Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

nachts halbstündlich - hilfe!!!

Frage: nachts halbstündlich - hilfe!!!

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, bitte hilf mir! Meine Tochter (morgen 19 wochen) wacht in der nacht seit 3 wochen jede halbe stunde bis stunde auf... Mit streicheln lässt sie sich nicht beruhigen, ich muss sie entweder stillen (auch wenn es nur ein paar sekunden ist!) oder seit einer woche lässt sie sich auch mit dem schnuller beruhigen. Sie braucht offensichtlich etwas zum saugen! Vor diesen 3 wochen hatte sie schon durchgeschlafen, also kann sie sicher länger ohne nahrung auskommen. Ich wollte zuerst gar keine schnuller verwenden, ich habe einfach nicht mehr können. Mir fehlt sonst einfach tagsüber die kraft, mich um sie zu kümmern! Sie schläft nämlich am tag auch nicht besonders viel (wenn's gut geht, 3 x 30 min., normalerweise weniger). Sie gedeiht gut (geb.gewicht 3770g, entlassungsgew. 3510g, jetzt ca. 7600g), in den letzten 2 wochen hat sie ca. 300g zugenommen. Milch habe ich sicher genug, sie ist sehr aktiv, gesund, fröhlich, wir gehen jeden tag spazieren, sie hält sich nicht neben dem fernseher auf, ich beschäftige mich sehr viel mit ihr, gehen babyschwimmen etc. Ich weiss, dass babys in diesem alter anfangen, nachts wieder öfters zu kommen - aber ds ist doch recht extrem? Hilf mir bitte, mir geht einfch die kraft aus!!! Sie trinkt tagsüber auch genug, sicher alle 2 stunden! Manchmal öfters, selten nach einem längeren abstand! Es ist etwas länger geworden, wollte nur alles möglichst genau schildern! Ach ja, hab es auch schon mit chamomilla versucht (auf anraten einer habamme), dachten am anfang, es sein zahnungsbeschwerden, weil sie so viel sabbert und sachen in den mund steckt. Hat aber auch nichts geholfen! Ganz liebe grüsse und danke für deine tolle arbeit hier! PS: mein mann ist auch von dir beeindruckt, was du hier leistest! Adina


Biggi Welter

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? Liebe Adina, ich habe leider auch kein Patentrezept, wie Du dein Kind dazu bringen kannst, jetzt längere Schlafphasen zu haben und aus meiner Erfahrung gibt es - abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen - in diesen besonders anstrengenden Phasen der Baby- und Kleinkindzeit keine andere Lösung als „Durchhalten und auf bessere Zeiten warten". Der Punkt ist jetzt, einen Weg zu finden, der sowohl die Bedürfnisse des Kindes als auch deine Bedürfnisse berücksichtigt. Gönne dir selbst in dieser anstrengenden Zeit so viel Ruhe wie möglich. Jetzt ist nicht die Zeit für blitzende Fußböden und spiegelnde Fenster. Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Wenn die Fenster erst in einem halben Jahr wieder geputzt werden, dann schadet das niemandem und Tiefkühlgemüse ist nicht so schlecht und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss gebügelt werden. Mach den Tragetest. Bügele etwas und trage es für zehn Minuten. Das nächste Mal bügelst Du es nicht und trägst es für zehn Minuten. Dann vergleichst Du: ist der Unterschied nach der kurzen Tragezeit wirklich so deutlich, dass das Bügeln sich gelohnt hat? Viel Bügelarbeit lässt sich sparen, wenn die Wäsche sorgfältig aufgehängt wurde bzw. nicht lange im Trockner liegen bleibt, wenn der Trockner fertig ist. Es ist nicht viel mehr Arbeit, die doppelte Menge von zum Beispiel Nudelsauce zu kochen. Du kannst dann eine Hälfte einfrieren und hast damit schnell eine Mahlzeit, wenn ein Tag mal wieder sehr hektisch war. Versuche dir am Tag Freiraum für dich zu schaffen. Vielleicht kann dir dein Mann, deine (Schwieger)Mutter, eine Freundin oder ein verantwortungsbewusster Teenager dein Kind für eine Stunde oder so abnehmen, mit ihm spazieren gehen oder spielen und diese Zeit nutzt du für DICH. Selbst wenn Du nur in Ruhe in der Badewanne liegt, einmal um den Block joggst oder dich mit einer Zeitung und einer Tasse Tee in einen anderen Raum begibst, so ist das ein Weg aufzutanken und wieder neue Kraft zu schöpfen für den anstrengendsten Beruf der Welt: Mutter. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese „gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. Wenn euer Baby viel Kontakt mit seinem Vater hat, dann kann dein Partner vielleicht auch gelegentlich einen Teil der Nachtschicht übernehmen. Manche Babys reagieren auch positiv, wenn der Vater sie in den Schlaf begleitet. Statt zu stillen, einen Schnuller oder Wasser zu geben, kann dazu führen, dass Du nachts alle zwei Stunden (oder öfter) einen rausgefallenen Schnuller suchen darfst. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen kannst. LLLiebe Grüße Biggi


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hab vergessen: sie schläft natürlich bei uns im schlafzimmer, und fast jede nacht kommt sie irgendwann auch zu uns ins bett (ein mal früher, ein mal später - wie es sich ergibt). Sie schläft dann auch nicht wirklich besser! lg adina


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Hallo Keksy! Mir erging es vor 3 1/2 Monaten noch ähnlich, d.h. meine damals 4 Monate alte Tochter kam nachts alle 2 Stunden. Sie schlief auch noch bei uns im Schlafzimmer, meist im Ehebett (mein Mann schlief damals im Wohnzimmer auf der Coach, weil er ja tagsüber fit sein muss). Ende August haben wir sie dann endlich (wir hätten es schon viel früher machen sollen!) in ihr eigenes Zimmer verlegt. Ab da kam sie nachts nur noch maximal 2mal. Die Türen haben wir offen (angelehnt). Nach ein paar Nächten schlief sie plötzlich durch (bin nicht bei jedem Muckser hingegangen). Im Schlafzimmer ist es deswegen auch schlecht, da man als Eltern jede kleine Regung mitkriegt. Ich hab sie damals schon deshalb so oft an die Brust getan, damit ich weiterschlafen kann. Das hat sich aber im Kinderzimmer von selbst erledigt! Mein Tip: Versuch´s einfach mal mit umquartieren ins eigene Kinderbett/ Kinderzimmer. Seitdem schläft unsere Kleine von ca. 20h bis ca. 6h durch! Außerdem hab ich tagsüber die Anzahl der Stillmahlzeiten reduziert, da sie gleichzeitig einen Stillstreik hatte (aber nur tagsüber). Viel Glück Ulli


Mitglied inaktiv

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Hallo, mir ging es genau so wie dir. Unser Kleiner war auch jede Stunde wach. Mit dem ausquatieren find ich eine gute Idee, dass hat bei uns auch funktioniert, aber leider kam die Phase wieder, wo er sich auch nur mit dem Schnuller beruhigen kann. Bei uns waren es die Zähne (mit 4 Monaten). Verzweifle nicht, es geht auf jeden Fall vorbei. Vielleicht kannst du ja auch tagsüber versuchen die Stillmahlzeiten im 3 Stundentakt zu verlängern und später dann alle 4 Stunden. Ich weiß, es braucht viel Geduld, aber es klappt sicherlich bald. Ich wünsch Dir viel Kraft. LG Silke


Mitglied inaktiv

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Hallo Adina, durch diese Phase wirst du wohl durch müssen ... das was die Kleine macht ist völlig normal. Den Schnuller würde ich an deiner Stelle nicht zu oft benutzen, sicherlich weißt du um das Theam Saugverwirrung. Habe das gerade mit meinem Sohn (6 Mon.) hinter mir. Habe alle Schnullis in die hinterste Schrankecke geworfen ... und stehe dafür wieder nachts bis zu 16 mal auf ... Wünsche dir viel Kraft für diese sehr nachtaktive Phase, LG von Nicole.


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