Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Milchmangel

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Milchmangel

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich habe vor zwei Wochen meine zweite Tochter per geplanter resectio zur Welt gebracht. Leider habe ich wie auch bei der ersten Geburt keinen Milcheinschuss und auch nur ein paar Tropfen Milch. Beim ersten KInd wurde der Milchmangel auf den hohen Blutverlust zurückgeführt. Jetzt habe ich leider wieder keine Milch, obwohl ich alles dafür tue und es mir eigentlich gut geht. Ich stille mit BES und füttere pro Mahlzeit 70 ml zu. Ich punpe ab und meine größere Tochter hilft bei der Stimulation (ich lasse sie nach der kleinen leertrinken). Dazu nehme ich similasan, hatte Akupunktur, nehme schüssler salze...Nährhefe, Folsäure, Jod, Kräuterblutdragees... und ernähre mich eigentlich ganz rechhaltig. Ich trinke ausreichend und nehme auch stilltee zu mir. Leider ließ sich die Milchmenge dadurch nicht steigern. Weniger zufüttern und die Stillabstände verkürzen geht nicht, weil meine Tochter erst zufrieden ist, wenn sie ihre 70 ml intus hat. Nun meine Frage: kann es daran liegen, dass die Brust in der SS nicht viel größer geworden ist, obwohl ich eigentlich schon ziemlich Brust habe? Ich bin mir mittlerweile am überlegen, ob ich es mal mit Domperidon probieren soll? Können sie mir darüber Infos geben? Vielleicht haben sie ja sonst noch einen Tipp? Ich würde so gerne richtig stillen können... Danke und LG B.Klein


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Liebe B., wenn sich die Brust während der Schwangerschaft vergrößert ist das ein Zeichen dafür, dass die Brustdüsen ihre Funktion aufgenommen haben. Wenn sich Ihre Brüste nicht vergrößert haben, könnte das ein Hinweis darauf sein, dass die milchbildenden Brustdrüsen nicht ausreichend entwickelt sind. Dies kann jedoch nur ein erfahrener Arzt diagnostizieren. Aus der Ferne kann ich das jedoch leider nicht beurteilen. Ein weiterer Grund dafür, dass sich die Milchbildung nicht ankurbeln lässt ist ein zu niedriger Prolaktinspiegel. Der Prolaktinspiegel kann unter Umständen auch dann absinken, wenn das Baby nicht wirkungsvoll an der Brust saugt, die Stillhaltung nicht korrekt ist, oder Stillhütchen verwendet werden. Über die Einnahme von Domperidon beraten Sie sich am besten mit Ihrem Arzt; wir Stillberaterinnen von La Leche Liga erteilen keine medizinischen Auskünfte. Bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft) kann und “darf” sich Ihr Arzt jederzeit an das Berliner Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") wenden. Zunächst jedoch frage ich mich, wie oft Sie welche Mengen abpumpen und viel Ihre ältere Tochter noch trinkt, wenn sie, wie Sie schreiben, die Brust leertrinkt? Vielleicht wäre es doch noch den Versuch wert, die Kleine länger an der Brust zu lassen, die Abstände zu verkürzen, auch wenn sie dann nicht "zufrieden" wirkt. Ein paar Tage lang könnten den Versuch doch wert sein... Wie sieht es denn mit ihrem Gewicht aus? Wieviel wog sie bei der Geburt, wieviel bei Entlassung und wieviel heute? Herzlichen Gruß, Kristina


Mitglied inaktiv

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Hallo, ich pumpe wg. zeitmangel relativ unregelmäßig ab. Wenn zwei Stunden zwischen der letzten Mahlzeit liegen sind es etwa 10-15 ml. Mehr konnte ich bereits bei meiner ersten Tochter nie abpumpen- es sei denn es liegen wirklich viele Stunden dazwischen (dann waren es mal 30ml). Viel trinkt die ältere Tochter nicht- sie hat alle Mühe was rauszubekommen- obwohl sie sehr fest saugt. Es sind auch nur ein paar Schlückchen - vielleicht manchmal auch nur ihr Speichel, den sie schluckt. Ich habe schon versucht die Abstände zu verkürzen. Wenn sie nur an der Brust saugt, ohne BES schläft sie sofort ein. Wir hatten es z.b. Gestern so, dass sie vor Müdigkeit nicht trinken konnte und vor Hunger nicht schlafen. Mittlerweile muss ich sie sogar sehr zum Saugen anhalten, damit sie überhaupt sie ersten wenigen Schlucke nur aus der Brust trinkt. Ihr Geburtsgewicht war 2780g bei Entlassung ca. 2600g zwei Wochen nach Geburt 2800g (vorgestern).


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Liebe b., die Gewichtszunahme ist nicht wirklich befriedigend, so dass es tatsächlich nötig sein könnte, sie zumindest ein paar Tage lang zuzufüttern. Denn wichtiger, wie das Kind ernährt wird, ist auf jedem Fall zunächst einmal, DASS es ernährt wird, und die Gewichtszunahme sollte mindestens 113 Gramm pro Woche betragen (bei Ihrer Tochter sind es umgerechnet 100 Gramm pro Woche) um Mängel zu vermeiden. Sprechen Sie bitte noch einmal mit Ihrem Arzt darüber und lassen Sie sich von ihm beraten. Wenn er zum Zufüttern rät, können Sie auch diese Milch per BES geben, so dass Ihre Tochter weiterhin üben kann, korrekt an der Brust zu saugen (beachten Sie bitte, dass es auch mit dem BES verschiedene "Techniken" gibt, die Ihr Baby darin unterstützen; eine entsprechende Eltern-Info vom Hebammenzeitschrift ist im Mai 2006 erschienen), bis Sie und Ihr Arzt endgültig wissen, ob sich die Funktion Ihrer Brustdrüsen evtl. beeinflussen lässt. Es tut mir leid, dass ich momentan keine "bessere" Auskunft geben kann. Herzlichen Gruß, Kristina


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