Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nachts oft wach und stillen veränderbar?

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Frage: Nachts oft wach und stillen veränderbar?

Bittyhatty

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Hallo Biggi! Unsere Tochter (6M) wacht seit knapp 4 Monaten nachts alle 2 Stunden auf. Ich stille sie dann, da sie sich anders nicht beruhigen lässt. Sie trinkt dann auch richtig viele Schlucke und schläft dann weiter. Tagsüber trinkt sie alle 2-3 Stunden so 5-10 min. Meist trinkt sie schon erstmal ganz gut, bis sie dann irgendwann abgelenkt ist. Mittags bekommt sie etwas Gemüsebrei. Ist aber noch nicht genug, um eine Mahlzeit zu ersetzen. Ich hab etwas Angst, dass sie sich im Laufe der seit daran gewöhnt hat, ihren Energiebedarf auch nachts zu stillen, sodass sie tagsüber weniger braucht und trinkt? Kann das sein? Die Nächte schlauchen ziemlich, deswegen überlege ich, ob man ihr die kurzen Zeitabstände nachts verlängern kann. Hilft es, ihr vielleicht nachts mal nur Wasser oder Tee anzubieten, um den Hunger am Tag zu erhöhen? Ich habe auch den Tip gelesen, Premilch nachts immer mehr zu verdünnen. Dafür müsste ich aber erstmal vom stillen auf Flasche umstellen, um diese dann nach und nach zu verdünnen. Das ist ja ein langer Weg ohne Garantie auf Erfolg. Oder kann die weitere Einführung von immer mehr Beikost helfen? Das wird sich ja in den nächsten Monaten immer mehr steigern. Sie schreiben oft, dass die Babys schon von alleine irgendwann länger schlafen. Sollte ich einfach abwarten ohne Experimente, weiter stillen und nach und nach mehr Beikost einführen und warten, bis sie ihren eigenen Rhythmus verändert? Viele Fragen, ich hoffe, Sie können mir etwas mit meinem Gedankenchaos helfen. Viele Grüße, Bittyhatty


Biggi Welter

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Liebe Bittyhatty, ich würde tatsächlich abwarten und dem Baby vertrauen. Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn Dein Kind IST einfach in der Phase, in der es Dich so viel braucht. In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich Dein Kleines weiter entwickelt! Vielleicht möchtest du auch ein Buch zum Thema lesen? Sehr empfehlenswert ist von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder.“ Auch das Buch von William Sears, "Schlafen und Wachen", das es z.B. über La LecheLiga Deutschland zu kaufen gibt, kann hilfreich sein. Allein das Wissen kann eine Mutter schon beruhigen, und ihr den Stress nehmen, sie hätte ihrem Kind etwas Verkehrtes antrainiert. Herzlichen Gruß Biggi


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