Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Muttermilchunverträglichkeit?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Muttermilchunverträglichkeit?

Mitglied inaktiv

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Hallo, mein Sohn Paul ist 11 Wochen alt und leidet ziemlich unter Blähungen. Nun versucht meine Tante mir einzureden, dass Paul bestimmt meine Milch nicht verträgt. Ich glaube eigentlich nicht daran, denn er gedeiht prima und spuckt auch nicht wirklich viel. Meine Frage ist nun: Wie wirkt sich eine Muttermilchunverträglichkeit aus? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Baby gut gedeiht und gerne an die Brust geht, wenn es die Milch nicht verträgt. Eigentlich möchte ich mich nur nochmal absichern und denke auch absolut nicht daran, abzustillen. Ich möchte nur etwas "in der Hand haben", damit das Generve ein Ende hat. Dankeschön im Voraus Barbara


Biggi Welter

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Liebe Barbara, lass dich bloß nicht verunsichern! Eine Muttermilchunverträglichkeit gibt es nicht. Es gibt Babys, die, insbesondere während der ersten drei Monate Probleme damit haben Milchzucker zu verdauen. Das liegt an einer Unreife des Verdauungstraktes dieser Babys. Nach einiger Zeit, wenn das Verdauungssystem nachgereift ist, lösen sich diese Probleme dann von selbst. (Die Unreife des kindlichen Darms wird nach einer Theorie auch für die Dreimonatskoliken verantwortlich gemacht) Abstillen ist in diesem Fall keine Lösung, es könnte sogar andere Beschwerden auslösen. Babys sind an zwei Stellen undicht - oben und unten :-). Wenn ein Kind beim Aufstoßen etwas Milch mit hoch bringt, dann liegt das meist daran, dass es beim Trinken Luft geschluckt hat und sich im Magen unter der Milch eine Luftblase gebildet hat. Sobald die Luft aus dieser „Blase“ ihren Weg nach oben findet, nimmt sie einen Teil der Milch mit, die über ihr lag. Manchmal trinkt ein Baby auch mehr, als sein kleiner Magen verkraften kann, auch dann kann ein Teil der Milch wieder hochkommen. Das ist nicht besorgniserregend. Das Spucken von Babys ist ohnehin in den meisten Fällen ein Wäscheproblem und kein medizinisches Problem. Solange das Kind gut zunimmt und gedeiht, besteht normalerweise kein Anlass zur Sorge. Problematisch wäre immer wieder (immer häufiger) auftretendes schwallweises Spucken in hohem Bogen, verbunden mit zu geringer Gewichtszunahme oder sogar einer Gewichtsabnahme. Das Spucken sieht auch für die Erwachsenen sehr viel unangenehmer aus, als es für das Baby ist. Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Meist wird es etwa mit drei Monaten besser, eine Garantie gibt es jedoch nicht. Dein Paul sollte (ausgehende vom niedrigsten Gewicht) durchschnittlich pro Woche mindestens 110 g zunehmen. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Wichtig ist, dass Du auf absolut korrektes Anlegen und Ansaugen achtest, damit dein Paul möglichst wenig Luft schluckt Wie gesagt, lass dich nicht verunsichern. Du gibst deinem kleinem Mann die beste Nahrung, die er nur bekommen kann. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Kenne das Generve auch. mein Kind hat auch ziemliche Blähungen. Allerdings wird sie die Luft ganz gut alleine los. Vielleicht hilft es wenn Du Deine Ernährung etwas umstellst. Wenn Du Fencheltee, Kamillentee oder Fenchel-Anis-Kümmeltee trinkst, hat bei uns auch ganz gut geholfen.


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