Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Meine Muttermilch geht weg

Frage: Meine Muttermilch geht weg

laylafee

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Hallo ich habe ein 8 wochen altes baby...er mit 2 wochen nochmal im Krankenhaus wegen Gelbsucht er durfte meine Muttermilch auch vier tage nicht trinken musste abpumpen...und seitdem er wieder zu hause ist trinkt er nur mit stillhuetchen und schläft auch nach fünf Minuten ein .Meine Hebamme meinte ich soll ihn mit pre zu füttern und zwischendurch wieder anlegen jetzt hab ich das Problem und habe zu wenig Milch meiner Meinung nach weil er immer beim stillen schreit und ich bekomme ihn nicht beruhigt. ..kann mir jemand helfen weiß nicht mehr was ich machen soll bin so verzweifelt ...liebe grüße laylafee


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe laylafee, hat das Baby die abgepumpt Milch mit der Flasche bekommen? Wenn ja, ist es wahrscheinlich saugverwirrt. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge „Beschäftigung". Am besten wendest Du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt. Wenn das Stillen wieder besser klappt, solltest Du seeeeehhhhrrrr oft anlegen. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Jendriks_Mama

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Bitte gib nicht auf. Lege ihn an so oft er möchte. Eure Stillbeziehung pendelt sich bestimmt wieder ein. Du musst jetzt etwas Geduld haben. Zieh Dich mit Deinem Sohn für 2 Tage ins Bett zurück. Lass dich von dejnem Partner/Deiner Mutter/Schwiegermutter/Freundin verpflegen. Viel Hautkontakt zwischen deinem baby und dir ist hilfreich. Lass dein Baby nachts bei dir schlafen. Dann fällt häufiges nächtliches Stillen leichter und ihr seid euch ganz nah. Das hilft der Milchbildung sehr! Vielleicht kommst du so auch von den Stillhùtchen weg! Viel Erfolg! Du schaffst das! Auch ganz ohne Pre-Nahrung! LG Sarah


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