Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

muttermilch zu wenig sättigend???

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Frage: muttermilch zu wenig sättigend???

Mitglied inaktiv

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Hallo mein sohn ist am 16. februar geboren und wird voll gestillt, was wir beide auch voll geniessen. seit ein paar tagen aber hat nils alle zwei stunden hunger, tag wie nacht. allerdings trinkt er nur etwa 5 bis 7 minuten. ich habe gehört dass die mich am anfang der mahlzeit nur den durst löscht und weniger sättigt. aber ich kann ihn doch nicht zum weitertrinken zwingen?! fläschchen könnte ich ihm rein theoretisch schon geben aber erstens will ich so schnell nicht aufgeben und zweitens verweigert nils jegliche art von saugern, auch beim tee leider. genügend mich habe ich übrigens, es liegt nicht an der menge. ich glaub ich habe etwas wirr geschrieben aber trotzdem im voraus danke für die antwort anke


Mitglied inaktiv

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Liebe Anke, es kann sein, dass dein Kind ganz einfach Durst hat und deshalb oft und nicht so lange an der Brust trinkt. Das ist völlig normal und bedeutet nicht, dass deine Milch nicht sättigt. Es kann auch sein, dass dein Kind einen Wachstumsschub hat. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal "mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Du hast dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf deines Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Aber auch ohne Wachstumsschub ist es normal, dass ein so kleines Baby mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden will. Ob Nils gedeiht kannst Du bei einem voll gestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein und Du kannst dein Kind weiterhin nach seinem Bedarf stillen. Sollten diese Punkte wider Erwarten nicht erfüllt sein, dann wende dich bitte an eine Stillberaterin vor Ort, die mit dir gemeinsam überlegt, wie Du vorgehen kannst, um deine Milchmenge an den Bedarf deines Babys anzupassen. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi


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