Mitglied inaktiv
Mein Sohn ist jetzt 10 Monate u. ich stille noch früh gegen 3 Uhr u. 8 Uhr und abends 19 Uhr (wenn er seinen abendlichen HA-Milchbrei nicht essen wollte, damit er wenigstens noch etwas Milch trinkt). Er ist so gegen 2-4 Uhr unruhig u. mit Schnuller nicht zufrieden, also stille ich ihn. Ist das in dem Alter normal o. ist er abends nicht satt (er isst z.Z. seinen HA-Milchbrei schlecht bis garnicht u. heute hat er nur Butterbrotsch.+Banane gegessen, da er bei Milchbrei weint)? Was ist wenn ich keine o. nur noch wenig Milch habe? Wie kann ich das nächtl Stillen langsam abstellen? Tee trinkt er nicht.
? Liebe Kati, In der Frage, ob ein Baby ab einem gewissen Alter nachts noch etwas zu essen (oder zu trinken) braucht, scheiden sich die Geister ganz gewaltig. Aber auch ältere Kinder haben nachts Hunger. Und eines sollte nicht vergessen werden: Stillen ist ja nicht nur Nahrung für den Körper, es ist viel mehr und gerade ab vier bis sechs Monate gibt es unzählige Gründe, warum ein Kind nachts aufwacht und die Nähe und Geborgenheit und auch Nahrung an der Brust sucht. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. In einem amerikanischen Buch über die Entwicklung von Kindern (Aldrich: „Babys are Human Beeings"‘) habe ich einmal den wichtigen Satz gefunden „Damit Kinder sich gut entwickeln können, sind liebevolle Fürsorge und ein beständiges, direktes Eingehen auf ihre Bedürfnisse so ausgesprochen wichtig". Das steht zwar manchmal im Widerspruch zu unserem „modernen, westlichen" Lebensstil, aber es zahlt sich langfristig aus. Es ist auch nicht davon auszugehen, dass Sie plötzlich keine Milch mehr haben (oder zu wenig). Dieses Schreckgespenst geistert zwar immer durch die Gegend, doch es ist ein absolut seltenes Ereignis, dass „plötzlich die Milch weg ist". Sollten Sie in der Nacht absolut nicht mehr stillen wollen, können Sie versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und ihn dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt Ihnen Ihr Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Sie wenden sich jedesmal dem Kind zu, sondern Sie wechseln sich ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er Ihr Baby auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass Ihr Kind spürt, dass Sie ihr zwar die Brust entziehen, nicht aber Ihre Liebe. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was macht die Mutter, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will? LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
hallo, kati! ich kenne das nur zu gut. meine kleine ist jetzt 13 1/2 monate alt und wird aber immer schon gegen 1/2 12 unruhig, dann gegen 2, gegen 5 und gegen 7 uhr. ich muß sie dann auch stillen, weil sie sonst ganz aufwacht und weint. ich habe sie immer noch neben mir am bett, sodass ich nicht aufstehen muß. abends bekommt sie 1/2 scheibe brot und 2 blätter wurst wegen dem eisen - fleisch ist sie nämlich kaum. dann etwas später noch 130 - 150 ml BEBA 2, habe schon probiert ihr nachts eine flasche zu geben, die trinkt sie dann zwar fast aus ca. 180 ml aber sie kommt im gleichen takt, also schläft auch nicht länger als mit MM.ich glaube nicht dass es hunger nach nahrung ist, sondern hunger nach nähe und mami, also gebe ich es ihr. natürlich würde ich mir auch wünschen, dass sie so langsam mal ans durchschlafen denkt - aber was soll´s - alles gute renate
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