Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milchunverträglichkeit

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Milchunverträglichkeit

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Hallo Biggi ! Meine Tochter ist jetzt 6,5 Monate alt und ich beabsichtige so langsam auf Beikost umzusatteln.Derzeit stille ich noch 6-7 mal. Mit 8 Wochen habe ich meiner Tochter Pre-Nahrung gegeben, da ich dachte sie wäre nicht satt geworden. Ca. 4 Stunden später hat sie sich komplett erbrochen. Mit 6 Monaten habe ich ihr einen Brei mit normaler Milch angerührt, den sie auch nach zwei Stunden wieder erbrochen hat. Heute weiß ich, daß Kuhmilch erst mit einem Jahr gegeben werden soll. Vor ca, zwei Wochen habe ich dann den Abendbrei mit Pre-´Nahrung, selbstgekochten Apfelmus und Grieß angemacht. Wieder hat Jolie nach ca. 2 Stunden gebrochen. Was könnte die Ursache sein? Verträgt sie keine "Kunstmilch"? Was gibt es für Alternativen? Weiterhin habe ich das Problem, daß sie absolut nicht aus der Flasche trinken möchte, nur aus ihrer Schnabeltasse. Wie ersetzte ich die Brustmahlzeit am Morgen/am Abend ?? Ich muß in 6 Wochen wieder voll arbeiten gehen und hatte mir eigentlich vorgenommen bis dahin abgestillt zu haben, sonst hat mein Mann ein ernsthaftes Problem mit unserer Tochter. Vielen Dank für deinen Rat.


Biggi Welter

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Liebe Jolie06, am besten besprichst Du mit deinem Kinderarzt, welche Milch Du geben solltest, denn er kennt dein Baby und kann auch beurteilen, ob eine Unverträglichkeit besteht. Viele Stillkinder verweigern die Flasche und zwar erstens, weil sie mit dem ungewohnten Gefühl des künstlichen Saugers nichts anfangen können und zweitens weil sie nicht wissen, wie sie aus einer Flasche trinken müssen, denn die Technik zwischen Sauger und Brust unterscheidet sich ganz erheblich. Ein Baby muss erst lernen, was sie mit dem Sauger tun soll und mit welcher Technik es aus der Flasche trinken muss. Dazu kommt, dass es sich denkt "Was soll ich denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". Daher funktioniert es oft besser, wenn nicht die Mutter die Flasche gibt, sondern der Vater, die Oma, ein Babysitter usw. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Du kannst versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken mag. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Manchmal hilft es auch, dem Baby den Sauger nicht in den Mund zu stecken, sondern so wie beim Stillen durch Berührung mit der Brustwarze der Suchreflex ausgelöst wird, mit dem Sauger die Unterlippe des Babys zu berühren und zu warten, bis es den Sauger selbst nimmt. Es kann auch helfen, den Sauger mit Hilfe von warmem Wasser auf Körpertemperatur zu bringen. Weitere Tipps sind: o das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln o den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen o verschiedene Saugerformen und Lochgrössen ausprobieren o verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen o versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern o geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Geduld dürfte das Wichtigste sein. Dein Baby wird es schon noch lernen. LLLiebe Grüße Biggi


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