Mitglied inaktiv
Liebe Frau Welter, mein Sohn Maximilian ist fast sieben Wochen alt und wird voll gestillt. Nun muß ich in der nächsten Woche für einen Tag weg und kann den Kleinen nicht mitnehmen. Kann man die Milch abpumpen, einfrieren und dann im Fläschen verabreichen? Wenn ja, wieviel muß abgepumpt werden und benötige ich spezielle Fläschen zum Einfrieren? Für Ihre Antwort bedanke ich mich im Voraus. Sabine Sowada
? Liebe Sabine, selbstverständlich kann Muttermilch abgepumpt werden und dann eingefroren und später verfüttert werden. Das ist eine Vorgehensweise, die unzählige berufstätige Mütter weltweit über einen langen Zeitraum hinweg praktiziert wird. Ein junger Säugling braucht etwa ein Sechstel bis ein Fünftel seines Körpergewichtes an Milch innerhalb von 24 Stunden. Doch dies ist nur eine grobe Faustregel, die allenfalls einen Anhaltspunkt bieten kann. Keinesfalls kann jetzt daraus jedoch eine Formel „Gewicht des Kindes geteilt durch 5 oder 6 und dies wiederum geteilt durch die Anzahl der Mahlzeiten" abgeleitet werden, denn ein Baby trinkt nicht gleichmäßige Mengen, sondern ganz unterschiedliche Mengen. Bei Babys, die regelmäßig abgepumpte Milch bekommen, lässt sich allmählich ein Erfahrungswert erkennen, doch auch der ist immer nur ein Anhaltspunkt. Deshalb hat es sich bewährt, die Milch in kleinen Mengen aufzubewahren, da kleine Mengen (50 bis 100 ml) rasch aufgetaut und erwärmt sind und nicht so viel übrig bleibt, was dann weggeworfen werden muss. Letztlich müsst ihr ausprobieren, wieviel euer Baby trinken mag. Sie sollten jetzt nach Möglichkeit keine zu großen Mengen auf einmal abpumpen um einen Vorrat anzulegen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen. Mengen zwischen 30 und 50 ml zwei oder drei Mal täglich ergeben recht rasch einen stattlichen Vorrat. Milch die über einen Zeitraum von 24 Stunden hinweg abgepumpt wird kann gesammelt, zusammengeschüttet und dann eingefroren werden. Es hat sich bewährt die Milch in kleinen Portionen (etwa 50 bis 60 ml) einzufrieren. Diese kleinen Mengen sind schnell aufgetaut und erwärmt und es muss nicht so viel Milch weggeworfen werden, wenn das Baby nicht alles trinkt. Es ist möglich frisch abgepumpte Milch auf bereits gefrorene Milch zu geben, vorausgesetzt die Milch wurde zunächst gekühlt und es ist nicht mehr frische Milch als bereits gefrorene Milch. Wenn Milch für eine voll ausgetragenes, gesundes Baby zu Hause (nicht im Krankenhaus) abgepumpt wird, reicht es, die Pumpe einmal täglich zu sterilisieren und ansonsten nach jedem Gebrauch gründlich mit heißem Wasser zu reinigen und trocknen zu lassen. Bei einem reif geborenen und gesunden Baby gelten die folgenden Zeitangaben zur Aufbewahrung von Muttermilch: Bei Raumtemperatur Reife Muttermilch • 24 Stunden bei 15 ° C (Hamosh 1996) • 10 Stunden bei 19 bis 22 ° C (Barger und Bull 1987) • 4 bis 6 Stunden bei 25 ° C (Hamosh 1996, Pittard 1985) Im Kühlschrank Reife Muttermilch • 8 Tage bei 0 bis 4 ° C (Pardou 1994) Im Tiefkühlgerät • 2 Wochen in einem Tiefkühlabteil in einem Kühlschrank • 3 bis 4 Monate in einem Tiefkühlabteil eines Kühlschranks mit eigenständiger Kühlung (unterschiedliche Temperatur, weil die Tür häufig geöffnet und geschlossen wird) • 6 Monate und länger in einem separaten Tiefkühlgerät bei konstant - 19 ° C. (Quelle: The Breastfeeding Answer Book Ausgabe 1997) Gefrorene Muttermilch ist schonend aufzutauen (keine Mikrowelle!!!). Entweder sehr langsam über 24 Stunden im Kühlschrank bei +4°C oder bei Raumtemperatur. Im Notfall kann die Milch auch schnell unter fließendem kaltem oder lauwarmen Wasser (max. 37°C) aufgetaut werden. Flaschenwärmer ist auch möglich, aber bitte das Wasser immer wechseln. Beim Füttern sollte die Milch etwa Körpertemperatur haben. Ist die Milch aufgetaut, muss sie sofort bis zum Verbrauch wieder in den Kühlschrank. Aufgetaute Muttermilch kann für 24 Stunden ungeöffnet bei +4°C aufbewahrt werden. Nach dem Öffnen des Gefäßes muss aufgetaute Muttermilch bei +4°C aufbewahrt und innerhalb von 12 Stunden verbraucht werden. Reste einer erwärmten Muttermilchmahlzeit müssen weggeworfen werden und Muttermilch kann nicht über einen längeren Zeitraum hinweg warmgehalten werden. Bei der Wahl des Gefäßes muss darauf geachtet werden, dass es gut zu reinigen ist, eventuell sterilisiert werden kann, lebenmittelecht ist und dicht verschlossen werden kann. Falls Du Muttermilch in Kunststoffbeuteln einfrieren willst, sollten diese nicht aus Polyethylen bestehen. (Es gibt spezielle Beutel zur Aufbewahrung von Muttermilch). Sie können Muttermilch in Glas oder Kunststoffflaschen einfrieren, dabei sollten Sie beim Einfüllen jedoch etwa zwei Platz lassen, damit sich die Milch beim einfrieren ausdehnen kann, ohne dass die Flasche platzt. Am einfachsten ist es, wenn Sie die Milch gleich in die Flasche, in der Sie sie aufbewahren wollen abpumpen, so vermeiden Sie das Umschütten, bei dem Milch verschüttet und verunreinigt werden kann. Die Flasche ist übrigens nicht die einzige Möglichkeit, ein Baby zu füttern. Alternativ ist auch die Fütterung mit einem Becher möglich. So, das war jetzt ein Schnellkurs über das Abpumpen, die Aufbewahrung und Behandlung von abgepumpter Muttermilch. Wenn noch Fragen offen sind, melden Sie sich einfach nochmals. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Klar kannst du den Kleinen auch mit Muttermilch in der Flasche geben, wieviel kann ich dir allerdings nicht sagen, pump einfach soviel ab wie du kannst, frier es ein und erwärm es bei Bedarf. Das einzige was dir passieren könnte ist, das der Kleine anschließend deine Brust nicht mehr will, weil er sich an die Flasche gewöhnt hat. Ich kann dir AVENT Flaschen erpfehlen, die sind ähnlich geformt wie die Brust. Die nutze ich auch, mein Kleiner merkt kaum der Unterschied ;) Gruß Lamada
Mitglied inaktiv
Die Trinkmenge pro Tag rechnet sich so: Ein Fünftel bis ein Sechstel des Körpergewichtes des Kindes. Aber das ist nur bei Flaschenkindern so genau zu berechnen. Voll gestillte Kinder trinken mal weniger mal mehr. Aber zumindest kann man sich an diesem Wert etwas orientieren. Ich würde vielleicht nicht unbedingt die Flasche geben. Natürlich macht ein Tag nicht unbedingt etwas aus. Aber es ist bestimmt besser, die Milch aus einer Tasse/Schnabeltasse zu geben. Dann beugt man einer Saugverwirrung vor. LG, Katrin
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