Mitglied inaktiv
Hallo ich bin total verzweifelt. Meine Emma Sophie nimmt nicht genug zu. Bestimmt habe ich nicht genug Milch für sie. Meine Hebamme und Kinderarzt raten mir dringend zuzufüttern, dass möchte ich aber eigentlich nicht. Ich habe mir eine Waage besorgt, um festzustellen wieviel sie tatsächlich trinkt - insgesamt so ca´. 500 ml am Tag. (Kinderarzt meint sie sollte so 700 ml am Tag trinken) Kurz die Daten. Sie kam mit 2790 g und 49 cm zur Welt. Bei der U3 wog sie 3040 g und 51 cm, jetzt ist sie 11 Wochen alt und wiegt 3670 g bei 54 cm. Sie trinkt 6-10 mal pro Tag und es dauert ca. 1 Stunde - dabei wechsel ich oft hin und her, das sie nicht die Lust verliert. Sie schläft fast in der Nacht durch von 10 Uhr - 5 Uhr. In den letzten 2 Wochen hat sie pro Woche 130 g zugenommen - Kinderarzt meint sie müßte 150 - 200 g zulegen. Aus lauter Verzweiflung habe ich ihr ab und zu ein Fläschchen gegeben (30 ml) - dabei festgestellt, dass die Trinkmenge pro Tag doch nicht gestiegen ist. Sie hat 5-6 nasse Windeln und 1-3 mal Stuhl in der Windel. Was soll ich nur tun. Muß ich zufüttern? Ich möchte so gerne weiterstillen. Wobei es am Anfang höllisch wehgetan hat und ich mit Stillhütchen gestillt habe. Die Schmerzen haben irgendwann nachgelassen und ich habe sie wieder weggelassen. Mit der Milchpunpe funkioniert es auch nicht richtig. Bei meiner Ernährung achte ich auch sehr darauf (Malzbier, Malzkaffee, alkoholfreies Bier, Stilltee, Ovomaltine, viel viel trinken, reichlich Essen). Was kann ich noch tun? Oder muß ich mich damit abfinden das meine Milch einfach nicht reicht. Ich bin am Ende. Viele Liebe Grüße katrin
Kristina Wrede
Liebe Katrin, am Anfang hat Ihr Baby tatsächlich nicht genug zugenommen, aber 120 Gramm pro Woche sind gerade so ausreichend. In Absprache mit dem Kinderarzt und in Zusammenarbeit mit einer Stillberaterin vor Ort, wäre es der erste Schritt, festzustellen, wodurch die geringe Gewichtszunahme verursacht wurde und ob es notwendig ist sofort zusätzliche Nahrung zu geben und dabei gleichzeitig daran zu arbeiten die Milchmenge der Mutter zu erhöhen oder ob zunächst noch abgewartet werden kann mit der zusätzlichen Nahrung und die Mutter mit geeigneten Maßnahmen ihre Milchproduktion ankurbeln kann. Aus der Distanz kann ich dir jetzt keines Falls sagen, was in deinem Fall erfolgen sollte. Am besten setzt Du dich mit einer Stillberaterin in deiner Nähe in Verbindung und sprichst nochmals mit dem Kinderarzt (oder holst die Meinung eines zweiten Kinderarztes ein), ob es möglich ist, zunächst zu versuchen, das Kind durch ausschließliches Stillen weiter zu ernähren oder ob sofort Handlungsbedarf also die zusätzliche Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung besteht. Ist es notwendig zusätzliche Säuglingsnahrung zu geben, dann sollte diese Nahrung möglichst nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode nach dem Anlegen gegeben werden (z.B. Becher). Gleichzeitig sollte durch die im folgenden beschriebenen Maßnahmen versucht werden, die Milchmenge der Mutter zu erhöhen und das Kind zu häufigerem Trinken an der Brust anzuregen. Die Maßnahmen zur Steigerung der Milchmenge gelten auch dann, wenn keine Zusatznahrung erforderlich ist. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss "mit Zubehör" stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen (bzw. schon dazu geführt haben), dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Die eventuell notwendige Zusatznahrung sollte mit einer alternativen Fütterungsmethode gegeben werden. Außerdem solltest Du Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, die dich sicher bei deinem Problem im direkten Kontakt unterstützen wird. Lieben Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Leider raten das einem die Heb. u. KiÄ zu! Ich habe meine Tochter 8 Mon. voll gestillt (alle 2h), sie nahm auch nicht sonderlich viel zu, aber NICHT ab! Trotzdem hat mir weder mein KiA, noch meine Hebi (sie ist sehr stillfreundlich) zum zufüttern geraten! Sie kam mit 3080g u. 50cm zu Welt; bei der U3: 3880g, 53,7cm U4: 4720g, 58,5cm ... Hauptsache sie ist gesund, top-fit, rosig, "quitschig-lebendig", dann ist alles ok!!! Jetzt ist meine Tochter 14 Mon. alt u. ich stille sie immer noch, 2-3x tgl.. WARUM müßen Babies/Kinder alle "moppelig" sein, damit keiner zum zufüttern rät`??? Wir sind auch nicht alle nach dem BMI-Normal-Gewicht; einige über, andere unter, UND: machen wir denn alle Diät, obwohl es sein müßte, oder nehmen wir zu, wenn wir Untergewicht haben??? Nee, sehr selten, wenn das jm. macht, ~ nach dem BMI-Wert gehen. Zufüttern ist oft der Anfang vom abstillen, deswegen würde ich einfach so weiter machen, oder noch öfter stillen, aber NICHT zufüttern!!! LG
Mitglied inaktiv
hallo! bei meiner tochter war das ganz genau so. die kiärztin meinte auch, sie ist viel zu leicht und zu klein für ihr alter und ich muss unbedingt zufüttern. anfangs habe ich mir auch so viele sorgen gemacht, dass ich kaum noch richtig schlafen konnte und total nervös wurde. ich habe meine tochter zwei wochen lang vor und nach jeder mahlzeit gewogen und das machte mich noch viel nervöser als notwendig war. ich habe mich dann entschieden, damit aufzuhören. jedes kind hat seinen eigenen entwicklungsrythmus. so lange deine tochter fit und mobil erscheint, solltest du dir keine sorgen machen. dann wächst sie halt etwas langsamer als die norm. meine tochter liegt auch heute noch leicht unter der normkurve. hier noch zum vergleich die daten von meinem mäuschen. geburt 2.460 gr/47 cm - u3 2.980 gr/49 cm - u4 4.060 gr/54 cm. jetzt ist sie 4,5 monate alt, wiegt 4.900 gr, ist 59 cm groß. liebe grüße und alles gute für euch
Mitglied inaktiv
Liebe Kristina, erst einmal vielen Dank für die schnelle ausführliche Antwort. Ich wohne in Schalkau Postleitzahl 96528. Liebe Grüsse katrin
Kristina Wrede
Liebe Katrin, Frau SCHALLER Anja, Tel.: 092 85 - 52 51 kann Ihnen sagen, wer die nächste Beraterin für Sie ist. Alles Gute! Kristina
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