Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, mein Sohn ist jetzt 4 Monate alt und seit ein paar Tagen spielt sich das Stillen so ab: zuerst trinkt er 2,3,4 Minuten ganz normal, dann wendet er sich ab, fängt an zu schimpfen, saugt wieder ein bisschen an, wendet sich ab, schimpft, usw....was könnte das bedeuten ??? Liebe Grüße, Beate
? Liebe Beate, das kann viele Ursachen haben. Angefangen bei einem sehr starken Milchspendereflex über Probleme mit dem Zahnen oder Ohrenschmerzen bis hin zu der in diesem Alter oft sehr weit verbreiteten Ablenkbarkeit. Vorsichtshalber solltest Du dein Kind von der Kinderärztin/arzt anschauen lassen, um eine medizinische Ursache ausschließen zu lassen. Es kann sein, dass bei deinem Sohn gerade die Zähne in den Kiefer einschieben und ihm das so große Unannehmlichkeiten beim Trinken verursacht, dass er deshalb immer wieder von der Brust ablässt. Hier kann es helfen, dass Du seine Zahnleisten etwas massierst und ihm ein (gekühltes) Beißspielzeug anbietest. Eine andere Möglichkeit ist ein sehr starker Milchspendereflex. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg Dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg-auf-Stillen". Dazu hältst Du Dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du Dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du Dein Baby von unten mit zwei Kissen in Deinem Schoß und lehnst Dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wickelst Du dein Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Du dein Kind auf diese Weise eingepackt hast, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Es gibt auch Phasen, in denen ein Kind extrem leicht ablenkbar sein kann und sich tatsächlich nur noch in einer ganz bestimmten Umgebung stillten lässt. Unter Umständen ist es bei deinem Kind auch solch eine Phase. Auch einen Wachstumsschub möchte ich nicht ausschließen. Du siehst, es kann sehr viele Ursachen geben und ich kann dir wirklich nur ans Herz legen, dein Kind von der Kinderärztin/arzt anschauen zu lassen und dich an eine Kollegin vor Ort zu wenden, die euch beide sehen kann und dadurch naturgemäß viel gezielter weiterhelfen kann. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin raus. LLLiebe Grüße Biggi
Die letzten 10 Beiträge
- Nicht stillen aufgrund von großer Brust?!
- Plötzliches Stillenende nach Krankheit?
- Schlafzyklen nicht alleine verbinden
- Abends immer Stillprobleme
- 8 Wochen Baby stillt nicht
- Milchbildung und Stillen
- Örtliche Betäubung - Auswirkung auf die Muttermilch
- Stillrhytmus Neugeborene
- Plötzliches Abstillen
- Schilddrüsenwerte und stillen