Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

milchproblem...

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: milchproblem...

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Liebe Biggi, ich hoffe Du kannst mir auch dieses Mal helfen... Ich stille meine Tochter (15 Wochen) voll. Es klappt alles wirklich super gut. Maja ist auch ein sehr sehr ausgeglichenes zufriedenes Baby, das so gut wie nie schreit. Jetzt mein Problem: Maja hat ca. 4 Stillmalzeiten (innerhalb 24 Std.) Sie schläft nachts ca. 10-12 Std. und tagsüber kommt sie alle 4-5 Std. Sie wird nach Bedarf gestillt. Aber sie will nicht mehr Malzeiten. Jetzt waren wir bei der U4 und sie hat leider in 4 Wochen nur 400 gr. zugenommen. Ihr Geburtsgewicht war 2780gr. danach hat sie kräftig zugelegt (im 2. Monat hat sie pro Woche 200 gr. zugenommen). Ihr jetztiges Gewicht : 5170 gr / 59 cm /39,5 Kopf Mein KA, übrigens ein Arzt dem ich wirklich vertraue, meint ich soll mir mal keine allzu großen Sorgen machen, halt versuchen sie öfter anzulegen. Aber auf jeden Fall voll weiterstillen (ohne zufüttern). Ich schaffe es schon auf 5 Malzeiten (innerhalb 24 Std.) zu erhöhen, aber mehr will sie einfach nicht. Wenn ich sie wecke, dann trinkt sie kurz und will dann aber eigentlich nicht. Sie wird auch pappsatt. D.h. an der Milchmenge kann es nicht liegen. Kann es sein, dass meine Milch einfach nicht nährstoffreich genug ist?? Was kann ich tun??? Tschuldigung, für meine lange Ausführung, aber das Problem belastet mich wirklich sehr. Vielen lieben Dank für Deine Antwort. Liebe Grüße Anja


Biggi Welter

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? Liebe Anja, herzlichen Glückwunsch zu diesem Kinderarzt! Der Rat des Kinderarztes ist genau richtig! Wenn ein Baby so selten gestillt wird und dann auch nicht gut zunimmt, dann liegt dies nicht daran, dass der Muttermilch Nährstoffe fehlen würden (es gibt keine „nicht nahrhafte" oder „zu dünne" Muttermilch), sondern schlicht und ergreifend daran, dass das Kind zu selten und zu wenig an der Brust trinkt. Es gibt so kleine „Schlafmützen", die tatsächlich ihren Hunger nicht anmelden und dann - und das ist das verhängnisvolle - sich an diesen Zustand des Hungerns gewöhnen können und so immer weniger trinken und demzufolge auch immer weniger gedeihen. In dieser Situation ist die Mutter gefragt. Du musst nun die Initiative ergreifen und dein Kind zum häufigeren Stillen anregen. Um ein schläfriges Babys aufzuwecken, haben sich die folgenden Techniken bewährt: Aufwecktechniken • Versuche das Baby aufzuwecken, wenn es sich in einem leichten Schlafstadium befindet. Achte auf rasche Augenbewegungen unter den geschlossenen Lidern, Bewegungen von Armen und Beinen, Saugbewegungen der Lippen und Veränderungen im Gesichtsausdruck deines Babys. • Dämpfe das Licht. Grelles Licht veranlasst das Baby, seine Augen zu schließen. • Lockere die Bettdecke oder nimm die Decke weg. • Bei warmen Raumtemperaturen zieh das Baby aus bis auf die Windel. Bei Temperaturen über 27° C nimmt die Saugaktivität ab. • Sprich mit dem Baby und versuche, Blickkontakt herzustellen. • Halte das Baby aufrecht. • Bewege das Baby sanft auf und ab, während Du es auf deinem Schoß hältst. Dabei hebst Du seinen Kopf, seine Schultern und seinen Körper an und beugst es in der Hüfte. Versuche niemals, das Baby in der Taille zu beugen, dadurch können innere Verletzungen hervorgerufen werden. Steigerung der Stimulation • Reibe oder klopfe den Rücken des Babys oder lass deine Finger an seiner Wirbelsäule entlang spazieren. • Wechsele die Windeln. • Massiere sanft Hände und Füße des Babys. • Verstärke den Hautkontakt mit deinem Baby. Massiere das Baby oder bade es. • Bewege die Arme und Beine des Babys wie bei „backe, backe Kuchen." • Reibe die Stirn und die Wangen des Babys mit einem kühlen, feuchten Waschlappen ab. • Lass deine Fingerspitzen um die Lippen des Babys kreisen. • Tropfe etwas ausgestrichene oder abgepumpte Muttermilch auf die Lippen des Babys. Das Interesse des Baby aufrecht erhalten • Die Hand, die die Brust abstützt, muss das Gewicht der Brust vom Kinn des Babys nehmen. • Wechsele die Seite, sobald das Baby das Interesse am Saugen verliert. Das heißt, Du nimmst es von der Brust ab, sobald es langsamer saugt und aufhört zu schlucken und legst es an der anderen Seite an. Diese Technik heißt Wechselstillen. • Wenn Du die Brustseite wechselst, lass das Baby dazwischen aufstoßen oder wickele es, um sein Interesse wach zu halten. • Versuche das Baby in der Unter-dem-Arm-Haltung statt der Wiegenhaltung zu stillen. • Massiere den Oberkopf des Babys beim Stillen in kreisenden Bewegungen. Selbstverständlich musst Du nicht alle diese Dinge durchführen, suche dir aus, was Du für erfolgversprechend hältst. LLLiebe Grüße Biggi


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