Rina2021
Liebe Biggi, Ich wende mich heute mit verschiedenen Themen an dich, die mich echt langsam fertig machen. Gefühlt ist unsere stillbeziehung von Anfang an schwierig und kommt in Kein ruhiges Fahrwasser (36+0 Geburt, Gelbsucht, Flasche mit abgepumpter Milch, saugverwirrung, Stillhütchen). Nichtsdestotrotz stillen wir heute voll und ohne Hütchen und für mich mittlerweile nach Wunden Brustwarzen schmerzfrei. Kaum war das überwunden, fing mein Sohn vor 2 Wochen am zu spinnen. Er brüllt nach ein paar Minuten trinken regelmäßig die Brüste an, saugt nicht mehr gut und ist aber noch hungrig. Milch kommt noch, daran kann es nicht liegen. Anfangs dachte ich an eine Phase, die geht mittlerweile seit über zwei Wochen so und ich bin emotional fertig. Er ist außerdem ein sehr langsamer Trinker und stillt mindestens eine Dreiviertel Stunde immer mit diesen Brüllphasen in unterschiedlicher Länge. Wegnehmen, ablenken, jemand anderem geben ist nicht wirklich hilfreich da er einfach noch Hunger hat und weiterbrüllt. Du meintest in einem früheren posting dass es die Omastunde wäre. Das Ganze tritt außerdem mittlerweile zu allen Uhrzeiten und in allen Positionen auf. Mein Baby trinkt nie an meiner Brust, lässt sie irgendwann los und ist zufrieden und satt und das zerrt langsam so an meinen Nerven. Stillen beenden wir irgendwann durch mich weil er nur noch Scheiss macht und trotzdem sucht er dann wieder rum, meist begleitet von Gebrüll. Nach etwas Ablenkung ist es dann ok und er hält auch ca. 3h bis zur nächsten Mahlzeit durch, trotzdem werde ich das Gefühl nicht los dass ich ihn mit meiner Brust einfach nicht zufrieden stellen kann, egal wie und wie lange wir stillen. Das macht mich einfach unfassbar traurig und ich weiß langsam nicht mehr was ich noch tun kann. Einen Schnuller bekommt er und ich bin auch nicht bereit darauf zu verzichten. Eine saugverwirrung kann ich auch ausschließen. Auch meine Anlegetechnik wurde bereits mehrfach geprüft und passt. Außerdem kommt mittlerweile nach vielen Mahlzeiten ein Schwall Milch wieder raus, da es offensichtlich zu viel war. Ich verstehe nicht warum er nicht einfach mal von selbst die Brust loslässt, wenn er satt ist. Wir kuscheln den ganzen Tag. Er schläft nachts auf mir und ist tagsüber viel in der Trage. Er bekommt seine kuscheleinheiten also nicht nur über das stillen. Außerdem kann ich ihn eigentlich nur in der Footballhaltung stillen. In allen anderen fängt er noch früher an zu spinnen und ist entsprechend noch unzufriedener da hungrig. In dieser Haltung sprudelt die Milch was ihn offensichtlich genug von irgendwelchen spirenzchen ablenkt. Er ist jetzt fast 10 Wochen alt und gedeiht gut. Er nimmt ca. 250-300g pro Woche zu und scheidet sehr viel Urin aus. Irgendetwas scheinen wir also richtig zu machen allerdings macht mich sein Verhalten emotional langsam fertig. Nach den wochenlangen Kämpfen zu verschieden Themen wünsch ich mir einfach nur eine ruhige, gute srillbezuehung. Ich möchte unbedingt stillen und habe deswegen auch wie ein Tier gekämpft dass es klappt und trotzdem kommen mir immer noch regelmäßig die Tränen weil es mit uns beiden einfach nicht so richtig laufen will. Ich weiß eigentlich gar nicht wie du mir helfen kannst, aber ich musste das mal runterschrauben. Ich hoffe einfach weiterhin dass es irgendwann besser wird und mir das stillen nicht mehr so viel Kummer bereitet.
Liebe Rina2021, gerade wenn Dein Kind immer wieder spuckt, kann das an einem starken Milchspendereflex oder aber doch an einer Saugverwirrung liegen. Eine Saugverwirrung lässt sich leider nie ganz ausschließen, auch nicht bei einem älteren Stillkind und auch nicht, wenn es vorher unter Umständen monatelang gut gegangen ist. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Es ist schwierig, aus der Ferne wirklich zu beurteilen, was hinter dem Verhalten liegt, darum empfehle ich Dir, Dich an eine Beraterin vor Ort zu wenden, die Euch sehen kann und direkt helfen kann. Vielleicht hat Dein Baby auch ein Saugproblem, vielleicht steckt etwas Anderes dahinter. Bitte rufe doch einfach mal eine Kollegin an und lass Dir einen Termin geben, viele Kolleginnen bitten im Moment Videoberatung an. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß Biggi
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