro Mal ca. 100 ml. Eigentlich möchte ich mit diesem nächtlichen Abpumpen aufhören, habe aber Angst, dass dadurch meine Milchmenge zurückgeht, da der Körper das Signal bekommt "zuviel Milch da, weniger produzieren". Tagsüber, vor allem gegen Abend, habe ich eher knapp Milch, dann schreit meine Tochter gewöhnlich nach dem Stillen 10-15 Minuten und ich denke, sie hat noch etwas Hunger. Das Zuviel ist also nur am frühen Morgen vorhanden. Ist es für die Milchproduktion wichtig, dass die Brüste leergetrunken werden? Ich wäre froh, wenn du mir da etwas Klarheit schaffen könntest! Vielen Dank und herzliche Grüsse Sylvia


Biggi Welter

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? Liebe Sylvia, bei der Gewichtszunahme brauchst Du dir wirklich keine Sorgen machen, dass dein Kind nicht genügend zunehmen würde oder dass Du zu wenig Milch hättest und sicher musst Du nachts NICHT pumpen. Die Brust kann sich auf unterschiedlichen Bedarf zu verschiedenen Tageszeiten einstellen, ohne dass Du deshalb befürchten musst, dass deine Milchmenge insgesamt zurück geht. Du kannst das nächtliche Pumpen langsam zurückschrauben (bitte nicht von jetzt auf gleich aufhören, das kann bei der Menge, die Du pumpst sehr schnell zu Problemen führen). Die Unruhe am Abend muss keineswegs daran liegen, dass dein Kind nicht satt wird. Gerade die jungen Babys sind Abend oft unruhig und wollen in kurzen Abständen immer wieder an die Brust. Es ist aber nicht so, dass die Milch am Abend plötzlich nicht mehr ausreicht (zumindest im Normalfall nicht), sondern das Baby zeigt das für Kinder in den ersten Wochen absolut typische Verhalten des Clusterfeedings. Das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist übrigens mit etwa sechs Wochen zu erwarten. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert oder auch abgepumpte Milch gegeben, die zu einem anderen Zeitpunkt abgepumpt wurde, gerät das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage ins Wanken und es kann sogar dazu führen, dass schließlich tatsächlich die Milchmenge nicht mehr ausreicht, da die Brust ja einen falschen (zu geringen) Bedarf vorgegaukelt bekam. Ganz generell sind viele kleine Babys am Abend besonders unruhig. Zu anderen Zeiten kann das Baby gut gelaunt sein, und es scheint keinen besonderen Grund und keine Gegenmittel (außer der Zeit) für diese Unruhephasen zu geben. Das Baby scheint sich nicht so unbehaglich wie bei Koliken zu fühlen, ist aber unzufrieden. Ist das bei euch auch so? Im Volksmund wird das die „Omastunde" genannt, d.h. dass jetzt eine liebevolle Großmutter gebraucht wird, die nichts Dringenderes vorhat, als das Baby zu wiegen und im Arm zu halten, bis seine Unruhe vorbei ist. Leider ist so eine Großmutter nicht immer verfügbar und der Vater des Babys ist auch nicht unbedingt zu diesen Zeiten zuhause. Doch es kann für dich und das Baby eine große Erleichterung bedeuten, wenn jemand anderes dann einspringt. Der Wechsel in andere liebevolle Arme, die ausgeruht sind und eine andere liebevolle Stimme bewirken oft, dass sich ein aufgebrachtes Baby beruhigt. Vielleicht kannst Du dann in Ruhe unter die Dusche gehen, einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft machen oder sonst etwas für dich tun. Anschließend, wenn Du etwas „Luft" für dich hatten, kannst Du mit „neuer Kraft" in die nächste Runde des abendlichen „Marathonstillens" Tragens und Trösten gehen. LLLiebe Grüße Biggi


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