Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milchmenge beim Abpumpen.

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Milchmenge beim Abpumpen.

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Ich habe eigentlich zwei Fragen. Mein Sohn ist jetzt 9 Wo. alt kam als Frühchen zur Welt (34. SW) und war natürlich zu schwach zum stillen. Deshalb pumpe ich mit einer elektischen MEDELA-Pumpe ab. Ich kann machen was ich will aber leider bleibt die max. Milchmenge immer nur bei 100 ml gegen abend sogar weniger. Mein Sohn verlangt aber bei jeder Mahlzeit (6 am Tag) 100 ml. Was kann ich machen um die Menge zu erhöhen? Viel trinken (2-3 Liter/Tag) und häufigeres Pumpen haben nicht den gewünchten Erfolg gebracht. Oder geben wir unserem Sohn zuviel Milch? Geben wir ihm weniger schreit er wie am Spieß, deshalb geben wir ihm schon zusätslich PRE-Nahrung. Leider konnte oder wollte mein KiA mir auch nicht sagen wie viel ein Kind in seinem Alter Trinken darf. So jetzt ist meine Frage aber lang genug geworden. PS. Trotz mehrfacher Versuche habe ich es leider noch nicht geschafft meinen Sohn an die Brust zu gewöhnen. Flasche ist für ihn eben leichter Danke für die Antwort Michaela


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Liebe Michaela, ich möchte Ihnen dringend ans Herz legen, sich an eine Kollegin vor Ort zu wenden. Sie kann Ihnen beim Abpumpen zuSEHEN und kann Ihnen gezieltere Tipps geben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort und Ihre Postleitzahl nennen, kann ich Ihnen eine Beraterin heraus suchen. Sie könnte Ihnen auch dabei helfen, Ihr Baby an die Brust zurück zu führen. Wie oft am Tag pumpen Sie denn ab? Ich gebe Ihnen noch einige Tipps zum Abpumpen, aber es wäre auf alle Fälle besser, wenn Ihr Kind möglichst bald wieder selbst an der Brust trinken würde und Sie mit ihm ein sogenanntes Saugtraining machen würden. Meine Kolleginnen könnten Ihnen das zeigen! Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist neben einer Pumpe, die zu Ihnen passt, das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex auszulösen, können Sie einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen: Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der Ihre Arme in einer bequemen Haltung stützt und es Ihnen ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen). Störungen so gering wie möglich halten. Sie sollten z.B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was Sie brauchen könnten bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann Ihren Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch helfen: Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Sie duschen warm. Da Wärme entspannend wirkt, sollten Sie sich eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder sich in die Nähe einer Heizquelle setzen. Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Sie angespannt sind. Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen. Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem Sie das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrechen, Ihre Brust massieren und dann wieder pumpen. (Bei der La Leche Liga Deutschland können Sie das Infoblatt "Die Marmet-Methode" über das Handausstreichen und Massieren der Brust bestellen) Rhythmische Bewegungen beim Abpumpen um das Saugverhalten des Babys nachzuahmen. Beim Saugen übt das Baby einen sanften, rhythmischen Druck auf die Milchseen aus während es einen Sog aufbaut. Um Ihren Milchspendereflex möglichst wirkungsvoll anzuregen, sollten Sie versuchen, das Saugverhalten Ihres Babys an der Brust nachzuahmen. Sie werden nicht alle o.g. Vorschläge verwirklichen können, suchen Sie sich das aus, was Sie für sich als angenehm und gut empfinden. Das Trinken an der Brust erfordert eine ganz andere Technik als das Trinken an einem künstlichen Sauger. Wenn Ihrn Baby dann auch noch einen Schnuller bekommt, dann wird die Sache noch schwieriger. Doch nun die gute Nachricht: eine Saugverwirrung kann überwunden werden und Ihr Baby kann wieder lernen richtig an der Brust zu trinken. Da diese Rückführung einiges an fachlicher Unterstützung erfordert, wäre es wirklich besser, wenn Sie eine Beraterin vor Ort betreuen würde Bei einem gesunden, voll ausgetragen und gut gedeihenden Baby kann auf die folgende Art vorgegangen werden: 1. Tag: Keine Flaschen, keine Brust An diesem Tag erhält das Baby seine Nahrung über eine alternative Fütterungsmethode (z.B. Pipette, Löffel, Becher, bei Hohlwarzen KEINE Fingerfütterung). Wenn eine Pipette oder ein Becher benutzt werden, sollte das Baby aufrecht auf dem Schoß gehalten werden, um ein Verschlucken und Einsaugen von Flüssigkeit in die Lunge zu vermeiden. 2. Tag: Keine Flaschen, die Brust wird nur zum Trösten angeboten Jetzt ist das Baby möglicherweise bereit, dicht an der nackten Brust der Mutter gehalten zu werden, während die Nahrung verabreicht wird. Die Mutter kann dem Baby die Brust nach jedem Füttern zum Trost anbieten, ebenso, wenn sie merkt, dass das Baby saugen möchte. Dreht es sich von der Brust weg, kann es „gebündelt“ (mit rundem Rücken in eine Decke gewickelt) und beruhigt werden, bevor ihm die Brust wieder angeboten wird. Das Baby braucht möglicherweise noch einen weiteren Tag, bevor es bereit ist, auf die Brust überzugehen. Es sollte nicht gezwungen werden. Übergang zur Brust: Akzeptiert das Baby die Brust zur Beruhigung, kann die Mutter versuchen, es zu stillen und zwar eine halbe Stunde bevor es wahrscheinlich richtig hungrig ist. Zu diesem Zeitpunkt akzeptiert das Baby im allgemeinen das Stillen. Flaschensauger, Schnuller oder Stillhütchen sollten mehrere Wochen ganz weggelassen werden, damit das Baby Zeit hat, gut an der Brust trinken zu lernen. Sie können Ihr Baby mit Muttermilch nicht überfüttern, ein Baby sollte die Muttermilch nach Bedarf bekommen. Aufgrund der Abpumpmenge lässt sich nicht sagen, wie viel ein Baby an der Brust trinkt. Erstens ist es von Stillzeit zu Stillzeit unterschiedlich und zweitens kann keine Pumpe die Brust so gut anregen und entleeren wie ein effektiv saugendes Baby. Es gibt eine Faustregel, die besagt, dass ein Baby in diesem Alter in 24 Stunden etwa ein Sechstel seines Körpergewichtes an Nahrung braucht. Aber das ist nur ein grober Richtwert. Es gibt Babys, die brauchen mehr und es gibt Babys, die kommen mit weniger aus und keinesfalls lässt sich die Rechnung aufmachen, das Baby wiegt 4200 g geteilt durch 6 ist gleich 600 bei sechs Stillmahlzeiten sind das 100 g pro Mahlzeit, denn kein Baby trinkt bei jedem Stillen gleich viel und kein Baby hat eine wirklich konstant vorhersehbare Anzahl von Stillmahlzeiten in 24 Stunden. Am Abend erscheint die Brust oft „leer“ aber es ist immer nur eine recht geringe Menge in der Brust „gespeichert“, die Milch wird - ausgelöst durch das Saugen des Kindes (oder der Pumpe) - während des Stillens gebildet. Ich hoffe, ich konnte Ihnen erst einmal weiterhelfen, für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. LLLiebe Grüße Biggi


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