Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milchgangsoor?

Frage: Milchgangsoor?

silvi455

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Liebe Stillberaterinnen, ich hatte fast von Anfang an Probleme beim Stillen und zwar stechende, ziehende Schmerzen der brust bis in den Rücken. Nach viele Ärztebesuche habe ich Fluconazol verschrieben bekommen und nahm es auch 4 WMeinochen lang, am ersten Tag 400 mg und die restlichen tagen 200 mg. ich habe eine Besserung gemerkt aber es nich vollständig abgeheilt. Dazu habe ich natürlich auch mein Kind mit mikoderm mundgel und das gleiche für meine Brust. Da die Schmerzen noch geblieben sind habe ich meine Frauenärztin kontaktiert aber sie meinte, da kann kein Soor mehr sein und ich solle Magnesium nehmen. das tat ich für eine Woche und schon wurde es nur noch schlimmer. Seit Freitag nehme ich borax d6 und schmiere mir die brust mit einer nystatin creme und behandle mein kind weiterhin. mir geht es besser aber es is uch nicht ganz weg und meine Frauenärztin meinte gestern immer noch, dass ich kein soor habe und ich soll nur borax nehmen und die creme kupfer rot von wala und mein kind vzw dir brust nicht mehr behandel. Deswegen meine Frage: kann Borax auch bei Vasospasmu helfen? woher weiß ich denn wirklich dass ich kein soor mehr habe? mein kind hat weder im mund noch m po etwas und meine bw ist meiner meinung nach auch ok. Danke für eure Hilfe!


Biggi Welter

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Liebe silvi455, ich möchte dir gern helfen, aber meine Möglichkeiten sind begrenzt. Zum einen, weil wir keine medizinische Beratung liefern können, zum anderen, weil es von hier aus kaum möglich ist zu beurteilen, was mit deiner Brust los ist. Hier noch ganz allgemeine Hinweise in Sachen Soorinfektion: Soor ist eine ungeheuer hartnäckige Sache und muss mit ebenso ungeheurer Konsequenz mit dem richtigen Mittel und lange genug behandelt werden. Ganz wichtig ist dabei, dass nicht nur das Baby, sondern auch die Mutter (Brust) behandelt wird, auch wenn die Mutter, was allerdings nur sehr selten der Fall ist, symptomfrei erscheint. Wird nur das Kind behandelt und die Mutter nicht, dann stecken sich beide gegenseitig immer wieder an (Ping Pong Effekt). Da Pilzinfektionen so seeeeehr hartnäckig sind, ist neben der Behandlung absolute Hygiene unabdinglich ist absolute Hygiene wichtig und Sie müssen auch noch weiter behandeln, wenn schon alle Symptome verschwunden sind. Die Pilze halten sich nämlich noch eine Weile, nachdem die Symptome bereits verschwunden sind und schlagen erneut zu, wenn die Behandlung zu früh beendet wird. Candida albicans, der Erreger des Soors liebt Zucker und deshalb wird bei Soorbefall empfohlen auf Zucker weitgehend zu verzichten. Muttermilch enthält Laktose, das ist ebenfalls ein Zucker und Candidapilze leben ganz gut davon. Deshalb sollte bei einem Soorinfektion die Milch nach dem Stillen nicht auf den Brustwarzen eintrocknen, sondern mit klarem Wasser abgewaschen werden, um dem Soor die Lebensgrundlage zu entziehen. Hier noch einige generelle Hinweise zum Thema Soor: Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht. Bis der Schmerz verschwindet, können folgende Vorschläge dazu beitragen, das Stillen weniger schmerzhaft zu machen: häufigere, kürzere Stillmahlzeiten anbieten, an der weniger schmerzhaften Seite zuerst anlegen (wenn es eine weniger schmerzhafte Seite gibt), den Saugschluss des Babys unterbrechen, bevor es von der Brust genommen wird, indem sanft am Kinn des Babys oder am Mundwinkel des Babys gezogen wird. Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden. Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen. Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich zwanzig Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden. Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden. Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden. Ist das Baby bereits alt genug, um mit Spielsachen zu spielen, muss alles, was es in den Mund nehmen kann, häufig mit heißem Seifenwasser abgewaschen werden, um eine erneute Infektion und ein Weiterverbreiten der Infektion an andere Kinder zu verhindern. Treten immer wieder Soorinfektionen auf, müssen unter Umständen alle Familienmitglieder behandelt werden. Männer können mit Soor infiziert sein, ohne Beschwerden zu haben. Soorinfektionen können durch Geschlechtsverkehr zwischen Mann und Frau hin und her übertragen werden und von Kind zu Kind, wenn sie die gemeinsam verwendeten Spielzeuge in ihren Mund stecken oder beim Tandem-Stillen. Tritt der Soor immer wieder auf, nachdem bei Mutter und Baby zwei komplette Behandlungszyklen durchgeführt wurden, kann es sein, dass die ganze Familie gleichzeitig behandelt werden muss." Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen. LLLiebe Grüße Biggi


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