Mitglied inaktiv
Hallo Biggi! Mein Sohn wird jetzt 5 1/2 Monate alt und wird noch voll und nach Bedarf gestillt. Während er zwar schon gelegentlich mal durchgeschlafen hat, schafft er dies nun schon seit längerem nicht mehr. Er kommt nachts alle 2-4 Stunden und trinkt lange und morgens ist die Windel wirklich randvoll. Ich gehe davon aus, dass er sich die meiste Milch nachts holt. Tagsüber ist er sehr leicht ablenkbar und trinkt nur noch sehr kurz. So langsam wäre es mir schon sehr recht, wenn die Nächte ruhiger werden würden. Ich habe ihn zwar fast die ganze Nacht bei mir im Bett, aber das ständige Aufwachen und manchmal nicht wieder einschlafen können zehrt nun doch schon langsam. Ich habe noch ein lebhaftes zweijähriges Kind, was mich tagsüber ziemlich fordert. Außerdem möchte ich wieder anfangen zu arbeiten, was ich aber bei solchen schlaflosen Nächten vergessen kann. Was könnte zu ein bisschen mehr Nachtruhe verhelfen? Schreien lassen will ich ihn nicht. Mein Mann würde den Kleinen nachts leider auch nicht beruhigen, so dass es ja klar ist, dass er sich nicht von mir beruhigen lässt, wenn er Hunger hat. Mit Tee in der Nacht, Füttern nur noch zu bestimmten Zeiten, etc. hab ich es noch nicht versucht. Vielen Dank! Nicole
? Liebe Nicole, es ist geradezu klassisch, dass ein Kind irgendwann zwischen vier und sechs Monaten anfängt nachts wieder unruhiger zu werden und vermehrt aufzuwachen. Das liegt nicht - wie viele Menschen glauben - an der Ernährung, sondern es ist entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen . All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt ... Insgesamt sind dies eine Menge Gründe unruhiger zu sein und nachts immer wieder aufzuwachen. Zusätzlich ist in diesem Alter nochmals ein Wachstumsschub zu erwarten. Es gibt nichts, was Du tun kannst, außer dein Kind beruhigen (auch und gerade durch Stillen) und Geduld haben, bis dein Kind reifer geworden ist und nachts wieder länger schläft und dir diese Zeit so einfach wie möglich zu machen, indem Du dich möglichst viel entlasten lässt. Der Punkt ist jetzt, einen Weg zu finden, der sowohl die Bedürfnisse der Kinder als auch deine Bedürfnisse berücksichtigt. Gönne dir selbst in dieser anstrengenden Zeit so viel Ruhe wie möglich. Jetzt ist nicht die Zeit für blitzende Fußböden und spiegelnde Fenster. Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Wenn die Fenster erst in einem halben Jahr wieder geputzt werden, dann schadet das niemandem und Tiefkühlgemüse ist nicht so schlecht und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss gebügelt werden. Mach den Tragetest. Bügele etwas und trage es für zehn Minuten. Das nächste Mal bügelst Du es nicht und trägst es für zehn Minuten. Dann vergleichst Du: ist der Unterschied nach der kurzen Tragezeit wirklich so deutlich, dass das Bügeln sich gelohnt hat? Viel Bügelarbeit lässt sich sparen, wenn die Wäsche sorgfältig aufgehängt wurde bzw. nicht lange im Trockner liegen bleibt, wenn der Trockner fertig ist. Es ist nicht viel mehr Arbeit, die doppelte Menge von zum Beispiel Nudelsauce zu kochen. Du kannst dann eine Hälfte einfrieren und hast damit schnell eine Mahlzeit, wenn ein Tag mal wieder sehr hektisch war. Versuche dir am Tag Freiraum für dich zu schaffen. Vielleicht kann dir dein Mann, deine (Schwieger)Mutter, eine Freundin oder ein verantwortungsbewusster Teenager dein/e Kind/er für eine Stunde oder so abnehmen, mit ihnen spazieren gehen oder spielen und diese Zeit nutzt du für DICH. Selbst wenn Du nur in Ruhe in der Badewanne liegt, einmal um den Block joggst oder dich mit einer Zeitung und einer Tasse Tee in einen anderen Raum begibst, so ist das ein Weg aufzutanken und wieder neue Kraft zu schöpfen für den anstrengendsten Beruf der Welt: Mutter. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese „gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. Außerdem würde ich versuchen, auch meinen Partner in die Kinderbetreuung vermehrt einzubinden. Auch wenn Männer in den meisten Fällen berufstätig sind während die Frau ja „nur" zu Hause ist, so sind sie doch auch mit in der Verantwortung für die Elternschaft und das heißt mehr, als „aber ich bringe schließlich das Geld nach Hause". LLLiebe Grüße Biggi
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