Mitglied inaktiv
Hallo, bei meiner "großen" Tochter hatte ich vor zwei Jahren leider ziemliche Stillprobleme und stand auch "alleine im Regen" damit, nun, mit meinem Sohn (10 Wochen) klappte es quasi von der ersten Minute an supergut und absolut problemlos (mal schnell auf Holz klopfen ;-) ). Leider haben meine beiden Kinder Neurodermitis. Die Große bekam 3,5 monatig einen ganz schlimmen Schub mit der Umstellung auf H.A.-Nahrung und hat schlußendlich bis 18 Monate Nutramigen bekommen - und nie wieder einen echten Schub gehabt (auch hier klopf ich mal eben), ganz selten mal eine kleine Stelle, heute ißt sie alles (auch Milchprodukte). Allerdings sind wir auch ein Jahr in die Reha mit dermatol. und oecotroph. Betreuung und unter strenger Basispflege. Aber hat ja geholfen! Als nun mein Sohn auch mit Ekzemen im Gesich begann bin ich zu meinen bekannten Ansprechpartnern gegangen. DAzu muß ich auch noch sagen, daß ich eine unterstützte allergenarme Stilldiät mache (also unter Betreuung... histaminarm... Konservierungs,Farb- und Aromastoff-frei etc. etc.). Dort hat man mir so zwischen Tür und Angel geraten, meinen Sohn abzustillen, weil er angeblich eine echte Muttermilcheiweißallergie haben KÖNNTE. Jetzt bin ich wirklich mit den Nerven blank - ich ´werde ihn natürlich NICHT auf den bloßen Verdacht hin abstillen!!!! Müßte er nicht viel schlimmer aussehen? Er hat die typischen echten Milchschorfstellen an den Wangenaußenseiten, sonst nirgendwo. Kann man sowas irgendwie überprüfen lassen? Bluttest? Reibetest o. ä.? Mensch, die wissen wirklich, wie man Mütter verunsichert... Viele Grüße und vielen Dank, Ellen
? Liebe Ellen, es gibt keine Muttermilcheiweißallergie. Was es gibt, sind Unverträglichkeitsreaktionen auf fremde Proteine, die in die Muttermilch übergehen. Doch selbst wenn das Kind auf etwas reagiert, was es über die Muttermilch abbekommt und sich das nicht durch Diät der Mutter eliminieren lässt, wird ein Abstillen erst dann empfohlen, wenn das Kind nicht gedeiht. LLLiebe Grüße Biggi Bei Neurodermitis abstillen? Von Denise Both, IBCLC In letzter Zeit kommt es immer wieder zur Verunsicherung stillender Mütter durch die Information, dass beim Auftreten einer Neurodermitis beim gestillten Kind abgestillt werde sollte. Was ist von dieser Aussage zu halten? Seit im Januar 1999 unter dem Titel "Breast feeding of allergic infants." eine Arbeit von E. Isolauri, A. Tahvanainen, T. Peltola und T. Arvola vom Department of Pediatrics der University of Turku, Finland (Journal of Pediatrcis 1999; 134:27 32) veröffentlicht worden ist, kommt immer wieder die Behauptung auf, dass beim Auftreten von Neurodermitis beim gestillten Säugling abgestillt werden müsse, da die Muttermilch in diesem Fall mehr schade als nütze. Verständlicherweise sind die Mütter nun verunsichert, steht doch diese Aussage im absoluten Gegensatz zu der bisherigen Empfehlung, gerade bei allergiegefährdeten Kindern mindestens sechs Monate ausschliesslich zu stillen. Es stimmt, dass es Nahrungsmittelallergene gibt, die in die Muttermilch übertreten und Symptome beim Kind verursachen können. Ganz oben auf der "Hitliste" dieser Allergene steht die Kuhmilch, aber auch Fisch, Zitrusfrüchte, Nüsse und Eier können über die Muttermilch zu Reaktionen beim Kind führen. Deshalb wird in vielen Fällen Müttern von Kindern mit atopischem Ekzem (Neurodermitis) geraten zunächst einmal eine Eliminationsdiät durchzuführen, bei der sie auf die im Verdacht stehenden Nahrungsmittel verzichten und so die Allergenzufuhr über die Muttermilch verringern. In vielen Fällen lässt sich auf diese Weise eine Besserung oder sogar eine Symptomfreiheit erreichen. Allerdings ist das Einhalten einer strengen Diät nicht für alle Mütter möglich. Durch die Einschränkung des eigenen Speiseplanes ist es nicht selten schwierig, weiterhin eine ausgewogene und vollwertige Ernährung der Mutter zu gewährleisten und manchmal ist die Lebensqualität der Mutter durch die Diät so sehr beeinflusst, dass sie diese Einschränkung nicht weiter hinnehmen kann. Auch in der Studie von Isolauri et al. wurde zunächst durch eine Diät der Mutter versucht, Einfluss auf die Symptome beim gestillten Kind zu nehmen. Bei einer kleinen Gruppe der untersuchten Kinder konnte jedoch auch durch die allergenarme Ernährung der Mutter keine Besserung erreicht werden. Zusätzlich wurde bei diesen wenigen Kindern eine Einschränkung des Wachstums beobachtet. Die betroffenen Kinder profitierten in der Tat vom Abstillen. Die Schlussfolgerung der Studie war daher auch NICHT die Empfehlung, generell vom Stillen als Allergieprophylaxe oder beim Auftreten von Neurodermitis abzuraten. Im Gegenteil, das Stillen wird weiterhin als wichtigste Massnahme zur Vorbeugung gegen Allergien betrachtet. Erst wenn auch das Wachstum und die Entwicklung des Kindes betroffen sind, sollte das Abstillen in Betracht gezogen werden. Zitat: "Schlussfolgerung: Stillen sollte als erste Vorbeugung gegen Allergien gefördert werden, aber gestillte Säuglinge mit Allergien sollten durch eine Vermeidung von Allergenen behandelt und in manchen Fällen sollte abgestillt werden. Dies bezieht sich speziell auf Säuglinge mit atopischem Ekzem, bei denen zudem das Wachstum eingeschränkt ist." ("CONCLUSIONS: Breast feeding should be promoted for primary prevention of allergy, but breast fed infants with allergy should be treated by allergen avoidance, and in some cases breast feeding should also be stopped. This particularly applies to infants with atopic eczema who also have impaired growth.") Von seltenen Ausnahmefällen abgesehen gilt nach wie vor (auch in dieser Studie) "Breast is best". Ein Abstract der Studie ist unter www.ncbi.nlm.nih.gov/htbin post/Entrez/query?uid=9880445&form=6&db=m&Dopt=b im Internet zu finden.
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