Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Mini-Portionen...

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Mini-Portionen...

Mitglied inaktiv

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Ich brauche dringend einen Rat. Meine 7 Monate alte, allergiegefährdete Tochter wurde 6 Monate lang voll gestillt, seit einem Monat füttern wir mittags zu. Zunächst gab es Pastinakenbrei, den sie in der ersten Woche auch gut akzeptierte und schnell auf 100 g Essmenge kam. Nachdem ich nach 10 Tagen Kartoffel dazugegeben habe, ging ihre Essmenge schnell zurück. Als sie anfing, schon nach 2-3 Löffeln das Essen zu verweigern, habe ich in Absprache mit meiner Hebamme auf Karotte-Kartoffel umgestellt. Am ersten Tag aß meine Tochter dann auch wieder 100 g, innerhalb weniger Tage reduzierte sich das schnell wieder. Inzwischen haben wir uns auf mühsam eingetrichterte 50-60 g täglich eingependelt, die sie von Tag zu Tag unwilliger isst. Inzwischen weiß ich gar nicht mehr, was ich machen soll... weiterfüttern und hoffen, dass es besser wird? Eine neue Gemüsesorte dazu nehmen? Fleisch dazu? Obwohl sie die Bio-Puten-Beimischung komplett verweigert hat... Langsam mache ich mir Sorgen, dass meine Tochter die erforderlichen Nährstoffe nicht mehr bekommt. Ich muss noch dazu sagen, dass meine Tochter ohnehin ein "Essproblem" hat. In der ersten Lebenswoche hat sie so stark abgenommen, dass Kinderarzt und Hebamme dringend dazu rieten, sie alle 2-3 Stunden anzulegen, wobei sie aber immer nur 3-4 Minuten trank. An den kurzen Trinkzeiten hat sich nichts geändert, sie ist nach wie vor auch recht dünn. Außerdem meldet sie sich noch immer nicht von selber, wenn sie Hunger hat - das "wann meldet sie sich"-Experiment habe ich allerdings nach 7 Stunden abgebrochen... Wie soll ich beim Füttern weiter vorgehen?


Biggi Welter

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? Liebe Sasih, bitte bewahren Sie jetzt Ruhe und Geduld. Es ist vollkommen normal, dass es Aufs und Abs bei der Beikost gibt und es hat keinen Sinn ein Kind zum Essen zwingen zu wollen. Bei einem Kampf ums Essen gibt es so gut wie immer nur Verlierer und sehr rasch ist der Grundstein für eine Essstörung gelegt. Ihr Kind darf essen, aber es muss nicht essen. Dass Ihr Kind eher zu den dünneren Menschen gehört, bedeutet nicht zwangsläufig, dass ihm etwas fehlt. Vielleicht ist es schlicht und ergreifend ein „dünner Typ". Wie schauen denn Sie und der Vater des Kindes aus und wie haben Sie als Kinder ausgesehen? Es gibt auch Kinder, die sehr wohl essen würden, aber absolut keinen Brei wollen. Viele Kinder hassen es auch gefüttert zu werden und wollen selbst essen. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden, denn schließlich lässt sich sehr viel an fingergerechter Nahrung anbieten und außerdem hat es den Vorteil, dass diese Kinder in aller Regel sehr bald sehr gut selbst mit Besteck umgehen können und so problemlos am Familientisch mitessen können. Probieren Sie es doch einmal mit fingergerechter Nahrung und lassen Sie Ihr Kind selbst essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse- und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Versuchen Sie das einmal und setzen Sie auch auf das Nachahmungsbedürfnis der Kinder. Zusammen mit ein paar anderen Kindern oder auch Erwachsenen macht Essen mehr Spaß. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo, ich kann Dich gut verstehen, mir geht (ging) es nämlich genau so! Ich habe auch mit 6,5 Monaten versucht Beikost einzuführen, was auch die ersten Tage prima klappte und ich hatte das Gefühl, das Silas das gerne mag. Aber nach ein paar Tagen war es vorbei, ich denke, es war einfach der Spaß am Neuen! Also habe ich wieder aufgehört und weitergestillt und es immer mal wieder probiert, aber er mag das einfach noch nicht. Übrigens ist Silas mittlerweile 8,5 MOnate alt und wird bis auf ein paar Ausnahmen (er probiert gerne mal von unserem Essen, aber natürlich nur Miniportionen und abends ist er ab und zu mal etwas Griesbrei mit Banane) noch voll gestillt. Um die Nährstoffe brauchst Du Dir eigentlich keine Gedanken zu machen, denn gerade bei Allergikerkindern wird vollstillen sogar bis zum 10. Lebensmonat empfohlen; und ich persönlich kenne sogar ein paar Frauen, die 1 Jahr vollgestillt haben! Aber ich denke da wird Biggi auch noch etwas zu sagen! LG, Tina


Mitglied inaktiv

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Hallo, vielleicht ißt dein Kind ja gern Obst - schon probiert? Am Anfang hat sich mein Sohn mit Gemüse und auch schwer getan. Allerdings hatten ich auch mit dem Obstfüttern angefangen. Ich habe dann immer beim Gemüse zwischendurch einen Löffel Obst gegeben oder das Gemüse in das Obstgläschen getunkt und so den ersten Geschmack versteckt. Etwas gemein - aber es hat geholfen. Gruß Gudrun


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