Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Milchflasche/ Stillen

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Frage: Milchflasche/ Stillen

Mitglied inaktiv

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Mein Sohn Maximilian ist heute genau 16 Wochen alt. Seit 2 Wochen schläft er jetzt in seinem eigenem Zimmer. Seitdem kommt er meistens nachts wieder ca. alle 3 Stunden ( ab 18 Uhr geht er ins Bett). Manchmal habe ich das Gefühl, dass unser Kleiner nicht richtig satt wird, und so wollten wir probieren, ihm abends die Flasche zu geben, was er aber mit viel Gezeter ablehnt. Ich habe es immer wieder probiert aber leider ohne Erfolg. Was kann ich tun, damit er die Flasche nimmt? Ich weiss, dass stillen das beste ist, aber ich und natürlich auch unser Sohn müssen nachts ein wenig Ruhe finden, da er auch tagsüber nicht sehr viel schläft. Vielen Dank für Ihre Hilfe.


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Liebe Micha1, entwicklungsbedingt wachen sehr viele Baby in diesem Alter nachts häufig auf und suchen dann nicht nur die Nahrung aus der Mutterbrust, sondern auch die Sicherheit und Geborgenheit, die das Stillen automatisch mit sich bringt. Das ist anstrengend für die Mutter, doch es gibt kein Patentrezept, wie ein Kind in dieser Situation zu längeren Schlafphasen "gebracht" werden kann. Auch die Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung oder Brei am Abend ist keine Garantie für ruhigere Nächte, im Gegenteil: Nicht wenige Eltern erleben, dass sich dadurch am Schlafverhalten Ihres Kindes gar nichts zum Positiven wandelt und manche Kinder wachen sogar noch häufiger auf. Gäbe es die "Wundernahrung", die ruhige Nächte garantiert, wäre sie außerdem längst (mit großem Werbeaufwand bekannt gemacht) im Supermarkt oder der Apotheke zu kaufen und es würde sich jemand eine goldene Nase damit verdienen. Hab ein wenig Geduld mit dir und deinem Kind und versuche dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Du genügend Ruhe für dich bekommst. Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Du machst nichts falsch, wenn Du dein Baby dann stillst, denn Stillen ist ja nicht nur Ernährung, sondern gibt deinem Kind auch Nähe, Geborgenheit und Sicherheit. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen kannst. Natürlich kannst Du es auch mit der Flasche probieren. Da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt "Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: o die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist o das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln o den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut o den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen o verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren o verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen o versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern o geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Lieben Gruß, Kristina


Mitglied inaktiv

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Hallo! Ich denke das er die Flasche verweigert ist vielleicht nicht ungewöhnlich! Bestimmt möchte er Nachts noch in Ihrer Nähe sein, deshalb wird er oft wach! Legen Sie ihn doch wieder an die Brust, singen Sie ihm ein Lied vor oder erzählen Sie ihm eine Geschichte! Bei meiner Tochter war es ähnlich, seit sie in ihrem Zimmer schläft wurde sie Nachts öfter wach! Dies hat sich nach ca. 1 Woche aber erledigt, dann wurde sie nur noch selten wach! Ich finde nicht das es Sinn macht ihm die Flasche Nachts zu erzwingen, da er ja jetzt nicht mehr bei Mama schläft ist es sowieso schon ungewohnt für ihn! Versuchen Sie ihn zu beruhigen, zeigen Sie ihm das er nicht alleine ist! Jedes Kind hat unterschiedliche Schlafenszeiten! Wenn Ihr Sohn am Tage wenig schläft holt er sich das zu einer anderen Zeit wieder! Nun ist es eine neue Umgebung für ihn und deshalb schläft er bestimmt so unruhig! Das müsste sich nach ein paar Tagen aber wieder bessern! Ich fände es jedoch besser ihn weiterhin Nachts zu stillen! Alles Gute! lg Kerstin


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Hallo Kerstin, danke für Ihre E-Mail. Natürlich will ich meinem Sohn die Flasche auch nicht aufzwingen. Ich dachte nur, wenn ich ihm abends eine Flasche gebe, ist er satter und hält länger durch. In der Nacht stille ich ihn ja auch. Ich weiss ja, dass er länger durchhalten kann. Wir haben auch Nächte, da hält bis zu 5 Stunden aus, obwohl er in seinem Zimmer schläft. Darum ist es ja so verwirrend für mich. Mal so , mal so! Und da ich auch nicht der Typ bin, der sich mittags mit ihm hinlegt, schlaucht es natürlich auch, wenn er bis zu 4 x in der Nacht kommt. Aber ich will nicht jammern. Ich möchte nur, dass es meinem Lüdden gut geht,und er auch ordentlich satt wird. Liebe Grüsse Michaela


Mitglied inaktiv

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Hallo, Es ist ein Irrglaube anzunehmen, ein Kind, welches eine künstliche Säuglingsnahrung vorm zu Bettgehen erhält, schläft (länger) durch. Es gibt die ersten Lebensjahre etliche Gründe wach zu werden. Ein Grund ist die Rückversicherung, dass die vertraute Person da ist. Kaum ein kleines Kindchen ist glücklich über ein eigenes Zimmer. Da es total hilflos ist, völlig abhängig vom Wohlwollen anderer, die Welt mit seinen Greäuschen, schier grenzenlosen Weiten, Gerüchen und Eindrücken erschrecken die Kleinen, machen Angst. Nchts werden die Tagesgeschehnisse verarbeitet und die daraus entstehenden Träume können "atemberaubend" sein. Wachstums- und Entwicklungsschritte tun ihr übriges nicht schlafen zu können und nach der Sicherheit in den Armen und der Brust der Mama zu suchen. Hunger ist natürlich auch möglich. Muttermilch ist leicht verdaulich, der Magen klein. Auch körperliche Beeinträchtigungen (Zähnchen, Bäuchlein, Fieber etc) werden Kinder nachts in die Arme der Mama flüchten lassen. Oft ist es aber so, dass Kinder erst lernen müssen von einer Schlafphase in die nächste zu kommen. Und da brauchen sie eben Hilfe. Alles in Allem, ist bei Babies und Kleinkindern Nichts dauerhaft. Falls sie mal durchgeschlafen haben, kann sich das jederzeit ändern. Gründe gibts genug. Übrigens heißt durchschlafen nur von Mitternacht bis 5uhr morgens, und nicht, wie sich Eltern einreden von 20uhr bis 8uhr. Nicht jede Nacht ist gleich. Du träumst ja auch nicht das gleiche. Kleinkinder und Babies wissen nichts davon, dass sie sicher sind und ihnen keine Gefahr droht. Aber vom alleine Schlafen halten sie gar nichts. Das ist ein Wunschbild der Gesellschaft. Die Realität sieht völlig anders aus. Aber total. Eltern quälen Kinder mit Schlfprogrammen, weil sie glauben ihr Kind sei unnormal. Denn Oma, Tante und Co erzählen was von Durchschlafen MÜSSEN. Weißt du, wo noch so ein Mythos herrscht? Beim Essen. Und was glaubst du, haben Elteren mit ihren Kindern die größten Probleme, weil ihr Kind gesellschaftliche Idealvorstellungen nicht erfüllt? Genau. Beim Essen und Schlafen. Und durch unverständliche Reaktionen der Eltern auf kindliche Bedürfnisse (sie unterscheiden sich stark von denen der Erwachsenen) entstehen langfristig wirklich starke Probleme zwischen Eltern und Kind. Liebe Grüße Suse


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Hallo, ich stimme suse voll und ganz zu. Ich finde auch nicht, dass du von Stillen auf Flasche umsteigen solltest, solange du selber nicht abstillen willst aus irgendwelchen Gründen. Aus dem Grund dass sie länger satt wäre,sollte es jedenfalls nicht sein. Meine Tochter (inzwischen 9 Monate) war auch nie ein Flaschenkind, hat immer verweigert und trotzdem entwickelt sie sich prächtig. Es kann verschiedene Gründe haben warum sie so oft munter ist, irgendwelche Beschwerden, schlecht geschlafen, Entwicklungs- oder Wachstumsschub... genau halt wie oben schon beschrieben. Habe das auch durch, aber glaube mir es kommen auch wieder andere Zeiten in denen sie länger schläft.Nicht verzweifeln! Meine Tochter schläft mittlerweile in ihrem Bett, kommt aber nachts immernoch häufig an, aber irgendwann hört das auch auf. Sie schläft aber noch bei uns im Schlafzimmer. Alles Gute! Liebe Grüße


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Hallo Suse, glaube mir, ich denke nicht , dass mein Kind unnormal ist, und ich möchte Maximilian auch zu nichts zwingen. Wie gesagt, ich hatte nur die Befürchtung, dass er vielleicht nicht richtig satt wird und deswegen so oft wach wird. Und mir ist auch klar, dass Babies nicht 8 Stunden am Stück schlafen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mit so einer einfachen Frage so mißverstanden werden kann. Mir geht es bestimmt nicht darum, dass ich meine Ruhe habe, oder ich den Idealvorstellungen der anderen Leute entspreche, sondern ich möchte nur, dass es meinem Kleinen gut geht. Trotzdem danke für Deine Antwort. Liebe Grüsse Michaela


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Hallo Flamme, vielen Dank für Deine Antwort. Ich werde jetzt erstmal abwarten! Vielleicht hast Du recht, und er schläft in einigen Tagen wieder etwas besser. Es geht wirklich nicht darum , dass ich meine Ruhe haben möchte. Ich habe mir halt Gedanken gemacht, ob er vielleicht nicht mehr richtig satt wird. Schönen Abend noch ! Liebe Grüsse Michaela


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Hallo Kristina, vielen Dank für die schnelle Antwort und den Tips. Ich werde erstmal abwarten. Vielleicht mache ich mir einfach zu viele Gedanken. Danke nochmals und Gruss Michaela


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