Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milchfarbe

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Milchfarbe

Mitglied inaktiv

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Ich stille meinen 7-monatigen Sohn seit vier Wochen nur noch 3-mal täglich. Hin und wieder pumpe ich ihm auch mal eine Mahlzeit ab (ich gehe arbeiten), dann stelle ich fest, dass meine Milch bläulicher, also dünner? geworden ist. Ich esse wahrscheinlich momentan auch nicht mehr ganz so ausgewogen, wie am Anfang. Hat meine Mumi noch genug Nährstoffe? Oder muss ich mir einen dringenden Vitaminschub verpassen? Ich schaffe das mit dem Kochen nicht mehr so.


Biggi Welter

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? Liebe Maya, es gibt keine zu dünne Muttermilch und aus dem Aussehen der Milch lässt sich nicht auf die Inhaltsstoffe schließen. Frische Muttermilch variiert zwischen gelblich, bläulich oder sogar bräunlich. Auch grünlich kann vorkommen. Gefrorene Muttermilch kann einen gelblichen Farbton annehmen. Da wir meist an den Anblick von homogenisierter Kuhmilch gewöhnt sind, erstaunt manche Mütter das Aussehen ihrer abgepumpten Milch, bei der sich nach längerem Stehenlassen der Fettanteil oben absetzt (und die untere Lage transparent aussieht). Doch das ist vollkommen normal, eben weil die Milch nicht homogenisiert ist. Bevor das Baby die abgepumpte Milch erhält, sollte sie vorsichtig geschwenkt werden, so dass sich das Milchfett wieder verteilt. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Unter normalen Umständen ist eine Frau bei uns niemals so unterernährt, dass hier Probleme zu erwarten sind, dennoch sollten Sie für Ihr eigenes Wohl auf eine einigermaßen ausgewogene und ausreichende Ernährung achten. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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