Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

mein Sohn still sich ab, aber...

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: mein Sohn still sich ab, aber...

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Liebe Biggi, mein Sohn(9 Monate und 2 Wochen)scheint sich selbst abzustillen. Dies ist ehrlich gesagt frueher, als ich es "geplant" hatte und nun ergeben sich daraus einige Fragen. Zur Vorgeschichte: ich habe kanpp 7 Monate voll gestillt und wir sind beide sehr gluecklich damit gewesen. Doch im 7 Monat zeigte er mir deutlich, dass er fuer beikost bereit war und er hat diese dann auch sehr freudig akzeptiert. Alles was ich ihm bislang angeboten habe, hat er freudig gegessen. Er hat alles gut vertragen und ich erklaere mir sein gutes Essen dadurch, dass fuer ihn Nahrungsaufnahme/Stillen immer eine lustvolle Erfahrung war und dies hat er beibehalten. Soweit einfach alles wunderbar. Allerdings hat sich seine menge an beikost sehr schnell zur Vollkost entwickelt. Nun wollte ich ihn aber gern zumindest waehrend des ersten jahres weiterstillen. Doch unsere Stillmahlzeiten haben sich tagsueber bis auf gelegentliche Ausnahmen gen Null entwickelt, d.h. wenn ich ihn anlege ist er nicht sehr interessiert das Leben ist einfach zu spannend als dass er Zeit mit Stillen verbringen koennte. Nun gut, ich lege ihn immer an, bevor ich ihn zum Schlafen hinlege, auch tagsueber. Doch meist, meine ich, nuckelt er nur. Ich kann nur noch aeusserst selten spueren, dass der milchspendereflex ausgeloest wird. Nun befuerchtete ich, dass er zuwenig milch bekommt und habe angefangen ihm 2mal taeglich Milchbrei (Sauglingsmilchpulver plus Holle Getreidebrei) zu fuettern. bin aber verunsichert, ob das genug ist. Milch aus der Flasche trinkt er nicht so gern. Wasser oder Schorle (ein Spritzer Apfelsaft) trinkt er aus dem Becher und der Flasche. Nun geht dadurch die Milch natuerlich noch weiter zurueck. Wichtig ist mir nur, dass es fuer meinen Sohn gut ist. Gern gebe ich ihm die brust weiter zum Einschlafen, aber ich moechte auch wissen, dass er genug Milchnahrung bekommt. Kannst Du mir raten bzw. mir einen Tipp geben, wie ich mich verhalten soll? Ach ja, zum Einschlafen liebt er die Brust noch immer und morgens um 5.30 wenn er nach einer langen Nacht (von 20.00 an) aufwacht. Liebe Gruesse Biji


Biggi Welter

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? Liebe Biji, im Gegensatz zu dir sehe ich es nicht so als gegeben an, dass dein Sohn sich bald vollständig abstillen wird. Gerade mit neun bis zehn Monaten gehen viele Kinder durch eine Phase, in der das Stillen (scheinbar) nicht mehr so wichtig ist. Die Tage sind so aufregend, dass für das Stillen kaum Zeit bleibt. Manche Frauen interpretieren dieses Verhalten als den Anstoß zum Abstillen und tatsächlich lassen sich die Kinder in dieser Phase meist recht problemlos abstillen, wenn die Mutter es vorantreibt. Doch im Allgemeinen verliert sich die extreme Ablenkbarkeit nach ein paar Wochen wieder und die Kinder sind auch während des Tages plötzlich wieder sehr froh, dass es den sicheren Hafen beim Stillen gibt und stillen sich keineswegs tatsächlich von selbst ab. Allerdings ist es so, dass Kinder, bei denen bereits sehr viele Mahlzeiten durch andere Nahrung ersetzt wurde, die also ohnehin nur mehr ein oder zwei Mal täglich gestillt wurden, tatsächlich nicht wieder zurück an die Brust finden, vor allem dann, wenn sie eine andere Saugmöglichkeit (Schnuller, Flasche) haben. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Zwei bis drei Stillzeiten innerhalb von 24 Stunden genügen in der Regel, um den Bedarf deines Kindes jetzt zu decken und Du solltest nicht unterschätzen, wie viel Milch ein Kind innerhalb kürzester Zeit nur mit „nuckeln" aus der Brust entleeren kann. Auch muss jetzt das Einsetzen des Milchspendereflexes nicht mehr so deutlich zu spüren sein. Warte jetzt einfach mal ab, biete deinem Sohn die Möglichkeit an der Brust zu trinken und vor allem, mach dir wirklich keine sooo großen Sorgen, dass er unterversorgt sein könnte, denn das ist eher unwahrscheinlich. LLLiebe Grüße Biggi


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