Mitglied inaktiv
Ich stille meine 11 Wochen alte Tochter trotz Schwierigkeiten noch immer voll. Seit 4 Wochen verwende ich Saughütchen, da sie davor immer kürzer und hektischer getrunken hat. Danach ging es viel besser, doch in den letzten Tagen ist es wieder schwieriger geworden. Wenn sie - nach meiner Einschätzung - nicht hungrig ist, weigert sie sich mit ihrem ganzen Körper, anzusaugen. Wenn das gelungen ist, dann hat sie bis vor kurzem immer ca. 15 - 30 Minuten getrunken. Da ich vermutlich einen starken Milchspendereflex habe, habe ich ihr meistens nur eine Brust gegeben. Bis jetzt hat sie tagsüber ca. alle 3 Stunden gut getrunken, doch jetzt werden die Abstände immer größer. Sie hatte Geburtsgewicht 2,88, letzte Woche hatte sie 4 kg (die Gewichstzunahmen waren mal viel, mal wenig). Frage: kann es sein, dass sich ihr Trinkverhalten und meine Milchzusammensetzung jetzt so geändert haben, dass sie mit kürzerer Stilldauer und auch längeren Stillpausen genug zu sich nimmt? Danke, Barbara
? Liebe Barbara, es gibt zwei Möglichkeiten: entweder Ihr Baby hat einfach gelernt, relativ viel Milch in recht kurzer Zeit zu trinken und hat deshalb jetzt längere Pausen oder - und das wäre die schwierigere Situation - es ist durch die Stillhütchen zu einem neuen Problem gekommen. Das wichtigste ist jetzt als erstes, das Gedeihen der Kleinen zu beobachten, um sicher zu sein, dass sie genügend Muttermilch bekommt. Schauen Sie Ihr Kind doch bitte einmal in Hinblick auf die folgenden Anzeichen an: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Dies sind die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby und solange diese Kriterien erfüllt sind, ist davon auszugehen, dass das Kind die Milch, die es braucht auch bekommt. Wobei mir zur Zeit noch der Punkt nasse Windeln besonders wichtig ist. Sollten wider Erwarten diese Punkte nicht erfüllt sein, dann wenden Sie sich am besten an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und besprechen mit ihr, was Sie tun können, um Ihre Milchmenge wieder an den Bedarf Ihres Kindes anzupassen. Ohnehin halte ich es für sinnvoll, wenn Sie sich an eine Kollegin vor Ort wenden, die sich anschauen kann, wie Ihr Kind sich an der Brust verhält. Die Kollegin kann Ihnen im direkten Kontakt dann gezielte Tipps geben, wie Sie zu einer harmonischen Stillbeziehung finden können. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi! Danke für die ausführliche Antwort. Ich komme aus Wien, PLZ 1100 - hast du da auch Kontakte? Meiner Meinung nach gedeiht sie gut, heute waren die Abstände wieder 2-3 1/2 Stunden und auch die Stillsituationen waren wieder entspannender. Doch vielleicht liegt es wirklich an der Anlegetechnik und eine erfahrene Stillberaterin kann mir da helfen. Danke jedenfalls und ich bin wieder optimistischer. Barbara
? Liebe Barbara, in Wien gibt es eine ganze Reihe von LLL-Stillberaterinnen: Sabine Vigar Tel.: 01-9530112 Maria Wiener Tel.: 01-5458030 Andrea Diawara Tel.: 01-8036927 Barbara Hub-Siegl Tel.: 0699-10238839 Veronica Paulovics Tel.: 01-8764525 LLLiebe Grüße Biggi Welter
