Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milchüberproduktion und enormer Milchspendereföex

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Milchüberproduktion und enormer Milchspendereföex

Lisa210234

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Hallo, ich habe eine Frage wie ich meine Milchüberproduktion und meinen Milchspendereflex in den Griff bekomme. Folgende Situation beschäftigt mich derzeit… unser kleiner Schatz ist 23 Tage alt und bei bester Gesundheit. Ich hatte einen Kaiserschnitt und zwei Tage nach dem Kaiserschnitt setzte schon der Milcheinschuss ein. Ich habe mich sehr gefreut und bin auch immernoch sehr glücklich meine kleine voll stillen zu können. Nun zur Problematik… vor jedem stillen muss ich beide Brüste ausstreichen damit es der kleinen Maus nicht in den Mund schießt und sie deswegen spuckt. Das ist am Tag total machbar aber in der Nacht nicht so schön, da wir sie immer vorm stillen wickeln müssen. Würden wir das danach tun ist ihr das meist zu aufregend und sie spuckt dann. Also machen wir das vorher… mein Partner ist derzeit in Elternzeit mit Zuhause und übernimmt nachts das wickeln und in der Zeit streiche ich aus und dann stillen wir. Das klappt zu zweit super aber alleine wenn mein Partner dann wieder auf Arbeit muss… schwieriger. Mit der Hebamme haben wir besprochen das die kleine Nachts von alleine kommt und dann hat sie oft schon richtig Hunger und dann wickeln und ausstreichen zieht es sehr in die Länge, würde mir gerne das ausstreichen sparen. Sie bekomme ich meinen Körper dazu die richtige Menge zur Verfügung zu stellen? Extra kommt noch hinzu das ich schon meinen dritten Milchstau mit Fieber habe und das auch echt nicht so toll ist. :( Ich bedanke mich für ihre Hilfe. Liebe Grüße, Lisa


Biggi Welter

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Liebe Lisa, bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg Dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst Du Dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du Dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du Dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst Dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Wenn das gar nicht klappt, stille im Liegen. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst, verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade so viel Milch ausstreichen, dass Du Dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille Dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann Dein Baby auch schon an Deiner Brust trinken während es auf Deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) lass das Baby oft aufstoßen. vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Versuche überhaupt einmal verschiedene Stillpositionen, möglicherweise gefällt Deinem Baby die von dir bevorzugte Haltung nicht. Liebe Grüße Biggi


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