Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Meinung

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Meinung

Ana2020

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Hallo :) Ich wollte einfach Mal eine zweite Meinung hören. Unsere Zwillinge wurden bis 6 1/2 Monate voll gestillt. Erst im Tandem und dann nacheinander. Jetzt kriegen sie aktuell zweimal am tag brei. Aber auch nicht sehr strikt. Es gibt Tage, an denen kommen wir an unsere Grenzen und dann lassen wir den Brei auch ausfallen. Sie werden weiterhin sehr sehr oft gestillt. Wie oft? Keine ahnung. 12 Mal am Tag ca? Pro Kind! Und nachts. Puh, ich werde extrem oft zum stillen wach. Aber das ist OK so! Sie schlafen im Familienbett mit uns und werden den ganzen Tag nur in der trage herumgetragen, da sie den Kinderwagen nicht mögen und wir sie auch nicht dazu zwingen wollen. Mein Mann hat Gott sei Dank vier Monate Elternzeit. Sie sind jetzt acht Monate alt. Ich würde gerne weit über das Jahr hinaus stillen, sie im Familienbett lassen und auch so lange wie möglich tragen, da wir alle vier das sehr lieben. Dennoch habe ich oft den Eindruck, dass wir es uns teilweise sehr schwer machen. Wir gehen sehr oft an unsere Grenzen, haben überhaupt keine Zeit für uns selber etc. Aber es stört uns nicht so sehr. Unterstützung haben und wollen wir tatsächlich auch keine. Sollten wir irgendwann entscheiden, dass wir das so nicht mehr möchten, können wir das dann den Kindern abgewöhnen? Also trage, stillen, etc. Wir würden die Kinder auch gerne Mal anders hinlegen als mit stillen und tragen, sehen aber keine Möglichkeit. Mittags lege ich mich mit einer Tochter hin und Stille sie in den sxhakf im liegen und schlafe mit. Mein Mann hingegen hat überhaupt keine Pause und trägt den ganzen Tag über in den Schlaf. Leider werden die beiden immer nach 45 min wach und brauchen wieder hilfe, sodass die zweite Tochter nicht mit zu mir zum schlafen kann. Abends sieht das anders aus. Hast du hier Tipps? Ich freue mich von dir zu lesen! Danke und grüße


Biggi Welter

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Liebe Ana2020, Zwillinge sind eine besondere Herausforderung und die Belastung einer Mutter von Zwillingen ist nicht einfach doppelt so anstrengend, wie bei einem Einling, es ist deutlich mehr. Diesen Punkt müssen sich sowohl die Zwillingsmutter als auch die Menschen in ihrer Umgebung unbedingt immer wieder vor Augen führen. Vielleicht wäre es gut, wenn Ihr Euch wenigstens ab und zu Hilfe holen würdet, damit Ihr nicht irgendwann ganz ausgebrannt seid? Wäre es denn möglich, dass der Arzt Dir ein Rezept für eine Haushaltshilfe ausstellt? Dann könnte diese Dich unterstützen und Du könntest Dich erst einmal nur um die Kinder kümmern und ausruhen. Deine Kinder werden jetzt bald von alleine mobiler und Ihr werdet sie weniger tragen müssen, das Familienbett bringt Euch eher Ruhe, weil Ihr nicht dauernd aufstehen müsst und das Stillen wird automatisch auch reduziert, wenn die Kinder mehr essen. Ihr macht nichts verkehrt, so lange es für EUCH passt! Es gibt ein wunderbares Buch zum Thema Stillen von Zwillingen. Es heißt "Zwillinge stillen - Hilfe für alle Situationen" ist von meiner LLL Kollegin Susanne Wittmair, einer Zwillingsmutter, geschrieben worden. Es ist im Verlag von Gratkowski, Postfach 401111, 86890 Landsberg/Lech erschienen. Vielleicht magst du Dir das noch besorgen? Gerne stelle ich auch einen Kontakt zu ihr her, wenn du das möchtest. Alles Liebe Euch Biggi


Ana2020

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Danke!! Über den Kontakt würde ich mich sehr freuen :) Sollen die Kinder denn vor dem ersten Jahr zusätzlich zur Muttermilch Wasser bekommen? Oder reduziert sich das stillen einzig und allein durch den Brei und der darin enthaltenen Flüssigkeit? Kann der Abendbrei mit Wasser oder besser premilch zubereitet werden? Oder Kuhmilch? Mir ist noch nicht ganz klar, wie sich das stillen reduziert, da sie ja kein Wasser oder ähnliches kriegen :) Grüße


Biggi Welter

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Liebe Ana2020, im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Babys vollständig über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt, es wird weiterhin nach Bedarf gestillt. Dennoch ist es sinnvoll parallel zur Einführung der Beikost auch den Becher mit Wasser einzuführen. Tee oder Saft sind nicht notwendig. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Je mehr Beikost Deine Babys also bekommen, umso weniger stillen sie irgendwann. Lieben Gruß Biggi


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