Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milchzuckerunverträglichkeit?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Milchzuckerunverträglichkeit?

Mitglied inaktiv

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Hallo an alle! Mein Sohn ist jetzt 5 Monate alt und leidet seit 2 Wochen an Durchfall. Da er keine weiteren Beschwerden hat, bin ich heute erst zum Kinderarzt gegangen. Er meinte, dass es sich "wahrscheinlich" nicht um eine Infektion handelt, denn das wäre nach einer Woche abgeklungen. Er tippt auf eine Milchzuckerunverträglichkeit und um folgendes zu behandeln, müsse ich mindestens 3 Stillmahlzeiten mit einer milchzuckerfreien Nahrung (z.B.Sojamilch) ersetzten. Mein Problem ist jetzt, dass ich aber nicht so schnell abstillen will und es auch praktisch schwierig wird (keine Akzeptanz von Flasche und wie soll ich plötzlich 3 Stillmahlzeiten auf einmal ersetzen?). Hat jemand einen Rat für uns oder ein ähnliches Problem? Wäre über jeden Tip dankbar! Grüße von Jessi und Louis


Biggi Welter

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? Liebe Jessi, Eine Laktoseunverträglichkeit im Säuglingsalter ist extrem selten und hätte in früheren Zeiten das Todesurteil für ein Baby bedeutet. Es gibt eine seltene Stoffwechselkrankheit, die Galaktsosämie, bei der das Kind keine Laktose verstoffwechseln kann und dann auch nicht (oder in manchen Fällen eingeschränkt) gestillt werden kann. Im Allgemeinen ist es so, dass sich die Unfähigkeit Laktose zu verstoffwechseln erst mit zunehmendem Alter und der immer weiter abnehmenden Bildung von Laktase entwickelt, wie wir es von vielen Bevölkerungsgruppen gerade in Asien kennen. Selten ist dies jedoch vor dem fünften Lebensjahr der Fall. Eine vorübergehende Laktoseintoleranz kann sich im Säuglingsalter nach schweren Magen-Darm-Infekten entwickeln, bei der muss normalerweise nicht abgestillt und auch keine Stillpause o.ä. eingehalten werden, sondern es wird einfach weiter gestillt. Ich würde eine zweite ärztliche Meinung von einer Kinderärztin/arzt mit Erfahrung mit Stillkindern einholen. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallöchen, was der da von sich gibt ist totaler Blödsinn. Erstens kann ein Infekt durchaus sehr viel länger dauern als nur zwei Wochen. Mein Sohn hatte Rotaviren, dabei dauerten die Durchfälle vier Wochen an. Dann: Ist es überhaupt Durchfall? Wie häufig macht er in die Windel? Stinkt es sehr? Ist es fast nur wie Wasser? Und zuguterletzt, selbst WENN er eine Laktoseunverträglichkeit hätte, würde es KEINEN Sinn machen, ihm nur drei Mahlzeiten einer anderen Nahrung zu geben. Das müsste dann total sein, rigoros gar keine Mutter- oder sonstige Laktosehaltige Milch mehr! Tja, so weit so schlecht. Bei einer bewiesenen Laktoseunverträglichkeit besteht immer noch die Möglichkeit, dem Baby ein Enzym zuzuführen, welches die Verwertung von Laktose wieder möglich macht. Babys mit Laktoseunverträglichkeit gedeihen schlecht bis gar nicht... Mein Tipp: Gehe zu einem anderen Arzt, wenn WIRKLICH der Verdacht auf eine Unverträglichkeit besteht, bestehe darauf, dass es kontrolliert und bewiesen wird! Liebe Grüße Steffi


Mitglied inaktiv

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Hallo, vielen Dank für deine schnelle Antwort! Ich hatte einen Magen-Darm-Infekt und einen Tag später begann der Durchfall von meinem Sohn. Deshalb war ich mir sicher, dass er auch daran erkrankte. Der Kinderarzt hat auch keine Stuhluntersuchung vorgenommen. Ich werde wahrscheinlich den Kinderarzt wechseln, denn er liefert für mich keine nachvollziehbare Erklärung die Mahlzeiten nur teilweise zu ersetzen. Vielen Dank nochmal! Jessi


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