Doreen1711
Liebe Stillberaterin. Ich werde demnächst zum ersten Mal einen Tag lang von meinem Kind getrennt sein und der Papa wird es mit abgepumpter Muttermilch versorgen. Mit dem Fläschen hat mein Sohn zwar noch kleine Probleme (ich hab ihm einmal abgepumpte Milch gefüttert um zu sehen ob er die Flasche überhaupt nimmt) aber er trinkt. Meine Frage hierzu ist Folgende: Ich habe schon öfter gehört oder gelesen, dass sich im Läufe der Stillzeit die Muttermilchzusammensetzung ständig ändert und sich immer an die Bedürfnisse des Babys anpasst. Nun ist mein Sohn fast 4 Monate alt und im Tiefkühlschrank ist z. B. Abgepumpte Milch von vor zwei Monaten. Entspricht diese Milch jetzt überhaupt noch seinen Bedürfnissen oder könnte es sein, dass er davon nicht satt wird?
Liebe Doreen1711, unmittelbar nach der Geburt steht dem Kind das Kolostrum zur Verfügung, das sich dann in die Transitorische Milch (Übergangsmilch) und schließlich nach in die Reife Muttermilch umwandelt. Bei etwa 50 % der Frauen ist der Übergang in die Reife Muttermilch nach zehn Tagen abgeschlossen bei den restlichen Frauen dauert es ein paar Tage länger. Reife Muttermilch enthält etwa 7,3 g/100 ml Laktose sowie kleinere Mengen anderer Kohlenhydrate (Oligo und Polysacharide, Glykoproteine, Glukosamine usw.). Der Fettgehalt der reifen Muttermilch beträgt 4,2 g/100 ml, wobei der größte Teil davon auf die Triglyceride entfällt. 57 % der Fettsäuren der Muttermilch sind ungesättigt. Der Fettanteil der Muttermilch beinhaltet auch die fettlöslichen Vitamine, Phospolipide und Cholesterin. Reife Muttermilch enthält 0,9 g/100 ml Eiweiß. Zu den Molkeneiweißen gehören die Immunglobuline, Lysozym, Laktoferrin und Alphalaktalbumin. Außerdem enthält Muttermilch Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine. Weitere Bestandteile sind Hormone, Enzyme und Wachstumsfaktoren. Reife Muttermilch bleibt in Bezug auf Kaloriengehalt, Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate usw. in ihrer Zusammensetzung während der gesamten Stillzeit gleich, lediglich bei den Antikörpern und bei einigen Vitaminen und ergeben sich Veränderungen. So steigt der Antikörpergehalt mit etwa einem halben Jahr und dann nochmals im zweiten Lebensjahr (jeweils dann, wenn das Kind mobiler wird und mehr Kontakt mit der Außenwelt aufnimmt) an. In der Abstillphase kommt in Bezug auf den Salzgehalt zu Veränderungen. Du kannst die Milch also ruhig verfüttern. LLLiebe Grüße, Biggi