Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, ich stille unseren Floh (14 1/2 Monate) noch früh nach dem Aufwachen und abends (nur noch so - mal mag er mehr, mal weniger). Er wacht meistens zwischen 6.00 h und 6.30 h auf, trinkt dann (ca. 4-5 Minuten) und schläft (meistens...) selig nochmal ein, ich lege ihn nochmal in sein Bettchen und er (und ich :-)) schlafen dann nochmal bis 7.30 h/7.45 h. Wenn das so klappt, ist er auch den ganzen Tag über sehr ausgeglichen und macht nach dem Mittagessen nochmal einen Mittagsschlaf und alles ist o.k. Schläft er nach dem Stillen nicht mehr ein (was auch manchmal vorkommt), ist er also ab 6.00 h wach, ist der ganze Tag durcheinander. Er ist einfach noch nicht richtig ausgeschlafen, ist quengelig und schläft meistens so gegen 11.00 h ein. Dann ist er allerdings zur Mittagsschlaf-Zeit (logischerweise) nicht müde, schläft dann später und ist dann natürlich zur normalen Bettgeh-Zeit auch noch nicht müde. Kurz gesagt: Dann ist alles durcheinander. Nicht nur für mich, ich merke auch, dass es ihm einfach besser geht, wenn der Tagesablauf wie oben beschrieben "geklappt" hat - Ausnahmen gibt es natürlich immer, das ist klar! Meine eigentliche Frage ist jetzt eigentlich: Wenn ich mal nicht mehr stille, wird er wahrscheinlich immer nicht mehr einschlafen. Was meinst Du, wie lange kann ich dieses "Morgenritual" noch beibehalten (eigentlich will ich ja noch nicht abstillen) - ich mache mir einfach Gedanken, wie es dann "werden wird". Liebe Grüße Biggi
Liebe Biggi, so lange ihr beide das Stillen genießt, brauchst Du nicht ans Abstillen zu denken. Sicherlich wird sich ein neues Ritual finden, wenn Du nicht mehr stillst, aber so lange es so gut klappt, solltest Du dir darüber keine Gedanken machen. Die aktuellen Empfehlungen von WHO (Weltgesundheitsorganisation) und AAP (Amerikanische Akademie der Kinderärzte) lauten möglichst sechs Monate ausschließliches Stillen bzw. Muttermilchernährung und insgesamt mindestens zwei Jahre (WHO) bzw. mindestens ein Jahr (AAP) stillen. Bei beiden Organisationen wird KEINE Alterbegrenzung nach oben angegeben, sondern es heißt „danach (nach einem bzw. zwei Jahren) solange Mutter und Kind es wollen". Das Stillen länger als sechs Monate hat Vorteile für Mutter UND Kind. Ich hänge dir jetzt einmal ein paar Artikel zum Thema Langzeitstillen an. Ich hoffe, es ist dir nicht zuviel Lesestoff. LLLiebe Grüße Biggi Gesundheitliche Vorteile des Stillens für die Mutter Immer wieder wird betont, dass Stillen die gesündeste und beste Ernährungsform für das Baby ist, die sich auch langfristig auf die Gesundheit des Kindes auswirkt. Stillen bietet aber auch Vorteile für die Gesundheit der Mutter. Stillen und Brustkrebsrisiko Es gibt mehrere Studien, die belegen, dass Stillen das Brustkrebsrisiko senken. Dabei muss allerdings unterschieden werden zwischen „Traditionellem Stillen" und „Sporadischem Stillen". In Bezug auf die langfristige Gesundheit der Mutter unterscheidet sich sporadisches Stillen nicht vom Nicht-Stillen. Traditionelles Stillen: Baby-gesteuertes Stillen durch die Nacht/Co-Sleeping ohne Uhr oder Waage kein besonderer Rhythmus Dauer: mindestens ein Jahr Sporadisches Stillen: fester Rhythmus lange Stillpausen nachts zeitgesteuertes Stillen wie Flaschenfütterung nur wenige Wochen Hongkong 1977: Einseitiges Stillen der Fischerinnen schützt sie nur vor Brustkrebs auf dieser Seite. (Ing, Petrarkis Ho 1977) Shanghai 1988, Beijing 1988: Langes Stillen (> 12 Monate) schützt vor Brustkrebs. (Tao, Yu, Ross & Xiu 1988; Yuan, Xu, Ross, Gao & Henderson 1988) Japan 1990: Nicht-Stillen oder nur kurz Stillen ( 10 Monate) Newcomb, Storer, Longnecker, Mittendorf, Greenberg et al. 1994) nach einem Vortrag von Dr. Med. Friederike M. Perl „Die Auswirkungen von Stillaktivität auf die langfristige Gesundheit von Frauen", Hannover, März 1999 Stillen und Osteoporose Stillen schützt vor Osteoporose. Die komplexen Einflüsse des Stillens auf den Knochenstoffwechsel wirken sich darauf aus, dass es trotz des niedrigeren Östrogengehaltes insgesamt eine Stabilisierung zu kommen scheint und dadurch langfristig das Risiko von Knochenbrüchen verringert wird. Interessant ist in diesem Zusammenhang das folgende Ergebnis einer Studie: Eine vermehrte Kalziumaufnahme aus dem Darm ist eine physiologische Anpassung der Mutter, um den Kalziumbedarf während der Stillperiode zu decken. Diese Fähigkeit wird aber erst nach dem Abstillen oder dem Wiedereinsetzen der Menstruation deutlich. Die vermehrte partielle Kalziumsaufnahme nach dem Abstillen kann einen Zusammenhang mit einer Zunahme der Knochendichte der Lendenwirbelsäule innerhalb von sechs Monaten nach dem Abstillen haben. Kalkwarf, H.J. et al. Intestinal calcium absorption of women during lactation and after weaning. Am J Clin Nutr 1996: 63(4):526-31 zusammengefasst von Denise Both erschienen im buLLLetin 04/99 Neue Studie zum Thema Stillen und Übergewicht bei Kindern Eine kürzlich in Bayern durchgeführte Studie (die derzeit größte dieser Art) befasst sich mit dem Thema „Übergewicht bei Kindern". Im Rahmen dieser Untersuchung wurden mehr al 9000 Kinder von der Geburt bis zum Alter von sechs Jahren beobachtet. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass gestillte Babys ein geringeres Risiko für Gewichtsprobleme im Kindesalter haben. Die Ergebnisse dieser Studie könnten eine wichtige Rolle bei der Förderung des Stillens in den Industrienationen spielen. Bei der Durchführung der Untersuchung wurden die folgenden Faktoren berücksichtig: • Geburtsgewicht des Kindes? • Seine Essgewohnheiten? • Der Soziale Status der Familie? • Wie alt sind seine Eltern und Geschwister? • Wie viel Bewegung hat das Kind im Freien? • Hat das Kind ein eigenes Zimmer? Es ergaben sich Hinweise darauf, dass eine drei- bis viermonatige Stillzeit die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind mit sechs Jahren übergewichtig ist um 33 % verringert. Kinder, die sechs Monate lang ausschließlich gestillt wurden, hatten ein um 43 % geringeres Risiko, bei einer Stillzeit von mehr als einem Jahr war das Risiko sogar um 72 % geringer. Die Wissenschaftler glauben, dass das Stillen auch eine Rolle bei der Verhütung von Übergewicht im Erwachsenenalter spielt. Bei mit künstlicher Säuglingsnahrung gefütterten Kindern lässt sich ein höherer Insulinspiegel im Blut nachweisen, der zu vermehrten Fettablagerungen beitragen könnte. Der Fett- und Eiweißgehalt der Muttermilch unterschiedet sich deutlich von dem der künstlichen Säuglingsnahrung. Muttermilch enthält genau die Eiweißmenge, die ein Baby braucht. Die Eiweiße in der Mutermilch können vom Körper leichter aufgenommen werden, als die in künstlicher Säuglingsnahrung enthalten sind. So wird bei gestillten Kindern kein Eiweiß gespeichert, das später in Fett umgewandelt wird und dadurch verringert sich das Risiko für Übergewicht. Die Verhütung von Übergewicht bei Kinder dürfte eine sinnvolle Maßnahme zur Vorbeugung gegen spätere Herzkrankheiten sein. Zudem sind Maßnahmen zur Gewichtsreduzierung bei Kindern teuer und vielfach nicht erfolgreich. Nach einer Presseerklärung der La Leche League International vom 29. Juli 1999 Empfehlungen der Amerikanischen Akademie der Kinderärzte Ausgiebige Untersuchungen haben ergeben, dass Stillen und Muttermilchernährung zahlreiche Vorteile für das Baby, die Mutter, die Familie und die Gesellschaft haben. Stillen und Muttermilchernährung verringern das Risiko einer Vielzahl von akuten und chronischen Krankheiten. Studien in den USA, Kanada, Europa und anderen Industriestaaten zeigen eindeutig, dass Muttermilch das Auftreten und/oder den Schweregrad von Durchfallerkrankungen, Erkrankungen der unteren Atemwege, Mittelohrentzündungen, Bakteriämie, bakterieller Meningitis, Botulismus, Harnwegsinfektionen und Nekrotisierender Enterokolitis verringern. Es gibt mehrere Studien, die einen möglicherweise durch Muttermilch hervorgerufenen Schutz vor dem Plötzlichen Kindstod (SIDS), insulinabhängiger Diabetes Mellitus, Morbus Crohn, allergischen Erkrankungen sowie weiterer chronischer Erkrankungen des Verdauungssystemes belegen. Aufgrund dieser und weiterer Erkenntnisse hat die Amerikanische Akademie der Kinderärzte (AAP) die folgenden Empfehlungen zum Thema Stillen und Muttermilchernährung herausgegeben: • Muttermilch ist für alle Kinder, mit wenigen Ausnahmen, als bevorzugte Nahrung zu betrachten. Wenn das direkte Stillen nicht möglich ist, sollte das Kind mit abgepumpter Muttermilch ernährt werden. Bevor gegen das Stillen entschieden wird oder ein vorzeitiges Abstillen empfohlen wird, sollten die Vorteile des Stillens sorgfältig gegenüber den Risiken, die das Vorenthalten der Muttermilch birgt, abgewogen werden. • Mit dem Stillen sollte so bald wie möglich nach der Geburt begonnen werden. Mutter und Kind sollten möglichst nicht voneinander getrennt werden. • Neugeborene sollten gestillt werden wann immer sie Zeichen von Hunger zeigen, etwa 8 bis 12mal in 24 Stunden. Schreien ist ein sehr spätes Hungerzeichen. • Es sollte nur nach ärztlicher Anweisung zugefüttert werden und Beruhigungssauger sollten zumindest so lange vermieden werden, bis sich die Stillbeziehung eingespielt hat. • Am zweiten bis vierten Lebenstag sollte das Kind von einem Kinderarzt untersucht werden. Zu dieser Untersuchung gehört auch eine Überprüfung des Stillens. • Stillen ist die ideale Ernährung während der ersten sechs Monate. Kinder, die vor dem ersten Geburtstag abgestillt werden, sollten keine Kuhmilch sondern adäquate künstliche Säuglingsnahrung erhalten. Es wird empfohlen mindestens ein Jahr lang zu stillen, danach so lange die Mutter es möchte. • In den ersten sechs Monate sind grundsätzlich kein Wasser, Saft oder andere Nahrung zusätzlich zur Muttermilch erforderlich. Für manche Kinder können in diesem Zeitraum Vitamin-D- und Eisengaben notwendig sein. Fluoride sollten gestillte Kinder im ersten Lebenshalbjahr nicht erhalten. • Bei einem Krankenhausaufenthalt von Mutter oder Kind sollte alles getan werden, um das Stillen weiterhin zu ermöglichen.
Mitglied inaktiv
Bekommt er eigentlich für sein Alter genug Milch mit dem morgentlichen und abendlichen (sporadischen) Stillen und einer Portion Milchbrei am Abend? Biggi
Liebe Biggi, im zweiten Lebensjahr braucht ein Kind etwa 350 ml Milch und 20 g Käse pro Tag, um seinen „Milchbedarf“ zu decken. Diese Mengen können zum Beispiel mit einer Scheibe Käse, einem kleinen Joghurt und einer Tasse Milch erreicht werden. Ich weiß nicht, wie viel Milch dein Kind beim Stillen trinkt, denke aber schon, dass der Bedarf gedeckt wird. LLLiebe Grüße Biggi
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