Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Muss ich beim zweiten Kind mit denselben Stillproblemen rechnen wie beim ersten?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Muss ich beim zweiten Kind mit denselben Stillproblemen rechnen wie beim ersten?

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Welter, ich hatte bei meinem Sohn anfangs große Probleme mit dem Stillen - Milchstau und blutige Brustwarzen drei Monate lang. Trotzdem haben wir durchgehalten, worüber ich sehr froh bin. Unser Kinderarzt hat mich durch seine Aufmunterung dabei maßgeblich unterstützt, ansonsten hätte ich nie durchgehalten. Es war schon eine Qual. Jedenfalls habe ich unseren Sohn dann 6 Monate voll gestillt und dann noch weiter (mit Beikost) bis er 18 Monate alt war. Dann hat er sich von einem Tag auf den anderen selbst abgestillt. Natürlich habe ich Angst, dass diesmal wieder ähnliche Probleme auf mich zukommen könnten (bei einer Freundin war das beim zweiten Kind wieder so). Was kann ich nun Gutes tun, dass es diesmal von Anfang an keine so schwerwiegenden Probleme geben wird? Vielen Dank und freundliche Grüße Bina


Biggi Welter

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? Liebe Bina, Stillprobleme, die beim ersten Kind aufgetreten sind, müssen sich nicht zwangsläufig beim nächsten Kind wiederholen. Die wichtigsten Punkte für den Grundstein einer erfolgreichen Stillbeziehung auf die folgenden Schlagworte zusammenfassen: Bald stillen - oft stillen - uneingeschränkt stillen - keine Flüssigkeit oder andere Nahrung dazugeben außer bei medizinisch begründeten Fällen. Die wichtigste Vorbereitung für das Stillen ist INFORMATION. Sehr viele Stillprobleme lassen sich vermeiden, wenn die Frau über die richtigen Informationen verfügt und zusätzlich eine kompetente Unterstützung erfährt. Wunden Brustwarzen und anderen Stillproblemen können Sie am besten dadurch vorbeugen, dass Sie sich informieren. Wunde Brustwarzen entstehen in über 80 % der Fälle durch falsches Anlegen oder Ansaugen. Es ist extrem wichtig, korrekt anzulegen, nicht nur um wunde Brustwarzen zu vermeiden, sondern auch, damit die Brust gut stimuliert und richtig entleert wird und so die Milchbildung gut in Gang kommt bzw. aufrecht erhalten wird. Deshalb ist es entscheidend, dass Sie sich möglichst gut über das Stillen und die grundlegenden Dinge wie korrektes Anlegen und Ansaugen, das Prinzip von Angebot und Nachfrage, Stillen nach Bedarf usw. informieren. Nochmals: Ganz wichtig ist dass Sie wissen, wie korrekt angelegt ist und woran Sie erkennen, dass das Baby richtig ansaugt und effektiv an der Brust trinkt. Hierzu bietet sich neben dem Lesen der entsprechenden Literatur (z.B. „Stillen - Rat und praktische Hilfe für alle Phasen der Stillzeit" von Marta Guoth-Gumberger und Elizabeth Hormann, „Das Handbuch für die stillende Mutter" von der La Leche Liga, „Stillen - einfach nur stillen" von Gwen Gotsch, das erste bekommen Sie im Buchhandel, die beiden letzteren im Buchhandel, bei der La Leche Liga oder jeder LLL-Stillberaterin) der Besuch einer Stillgruppe an. In einer Stillgruppe treffen Sie nicht nur andere stillende Mütter, sondern Sie lernen auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, für den Fall, dass es nach der Geburt zu Stillproblemen kommen sollte. In jedem Fall würde Ihnen raten, noch während der Schwangerschaft eine Stillgruppe zu besuchen und sich dort informieren und beraten zu lassen. Dort lernen Sie auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, falls es nach der Geburt zu Problemen kommen sollte. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Ich wünsche Ihnen eine schöne Schwangerschaft und eine gute Geburt und diesmal eine problemlose Stillzeit. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo Bina, das kommt mir sehr bekannt vor und ich hatte auch mächtig Angst bei meinem zweitem Kind und wollte unbedingt stillen. Ich habe im Krankenhaus entbunden und ich habe mir nichts mehr durch die Krankenschwester sagen lassen, was das Stillen betraf, (das war nämlich bei meiner ersten Tochter ein gravierender Fehler, Stillhütchen und so). Und ich habe mir eine stillfreundliche Hebamme gesucht, ist nicht jede. Vielleicht hilft es dir ein bisschen die Angst zu nehmen, es war beim zweitem Kind wirklich alles besser. Natürlich musste er auch an der Brust lernen zu trinken, aber die Tipps von Biggi sind natürlich wie immer sehr gut und gute Beratung vor Ort ist wirklich die halbe Miete. Also ich wünsche Dir alles Gute. Annett


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