Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Mittagsbrei und was dann?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Mittagsbrei und was dann?

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, ich hab mal wieder eine Frage zur Beikost: Unser Sohnemann bekommt zur Zeit als Beikost Mittags eine Mischung aus Karotten, Apfel, Kartoffel und 1 Eßl. Sonnenblumenöl. Leider klappt es noch immer nicht so recht mit der Verdauung und er hat regelmäßig Verstopfung. Hier will ich jetzt mal auf Pastinaken ausweichen und die Karotten weglassen. Außerdem mache ich mir Gedanken um weitere Beikost. Normalerweise wird ja empfohlen als 2. Brei einen Getreide Milchbrei am Abend zu geben. Da kann ich mich aber nicht so ganz mit anfreunden. Geht stattdessen abends auch ein Milchfreier Getreide Obst Brei? Oder soll ich den Brei mit Pre Milchnahrung anrühren. Oder zusätzlich Abends einfach noch stillen? Ich werde mit dem Abendbrei zwar erst in nem Monat anfangen, möchte eben nur wissen wie, was wann und soweiter. Hätte im übrigen nie gedacht das die Ernährung eines Säuglings so schwierig ist. Da lobe ich mir doch die Zeit bisher... in der ich ausschlißelich gestillt habe. Bestimmt weißt Du mir auch hier wieder einen Rat? Lieber Gruß Andrea


Biggi Welter

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? Liebe Andrea, was glaubst Du wie oft ich diesen Seufzer „ach was war alles so einfach, als das Baby ausschließlich gestillt wurde" höre:-). Aber keine Angst, so schwierig ist das mit der Beikost nun auch wieder nicht. Du kannst nicht nur mit einem milchfreien Brei weitermachen, es ist sogar sinnvoll mit etwas anderem als Milchbrei anzufangen, denn Milch bekommt dein Kind ja über das Stillen. Es ist sogar möglich ein Kind nach dem ersten Geburtstag milchfrei zu ernähren, wenn die übrige Ernährung darauf abgestimmt ist (und es möglichst noch bis zum zweiten Geburtstag gestillt wird). Der Mensch ist das einzige Säugelebewesen, das nach dem Abstillen noch Milch einer anderen Art zu sich nimmt und in anderen Kulturen wird vollständig auf Fremdmilch verzichtet, ohne dass die Menschen dort deswegen Mangelerscheinungen haben. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird häufig genug gestillt, dann muss keine andere Milchmahlzeit und auch kein Milchbrei gegeben werden und es ist kein Problem, wenn Du deinem Kind einen milchfreien Getreidebrei oder eine Gemüse- oder Obstmahlzeit anbietest. Es steht auch nirgends festgeschrieben, dass die Abendmahlzeit immer ein Milchbrei sein muss und Du musst auch nicht als nächstes eine Mahlzeit am Abend einführen. In welcher Reihenfolge die Stillzeiten durch andere Mahlzeiten ersetzt werden, bleibt jeder Mutter selbst überlassen. Es wird lediglich empfohlen neue Nahrungsmittel nicht am Abend einzuführen, da dann eventuelle Unverträglichkeitsreaktionen in die Nacht fallen können und nach Möglichkeit sollten nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Mahlzeiten direkt nacheinander ersetzt werden. Richte dich nach eurem Alltag, denn das langfristige Ziel ist ja das gemeinsame Essen am Familientisch. Viele weitere Tipps rund um das Thema Beikost findest Du in dem Infoblatt „Babys erste feste Nahrung". LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo Andrea, mir gings auch so wie Dir. Meine Kleine (8 Monate) ist allergiegefährdet und deshalb will ich möglichst im ersten Jahr keine künstliche Säuglingsnahrung nehmen und sonst nur HA. Ich gebe den milchfreien Obst-Getreidebrei nachmittags (mit Hirse) und stille abends. Das klappt ganz gut. Viele Grüße Babsi


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