Mitglied inaktiv
Hallo, ich möchte gern Muttermilch abpumpen und einfrieren. Können Sie mir ein bestimmtes System, z.B. Playtex oder eine bestimmte Milchpumpe empfehlen? Danke, L.
Mitglied inaktiv
Liebe Lisa, für ein gelegentliches Abpumpen, weil die Frau zum Beispiel ein oder zwei Mal die Woche ein paar Stunden von ihrem Kind getrennt ist, kann eine Handpumpe absolut ausreichen (hier empfehlen sich die Modelle von Ameda und Medela, die etwa 45,00 DM kosten oder auch die Avent Isis, um die 50 Euro). Will die Frau häufiger und regelmäßig abpumpen, ist eine elektrische Pumpe anzuraten. Da gibt es unterschiedliche Modelle. Bei den Pumpen, die sowohl am Netz als auch mit Batterie betrieben werden können, habe ich gute Erfahrungen mit der MiniElectric von Medela und der Lactaline von Ameda (jeweils um die 100 Euro) gemacht. Mit diesen beiden Pumpen ist es auch möglich ein Doppelpumpset zu verwenden. Von Medela gibt es dann noch die PumpInStyle, das ist eine größere Pumpe für den Privatgebrauch, die allerdings schon etwa 250 Euro kostet. Die großen, vollautomatischen Kolbenpumpen, die vor allem in den Kliniken verwendet werden und auch im Verleih erhältlich sind kosten zwischen 500 und 1500 Euro (im Verleih um 2 Euro/Tag) und sind vor allem dann angesagt, wenn eine Frau die Milchproduktion mit der Pumpe aufbauen und über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten muss (z.B. nach einer Frühgeburt). Das Zubehör muss bei einer Mietpumpe immer gekauft werden, dabei ist es sinnvoll sich gleich das Zubehör zum Doppelpumpen anzuschaffen. Bei einer medizinischen Indikation kann der Frauenarzt oder Kinderarzt ein Rezept für eine Pumpe + Zubehör ausstellen, dann übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Miete und das Zubehör. Generell habe ich bei den elektrischen Pumpen die besten Erfahrungen mit den Firmen Ameda und Medela gemacht. Zunächst einmal ist die Wahl des Aufbewahrungsbehälters eigentlich nur von Bedeutung, wenn ein Baby vorwiegend mit abgepumpter Muttermilch ernährt werden soll, bei nur gelegentlicher Gabe von abgepumpter Muttermilch ist es keine zentrale Frage. Die Forschung ist sich keineswegs einig darübr, welche Aufbewahrungsmethode mehr Vor resp. Nachteile birgt. So fand eine Studie (Paxton u. Cress 1979) heraus, daß mehr Leukozyten der Muttermilch an der Wand eines Glasfläschchens haften bleiben im Gegensatz zu Haftung bei Plastikflaschen. Eine zweite Studie (Pittard + Bill 1981) komplizierte das Thema mit der Entdeckung, daß verschiedene Leukozyten verschieden auf Glas reagieren. Eine dritte Studie (Goldblum 1981) überzeugte viele wieder Glas zu empfehlen, da sie herausfand, daß die Länge der Aufbewahrungszeit eine Rolle spielt. Viele Leukozyten werden wieder freigegeben mit der Zeit; nach 24 Stunden hat die Muttermilch im Glasbehälter mehr Leukozyten als im Plastikbehälter. Wegen einer anderen Studie (Williamson und Mustin 1996) geben einige Glas auch den Vorzug gegenüber Edelstahlbehältnissen (Arnold 1995), die in den Entwicklungsländern für die Aufbewahrung von Muttermilch benutzt werden; die live cells der Muttermilch hafteten in größerer Menge am Edelstahlbehälter, als am Glas. Muttermilch in Aufbewahrungsbeuteln werden von vielen Frauen wegen der praktischen Vorteile benutzt; sie brauchen weniger Platz und können direkt an der Brustpumpe angebracht werden. Trotzdem werden sie nicht von allen empfohlen, speziell nicht für Babys im Krankenstatus, weil sie leichter beschädigt werden könnten, als feste Behälter, auch sind sie nicht so luftdicht, was die Möglichkeit einer Kontaminierung erhöht (Arnold 1995). Eine Studie (Goldblum 1981) fand heraus, daß einige Antikörper um 60 % verringert sind und ein Verlust an Fett stattfindet, das an den Plastikwänden haften bleibt. Es wurden allerdings nur die dünnen Weg Werf Flaschenbeutel studiert, nicht die dickeren, speziell für Muttermilch Aufbewahrung konzipierten; so können diese Ergebnisse nicht einfach übertragen werden. Glas ist die erste Wahl fürs Muttermilch Einfrieren. Glas ist am wenigsten porös, so daß es den besten Schutz für die gefrorene Milch bietet. Die zweite Wahl ist klare Hartplastik (Polycarbonat). Die dritte Wahl ist "milchige" Hartplastik (Polypropylen). Um größtmögliche Sicherheit bei der Aufbewahrungzu haben, sollte der Aufbewahrungsbehälter mit einem soliden einteiligen Deckel verschlossen werden. Daran denken, beim Einfüllen ca. 2,5 cm Luft zu lassen, das sich die Muttermilch beim Gefrieren ausdehnt. LLLiebe Grüße Biggi
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