Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Muttermilchvorrat

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Muttermilchvorrat

Mitglied inaktiv

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Hallo, nachdem es mit dem Stillen erst überhaupt nicht richtig geklappt hat und ich immer Humana zufüttern musste, es endlich mit Hilfe eienr Milchpumpe geschafft, voll zu stillen. Jetzt habe ich einige Vorräte in Form von Eiswürfeln angelegt. Morgen fange ich wieder an zu arbeiten (1 nachmittag pro Woche), deshalb müsste ich wissen, wieviel ml in etwa von einem 10 Wochen alten Kind getrunken werden. Wir haben es leider versäumt, im Krankenhaus zu wiegen und es hat dort wie schon erwähnt gar nicht geklappt. Ich möchte gleich auch nicht viel zuviel auftauen! Wann und wie pumpe ich eigentlich am besten für solche Vorräte? Ich habe demnächst eine viertägige Fortbildung, wann pumpe ich dann? Und wann pumpe ich morgen bei der Arbeit? Danke im Voraus!


Biggi Welter

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? Liebe Pillendreherin, ein junger Säugling braucht etwa ein Sechstel bis ein Fünftel seines Körpergewichtes an Milch innerhalb von 24 Stunden. Doch dies ist nur eine grobe Faustregel, die allenfalls einen Anhaltspunkt bieten kann. Keinesfalls kann jetzt daraus jedoch eine Formel „Gewicht des Kindes geteilt durch 5 oder 6 und dies wiederum geteilt durch die Anzahl der Mahlzeiten“ abgeleitet werden, denn ein Baby trinkt nicht gleichmäßige Mengen, sondern ganz unterschiedliche Mengen und der eine Säugling braucht zum guten Gedeihen etwas mehr, der andere etwas weniger. Erhält ein Kind regelmäßig abgepumpte Milch, bekommt man nach einiger Zeit einen Erfahrungswert, wie viel das Kind trinken mag. Bis dahin ist es sinnvoll, dem Kind keine zu großen Mengen auf einmal anzubieten, da Reste nicht aufgehoben werden dürfen. Muttermilchreste dürfen nicht nochmals erwärmt werden, sondern sie müssen weggeworfen werden. Kleine Mengen können schnell aufgetaut und erwärmt werden und es ist besser nochmals einen Nachschlag aufzuwärmen als kostbare Muttermilch wegzuwerfen. Portionsgrößen zwischen 30 und 60 ml haben sich bewährt. DEN idealen Zeitpunkt zum Abpumpen gibt es nicht. Manche Frauen pumpen unmittelbar nach dem Stillen noch etwas ab, andere etwa in der Mitte zwischen zwei Stillzeiten oder aber auch während des Stillens an der anderen Seite. Letztlich muss jedoch jede Frau ausprobieren, was bei ihr am besten funktioniert. Es gibt allerdings auch Frauen, die trotz absolut reichlichem Milchangebot nicht erfolgreich pumpen können. Für diese Frauen kann das Handausstreichen die bessere Wahl sein. Generell sollte keine Frau eine Pumpe in die Hand nehmen, ohne dass sie eine ausführliche Pumpberatung erhalten hat. Pumpen muss gelernt und geübt werden und dann kommt es auch noch auf die verwendete Pumpe an, denn da gibt es sehr große Unterschiede. Bei längerer Abwesenheit ist es sinnvoll in etwa zu den Zeiten zu pumpen, zu denen das Kind trinken würde. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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