Julia2792
Hallo, Eigentlich bin ich mit der Gewichtszunahme meines kleinen sehr zufrieden (Geburtsgewicht 3190, bei Entlassung 2860, heute 4250). Leider ist der KiA hier anderer Meinung, laut ihm ist "die Zunahme auf dem Papier i.O.", allerdings sei er "zu dünn". Und das ist er auch tatsächlich, für mich war es allerdings einfach eine Typ-Sache. Wir sind beide sehr groß (2,03 und 1,83) und laut Schwiegermutter war der Bruder auch die ganze Kindheit über sehr schmal. Er ist in den 7,5 Wochen auch von 49cm auf 56cm Länge gewachsen, allerdings passen ihm die 56er Klamotten seit dem Wochenende nicht mehr, woraus ich schließe, dass er nochmal nen Schub gemacht hat. Ich halte ihn für ein lebendiges, aufmerksames Kerlchen, das sich zeitgemäß entwickelt. Auch scheint er mir sehr zufrieden zu sein. Wir haben auch genug nasse windeln täglich. Die fontanelle ist ebenfalls nicht eingefallen und pulsiert. Ich Stille nach Bedarf, wenn es sein muss liege ich auch gerne den ganzen Tag mit ihm im Bett und Stille, wenn er wieder einen Schub hat (wie es gerade der Fall ist). Allerdings wird das stillen leider immer mit einer der beiden Szenarien beendet: a) er schläft ein b) er lässt die Brust nicht los und nuckelt (in 2 Fällen hat er bisher die Brust verweigert weil satt) ununterbrochen. Ich hab Angst dass er zu wenig Milch trinkt, da er manchmal etwas trinkfaul wirkt und nach kurzer Zeit einschläft oder nur noch nuckelt. Ich habe gestern den Fehler gemacht und vor und nach dem stillen gewogen - gerademal 60ml hat er da in 30 min getrunken. Er ist leider nunmal auch ein Spuck-Kind. Die Vermutung des KiA's ist nun, dass die schlechte Gewichtszunahme daher resultiert. Jetzt waren wir letzte Woche nochmal dort. Er immer noch unzufrieden (obwohl er innerhalb einer Woche 170gramm zugenommen hat). Seiner Meinung nach wäre meine Milch zu dünn (halte ich für Quatsch, da ich effektiv, min 8 mal täglich beidseitig anlege) bzw. er würde meine Milch nicht vertragen. Ich soll abstillen und AR füttern. Das möchte ich aber vermeiden. Der Kompromiss für mich war jetzt: wenn er mal sehr viel spuckt, gebe ich ihm Anschluss AR, um zu gewährleisten dass er eine volle Mahlzeit erhält. So auch letztens: ich habe gestillt, er 3xmal gespuckt (1x wenig, 2x viel), 170 ml AR angerührt (vollständig getrunken) danach wollte er nochmal an die Brust und hat noch weiter getrunken. Das wäre die dreifache Menge dessen, was er an der Brust trinkt. Hab ich zu wenig Milch/Probleme mit dem Milchspendereflex (mache regelmäßig Brustkompression)? Hat er hier über den Durst getrunken? Ich habe eine Stillberaterin an der Hand, diese ist leider noch für zwei Wochen im Urlaub. Ich bin gerade wieder sehr verunsichert. Ich möchte das stillen nicht aufgeben, allerdings möchte ich ihn auch nicht hungern lassen. Müssen alle Babys speckig sein? Danke für deine Hilfe, Elina
Liebe Elina, ganz ehrlich, wenn Dein Baby 170 Gramm zugenommen hat, würde ich mir unbedingt eine zweite Arztmeinung holen. Auch würde ich nicht zufüttern, sondern anlegen, anlegen, anlegen. Solange dein Baby weiterhin ausreichend nasse Windeln hat, einen gesunden und lebhaften Eindruck macht und gedeiht, ist das Spucken zwar lästig, wahrscheinlich aber kein Anlass zur Sorge. Bei den meisten Babys ist dieses Spucken in erster Linie ein Wäscheproblem ("bitte ein T Shirt im Spuckdesign, dann fallen die echten Flecken weniger auf"). Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Erst wenn ein Baby einen kranken Eindruck macht (schlapp, teilnahmslos, anhaltendes Weinen, Anzeichen von Austrocknung) oder immer häufiger in hohem Bogen schwallweise erbricht, sollte vorsichtshalber ein Arzt aufgesucht werden, um eine gesundheitliche Störung ausschließen zu lassen. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Es gibt aber auch Babys, bei denen sich das Spucken durch nichts beeinflussen lässt und man einfach abwarten muss, bis sie aus dem Spuckalter herausgewachsen sind. Manchmal ist es auch hilfreich, das Baby mit erhöhtem Oberkörper zu lagern. Beobachte die Stillmahlzeit einmal ganz genau. Hat dein Kleiner nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes Probleme mit dem Schlucken nachzukommen bzw. verschluckt er sich sehr leicht? Schießt die Milch regelrecht aus deiner Brust heraus? Fließt Milch aus dem Mundwinkel deines Babys? All dies sind Anzeichen für einen sehr starken Milchspendereflex. Es kommt vor, dass der Milchspendereflex so stark ist, dass das Kind nicht damit zurecht kommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (lege dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen“. Dazu wird das Baby so gehalten, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als die Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnt die Mutter sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff wird das Baby von unten mit zwei Kissen im Schoß der Mutter abgestützt und die Mutter lehnt sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: die Häufigkeit der Stillmahlzeiten erhöhen. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst verschlimmert sich das Problem noch weiter. nur eine Brust pro Mahlzeit anbieten. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade so viel Milch ausstreichen, dass Du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. das Baby stillen, wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. verschiedene Stillpositionen ausprobieren (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) das Baby oft aufstoßen lassen. den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller vermeiden. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Ich würde dir zusätzlich noch empfehlen, Deinem Baby eine Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben, das gibt den Kleinen meist einen wirklich guten Zunahme- und Entwicklungskick. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln. Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben. Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird dein Baby ganz sicher einen Schub machen. Probier es mal aus! Gerne können wir auch telefonieren, wenn Du magst. LLLiebe Grüße Biggi
Julia2792
Hallo Biggi, Erstmal lieben Dank für die rasche Antwort. Das mit der zweiten Arztmeinung hab ich leider schon versucht. Der aktuellen Situation geschuldet (Corona) werden die Arztpraxen geradezu überrannt. Mein Milchspendereflex ist eher langsam, der kleine trinkt auch super gemütlich und macht nur hier und da ein paar Schlücke. Bergaufstillen, nach dem Essen hoch lagern haben wir schon versucht. Ich hab mich mit dem spucken auch abgefunden. Die Idee mit der Sahnebombe finde ich super! Ich hab noch ein paar Spritzen da und werde es heute Abend gleich ausprobieren! Vielen Dank, dass ihr uns in diesem Forum unterstützt!
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