Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Muttermilchunverträglichkeit?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Muttermilchunverträglichkeit?

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo! In meiner wirklich verzweifelten Suche nach kompetenter Hilfe bin ich nun hier im Internet gelandet und hoffe, vielleicht über diesen Weg etwas Klarheit in unser Chaos bekommen zu können. Wir haben eine süße kleine Tochter Lucia im Alter von 8 Monaten. Die Kleine kämpft schon seit Geburt mit Blähungen. Klar, alle dachten, bis zum 4. Monat gibt sich das, aber weit gefehlt. Die Bauchschmerzen gingen weiter und mit ihnen Luft im Bauch, hörbares Bauchgrimmen und schließlich die erlösenden Pupser. Lucia schlief unruhig, wachte spätestens 1-1 1/2 Std. nach der letzten Stillmahlzeit mit Weinen auf und dann starteten wir meist das gesamte Programm: Kirschkernkissen, Massage, Beinchen bewegen, Winde-öl etc. bis zum nächsten Mal. Habe ich sie nach 2 Std. wieder gestillt, konnte sie wieder einschlafen. Im Alter von fast 6 Monaten (Lucia schlief noch immer schlecht, sehr häufiges Aufwachen. Strampeln, Weinen, Bauchgrimmen), dachte ich , mit dem Zufüttern würde sich alles bessern. IRRTUM! Kürbis, so hatte ich den Eindruck, verträgt sie nicht. Auch keine wesentliche Besserung bei Karotte, Mais, Kartoffeln etc. Also dachte ich, es fehlt ihr ein Abendbrei, der sie für die Nacht sättigt (sie will meist alles 2 - 2 1/2 Std. trinken). Aber dieser machte alles nur noch schlimmer! Wieder Bauchweh, Weinen, Winde... Habe verscheidene Breis ausprobiert, selbst meine letzte Hoffnung, der Sinlac-Brei, der nun wirklich superhypoallergen ist, brachte nicht die erhoffte Nachtruhe. Ca. 2 Wochen nach dem Zufüttern bekam Lucia einen Ausschlag an der Schläfe, dieser breitete sich langsam aus, hin zum Ohr. Jetzt sind auch rote, trockene Stellen am anderen Ohr und vereinzelt in den Fingerzwischenräumen. Zuerst dachte ich, dies sei auf die Gesichtscreme zurückzuführen (Weleda), aber die Symptomatik besserte sich auch nicht mit anderen Cremes.(Zwei meiner Geschwister haben Neurodermitis) So, Fakt ist: Lucia hat nun einen Ausschlag im Gesicht und Nacht für Nacht Blähungen, die mich seit Monaten keine 3 Stunden mehr am Stück schlafen lassen und die Kleine eh nicht. Meine Frage an meine Kinderärztin, ob Ausschlag, Essen und Blähungen nicht irgendwie zusammenhängen können, konnte sie mir nicht richtig beantworten. Sie will mich in die Schreiambulanz schicken, um ein Schlafprogramm auszuarbeiten. Alle Welt meint, Lucia müsse erstmal schlafen lernen, sprich: ich müsste sie schreien lassen, dann werde alles ins Lot kommen. In mir sträubt sich aber alles, mein Kind schreien zu lassen, wenn es ersichtlich Bauchschmerzen hat. Außerdem habe ich nicht den Eindruck, dass sie das gerne macht, denn Einschlafen ist abends kein Problem! Fällt Ihnen/Euch etwas dazu ein?


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Christine, es ist sicher keine Lösung, dass man ein Kind, das offensichtlich Unbehagen, wenn nicht sogar Schmerzen empfindet, mittels eine Schlafprogrammes zum „Ruhigsein" trainiert. Außerdem ist es kaum vorstellbar, dass sich die Bauch- und Hautproblem in Luft auflösen, wenn das Kind resigniert, weil auf sein Weinen niemand reagiert. Da ist es sicher keine schlechte Idee doch einmal auch noch eine zweite Meinung einer anderen Kinderärztin/arzt einzuholen. So wie Sie es beschreiben, klingt es schon nach einer Unverträglichkeitsreaktion. Allerdings gibt es keine „Muttermilchunverträglichkeit" oder „Muttermilchallergie". Es gibt nur eine sehr seltene Krankheit, bei der ein Kind keine Muttermilch bekommen darf, die Galaktosämie; und daran leidet Ihr Kind sicher nicht, denn dann würde es nicht gedeihen und wäre auch keine acht Monate alt geworden, ohne schwerste gesundheitliche Schäden. Wahrscheinlich verträgt Ihr Kind bestimmte Nahrungsmittel nicht und zwar nicht nur, wenn es sie direkt bekommt, sondern auch über die Muttermilch. Das kommt gelegentlich vor und es kann ein wahres Detektivspiel sein, herauszufinden, was der bzw. die Auslöser sein kann. Es gibt Fälle, in denen es zu dramatischen Verbesserungen kommen kann, wenn die Mutter Diät lebt und bestimmte Nahrungsmittel weglässt. Vielleicht besprechen Sie Ihr Problem einmal in direktem Kontakt mit einer Stillberaterin und am besten auch noch mit einer Ernährungsberaterin, die sich in Bezug auf Stillen und Allergien auskennt. Im direkten Gespräch lässt sich viel eher weiterhelfen als hier über das Medium Internet. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Kleinen, dass Sie baldmöglichst herausfinden, wie ihr weitergeholfen werden kann. LLLiebe Grüße Biggi Welter.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Meine Adresse: C. Kohnle Reisingerstraße in 86159 Augsburg P.S.: Lieben Dank für Anregung. Danke auch für die Unterstützung bzgl. "Schlafprogramm"! Liebe Grüße Christine


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Christine, in Augsburg kannst Du dich an eine der folgenden LLL-Stillberaterinnen wenden: Birgit AchterTel.: 0821-492860 Cornelia SchusterTel.: 0821-441895 Sanna WolfTel.: 0821-586040 LLLiebe Grüße Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.