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Hallo Frau Welter, unsere Maus ist jetzt 81/2 Monate und bekommt tagsüber Beikost ausser morgens wird sie noch gestillt. Ihre letzte Abendmahlzeit ist gegen 19.00Uhr ein Milchbrei ca. 120ml, dann geht sie gegen 20.00Uhr schlafen und meldet sich dann gegen 22.30/ 1.30/ 4.30/ 7.00 dann möchte sie gestillt werden trinkt nur eine Brustseite, schläft aber gleich wieder ein. 1. Frage hat sie wirklich Hunger oder ist das schon zu einer schlechten Gewohnheit geworden? 2. Kann ich sofort mit dem nächtl. Stillen aufhören oder die Anlegeseiten immer verkürzen?
? Liebe Milla, wenn Sie sofort mit dem nächtlichen Stillen aufhören, riskieren Sie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Probleme mit Stauungen. Die Brust ist ein Organ, das keine plötzlichen Veränderungen mag. In der Frage, ob ein Baby ab einem gewissen Alter nachts noch etwas zu essen (oder zu trinken) braucht, scheiden sich die Geister ganz gewaltig. Aber auch ältere Kinder haben nachts Hunger. Und eines sollte nicht vergessen werden: Stillen ist ja nicht nur Nahrung für den Körper, es ist viel mehr und gerade ab vier bis sechs Monate gibt es unzählige Gründe, warum ein Kind nachts aufwacht und die Nähe und Geborgenheit und auch Nahrung an der Brust sucht. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. In einem amerikanischen Buch über die Entwicklung von Kindern (Aldrich: „Babys are Human Beeings"‘) habe ich einmal den wichtigen Satz gefunden „Damit Kinder sich gut entwickeln können, sind liebevolle Fürsorge und ein beständiges, direktes Eingehen auf ihre Bedürfnisse so ausgesprochen wichtig". Das steht zwar manchmal im Widerspruch zu unserem „modernen, westlichen" Lebensstil, aber es zahlt sich langfristig aus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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